Duisburg. . Die Personalsituation beim Zweitligisten bleibt angespannt. Der „georgische Messi“ Chanturia sitzt derweil in Tiflis fest und wartet auf sein Visum.

Gino Lettieri sprach am Mittwoch in Meiderich über Georgi Chanturia und Enis Hajri. Und über Mel Gibson und Tina Turner. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg erinnerte sich an einen Kinobesuch in seiner Jugendzeit. „Mad Max, Jenseits der Donnerkuppel, den müsst ihr euch angucken“, so der 48-Jährige zur Presserunde. „Bei uns geht’s genau so zu“, spielte Lettieri auf das Motto des Films an: „Zwei Mann gehen rein, ein Mann geht raus.“

Personallage bleibt angespannt

Natürlich ging es auch am Mittwoch wieder um das Personal. Und längst fühlt sich der Coach wie im falschen Film. Die Lage bleibt angespannt, eine längere Behandlungspause von Dennis Grote während des Vormittagstrainings reichte schon aus, um in den Gesichtern der Verantwortlichen neue Sorgenfalten zu erzeugen.

Während Grote glimpflich davon kam, sieht’s bei Enis Hajri wieder schlechter aus. Der Deutsch-Tunesier hätte bei einem vollen Kader am vergangenen Samstag nicht gespielt. Der Einsatz in Berlin kommt Hajri nun teuer zu stehen. Der zuletzt lädierte Knöchel (Bänderriss) ist wieder geschwollen, ein Einsatz am Montag gegen Paderborn erscheint derzeit unwahrscheinlich. „Enis hat sich gequält und in den Dienst der Mannschaft gestellt“, würdigt Lettieri Hajris Einsatz.

Das Visum fehlt noch

Aber nun liegt der Mittelfeldmann wieder auf Eis und so ist die Freude darüber, dass Rolf Feltscher und James Holland nach Ablauf ihrer Sperren zurückkehren, getrübt. So sieht sich Lettieri im Kinosaal bei „Mad Max“: Zwei sind wieder da, und ein anderer ist wieder weg.

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Nicht anwesend war am Mittwoch Neuzugang Giorgi Chanturia, obwohl Lettieri ihn ursprünglich aus Georgien zurück erwartet hatte. Lettieri hat in dieser Saison schon soviel erlebt, sein Gesicht spricht Bände. „Chanturia sitzt in Georgien bei der deutschen Botschaft fest“, teilt Lettieri mit. Nach dem Hickhack um die Spielberechtigung von Victor Obinna ist das nun schon die zweite Hängepartie innerhalb kurzer Zeit. „Nein, so etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt der Fußball-Lehrer. Chanturia wartet in seiner Heimat auf das Visum, ohne das er nicht in Deutschland seiner Arbeit nachgehen kann. „Victor Obinna erhielt sein Visum in Rom innerhalb von zwei Stunden. Es ist alles schwer nachzuvollziehen“, so Lettieri, der den „georgischen Messi“ am Montag erstmals in den Kader berufen möchte. Wenn denn der Mann dann auch vor Ort ist.

Dvali für U 21 eingeladen

Der eine Georgier kommt, der andere wird nächste Woche gehen: Lasha Dvali erhielt eine Berufung zur U-21-Nationalmannschaft seines Landes und wird am 7. Oktober gegen Spanien und am 13. Oktober gegen Estland spielen.

Zumindest ging beim MSV bislang noch keine Einladung für Chanturia zu den EM-Qualifikationsspielen gegen Gibraltar und Deutschland ein. Lettieri hofft, dass das auch so bleibt, sagt aber auch: „Ich kann es keinem Spieler verdenken, wenn er möglichst viele Länderspiele sammeln möchte.“