Duisburg. . Duisburgs Neuzugang hielt sich nach seiner Vertragsauflösung mit einem Personaltrainer fit. Jetzt will er schnell die Defizite aufarbeiten und dann dem MSV im Abstiegskampf helfen.

Sein erstes Interview gab Baris Özbek abgeschirmt. Nach der Mittwochs-Einheit des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg öffnete der Himmel kurz seine Schleusen. MSV-Mitarbeiterin Dina Voss reagierte und spannte ihren weißen Schirm auf. Özbek legte das Netz mit den Trainingsbällen ab und sprach mit der Sportredaktion über seine Wechselgründe und seinen Fitnesszustand.

Baris Özbek über das Engagement in Duisburg und die Situation bei seinem Ex-Klub Kayserispor: „Den Kontakt zum MSV gab es schon seit zwei, drei Wochen. Ich bin froh, dass es mit dem Wechsel geklappt hat. Meinen Vertrag in Kayseri habe ich im Januar aufgelöst. Der Klub steht eigentlich immer unter den ersten sieben Mannschaften in der Türkei, ist aber nach dem Abstieg in die 2. Liga etwas in Schieflage geraten. Ich habe bei Kayserispor ein Jahr kein Gehalt bekommen.“

Baris Özbek über seinen aktuellen Fitnesszustand: „Ich habe in den letzten Wochen mit einem Personal-Trainer gearbeitet. Bis ich auf dem gewünschten Level bin, dauert es etwas. Ich denke, dass es so zehn bis 14 Tage dauern wird, bis ich hier beim MSV richtig reinkomme. Mannschafts-Training ist grundsätzlich immer wertvoller, als wenn man für sich alleine arbeitet.“

Baris Özbek über die ersten Eindrücke: „Allzu viel kann ich nach einer Trainingseinheit in Duisburg noch nicht sagen. Die Jungs haben mich gut aufgenommen. Dennis Grote kenne ich noch aus der deutschen U-21-Nationalmannschaft. Mit Martin Dausch habe ich bei Union Berlin zusammengespielt.“

Baris Özbek über sein vorzeitiges Ende bei Union Berlin im Winter 2015, nachdem er mit Teamkollege Adam Nemec ein Heimspiel nicht live im Stadion verfolgt hatte: „Es gab Irritationen, im Fußball gehört das Auf und Ab dazu. Trotzdem war es eine schöne Zeit bei Union. Rückblickend war dort bestimmt nicht alles schlecht.“

Baris Özbek über den ab Rosenmontag bevorstehenden Kraftakt, mit dem MSV Duisburg mindestens 25 Restrunden-Punkte zu holen, um zumindest zwei Konkurrenten hinter sich zu lassen: „Als Fußballer hat man automatisch immer die Situation und die Erwartung, seine Spiele gewinnen zu wollen. Ich würde das deswegen auch nicht unbedingt Druck nennen. Ich bin optimistisch, dass wir mit dem MSV am Ende unser Ziel erreichen.“

Baris Özbek über seine Qualitäten: „Ich bringe Erfahrung mit, bin ein sehr mannschaftsdienlicher Spieler. Ich versuche das umzusetzen, was Trainer Ilia Gruev will. Ich bin in Duisburg, um mich einzubringen. Ganz egal, ob das auf oder außerhalb des Platzes geschieht.“

Baris Özbek auf die Frage, ob er in Deutschland noch etwas beweisen muss: „Als Fußballer muss man sich immer aufs Neue beweisen.“

Während der 29-Jährige in den kommenden Tagen daran arbeitet, seine Bestform zu erreichen, muss sich sein ehemaliger Berliner Teamkollege Martin Dausch in Geduld üben. „Dauschi“, bei den Zebras als Schlüsselfigur eigentlich unverzichtbar, bekam seine Hüftbeschwerden nicht unter Kontrolle und muss deswegen erneut pausieren.

Aktuell wird der frühere Aalener bei einem Spezialisten in München behandelt. Der Zeitpunkt, wann Dausch dem MSV im Existenzkampf wieder fit zur Verfügung steht, ist völlig ungewiss. „Ich weiß gar nicht, was ich zu Dauschi sagen soll“, zuckte Chefcoach Ilia Gruev am Mittwoch mit den Schultern. Nach dem Türkei-Trainingslager war die Hoffnung eigentlich groß, den Mittelfeld-Routinier wieder fest einplanen zu können. Gruev: „Er hat Schritte nach vorn gemacht, aber jetzt ist die Situation wieder traurig. Wir müssen abwarten, was der Experte in München sagt.“ Martin Dausch besprach sich gestern mit Gruev in dessen Trainerbüro und wirkte verständlicherweise etwas niedergeschlagen. „Das Ganze ist bitter für ihn, aber Dauschi ist charakterstark. Er wird das packen“, so Gruev. Für den Fall, dass es länger dauert, steht Baris Özbek in den Startblöcken . . .

VFL, Abbruch nach 45 Minuten

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