Duisburg. . Christian Gartner sollte beim MSV Duisburg den gesperrten Fabian Schnellhardt vertreten. Der Neuzugang fällt nun aber erkrankt aus.
Kevin Wolze ist aktuell der Toptorjäger der 2. Fußball-Bundesliga. In den letzten vier Spielen erzielte der Kapitän des MSV Duisburg fünf Treffer – als Außenverteidiger. Das kann sich aus Sicht der Meidericher am Sonntag so fortsetzen. Um 13.30 Uhr spielen die Zebras am Böllenfalltor beim SV Darmstadt 98.
MSV-Coach Ilia Gruev freut sich über die Bilanz seines Kapitäns. „Im Training schießt Kevin im ganzen Jahr über nicht so viele Tore“, lacht der 48-Jährige. Zugegeben: Drei der Wolze-Tore resultierten aus Elfmetern. Allerdings fällt der Strafstoß nicht in die Kategorie Selbstläufer. Das wird Moritz Stoppelkamp, der in dieser Saison zweimal vom Punkt scheiterte, bestätigen können.
Die aktuelle Elfmeterstatistik sagt noch mehr aus. Der MSV erhielt bislang sechs Strafstöße. In der Abstiegssaison 2015/16 gingen die Zebras komplett leer aus. Ilia Gruev: „Das zeigt, dass wir im Spiel nach vorne viel gefährlicher worden sind.“
Auch Souza fehlt dem MSV
In Darmstadt muss Gruev den gelbgesperrten Fabian Schnellhardt ersetzen. Allerdings wird nicht Neuzugang Christian Gartner die Rolle des Mittelfeldregisseurs übernehmen. Er hat sich einen Magen-Darm-Infekt eingefangen. Das ist bitter für den Österreicher. Sein letztes Zweitliga-Spiel bestritt er am 21. Mai für Fortuna Düsseldorf gegen Aue – übrigens als Siegtorschütze. Das Spiel in Darmstadt wäre für ihn die perfekte Gelegenheit gewesen, auf die Bühne zurückzukehren. Somit kommt Tim Albutat in den Genuss seines zweiten Startelf-Einsatzes in der laufenden Saison. Wie berichtet steht auch Flügelspieler Cauly Oliveira Souza krankheitsbedingt nicht zur Verfügung.
Nach dem 3:3 gegen den 1. FC Heidenheim will Gruev in Darmstadt zur defensiven Grundordnung zurückfinden. „Solche Kraftakte wollen wir vermeiden“, sagt der Coach mit dem Blick zurück auf die Aufholjagd vom vergangenen Samstag. Gruev: „Die erste Halbzeit war nicht der Hit. Wenn die Ordnung in der Abwehr nicht stimmt, bekommen wir Probleme.
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Kevin Wolze erwartet ein „hart umkämpftes Spiel“ gegen eine Mannschaft, die mit langen Bällen arbeiten wird. Das ist der Stil, mit dem der neue – und alte – 98-Trainer bei den Lilien praktiziert. In St. Pauli kam Darmstadt am vergangenen Spieltag auf diese Weise zum 1:0-Sieg, Gruev ist davon überzeugt, dass die Hessen den 16. Platz in den kommenden Wochen hinter sich lassen werden. Gruev: „Die Mannschaft ist besser als ihr Tabellenplatz.“ Der Duisburger Trainer nimmt das Spiel trotzdem mit viel Selbstbewusstsein in Angriff: „Wir sind auch sehr gut drauf.“
Hajri-Einsatz weiter fraglich
Ob Rechtsverteidiger Enis Hajri, der an einer Bänderdehnung im Knöchel laboriert, dabei sein kann, war am Freitag noch offen. Die eingespielte Viererkette wird Gruev kurz- bis mittelfristig ohnehin verändern müssen. Enis Hajri und Kevin Wolze werden jeweils nach der nächsten gelben Karte gesperrt sein. Dies gilt auch für Stürmer Stanislav Iljutcenko. Kevin Wolze geht die Situation sachlich an: „Mir ist klar, dass das demnächst passieren wird. Aber ich bin ruhiger geworden. Ich bin nicht so aufbrausend wie der Schnelli.“
Der gesperrte Fabian Schnellhardt kassierte seine letzte „Gelbe“ wegen Meckerns.