Duisburg. . Bei der Jahreshauptversammlung des MSV Duisburg im Theater am Marientor warnte Vereinschef Wald vor den wirtschaftlichen Folgen eines Abstiegs.

Verkehrschaos in Duisburg, zahlreiche Mitglieder des MSV Duisburg erreichten die Jahreshauptversammlung des Vereins im Theater am Marientor am Montagabend mit Verspätung. Dies galt auch für die Frauen-Fußball-Mannschaft der Zebras, die so aber in den Genuss eines gesonderten Applauses kam.

Die sportliche Situation der Meidericher Herren, die immerhin trotz der aktuellen Misere einen höflichen Beifall erhielten, zehrt derweil an den Nerven aller Beteiligten. Es ist mittlerweile ein Ritual bei den Jahreshauptversammlungen der Zebras: MSV-Präsident Ingo Wald wird nicht müde, vor der 3. Liga zu warnen. Die letzte Drittliga-Saison schloss der MSV „nur“ mit einem Minus von 910.000 Euro ab. Der Verlust fiel moderat aus, weil Gläubiger auf Forderungen verzichteten. Ein wohltuender Einmaleffekt. Ansonsten hätte der MSV rund drei Millionen Miese geschrieben.

Eine „schwarze Null“

Im Vorfeld der Versammlung warnte Wald am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz: „Die 3. Liga kann man nicht positiv abschließen. Ein Abstieg würde uns um Jahre zurückwerfen.“ Den Mitgliedern sagte er am Abend: „Wir brauchen die 2.Liga.“

Auch interessant

Umso mehr steht die Mannschaft im Fokus. „Unsere Schwächephase kommt zur Unzeit“, sagte Wald am Montag vor den 296 Mitgliedern, die zur Versammlung gekommen waren. Der 60-Jährige mahnte zur Geschlossenheit, um das Klassenziel zu erreichen. Zudem stellte der MSV-Chef klar, dass auch in der nächsten Saison in der 2. Liga der Klassenerhalt das Maß der Dinge bleiben wird.

„Das wird aufgrund starker Absteiger aus der Bundesliga und starker Aufsteiger aus der 3. Liga wahrscheinlich noch schwerer werden als in dieser Saison“, so Wald. Geschäftsführer Peter Mohnhaupt erwartet für das aktuelle Geschäftsjahr eine „schwarze Null“. Erst in einer weiteren Zweitligasaison sei ein positives Ergebnis zu erwarten.

Auch interessant

Auch wenn sich Dustin Bomheuer (links) und Ahmet Engin hier aufregen: Am Schiedsrichter lag es am Samstag nicht, dass der MSV gegen Sandhausen verlor.
Von Dirk Retzlaff und Sven Kowalski

Kentsch-Prozess am Freitag

Sportdirektor Ivica Grlic demonstrierte Zuversicht, dass die Mannschaft den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga schaffen wird. „Diese Mannschaft hat Charakter. Der größte Fehler wäre, jetzt unruhig zu werden“, unterstrich der 42-Jährige. Grlic will nach den jüngsten mageren Ergebnissen nicht in Panik verfallen: „Die Mannschaft hat von 30 Partien 25 gute Spiele abgeliefert. Und sie hat weiterhin alles in der Hand.“

Aufmerksame Zuhörer: die MSV-Spieler (von links) Lukas Fröde, Mark Flekken, Fabian Schnellhardt und Daniel Zeaiter.
Aufmerksame Zuhörer: die MSV-Spieler (von links) Lukas Fröde, Mark Flekken, Fabian Schnellhardt und Daniel Zeaiter. © Tanja Pickartz

Mit Spannung blicken die Meidericher auf den kommenden Freitag. Geschäftsführer Peter Mohnhaupt erwartet Nachrichten aus Frankfurt vom DFB und von der DFL in Sachen Lizenzen. Der MSV hat bekanntlich die Spielgenehmigung für alle drei Profi-Ligen beantragt, wobei sich die Sache mit der Erstliga-Lizenz in den letzten Wochen erledigt hat.

Zudem steht am Freitag die nächste Runde im Prozess gegen den ehemaligen Geschäftsführer Roland Kentsch auf dem Programm. Der MSV hatte den Rechtsstreit in erster Instanz vor dem Duisburger Landgericht verloren. Nun geht es am Freitag ab 11 Uhr vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf in die zweite Runde. „Wir sind verhalten optimistisch“, rechnet sich MSV-Präsident Ingo Wald Chancen aus. Das Oberlandesgericht wird keine Zeugen mehr anhören.