Dortmund. Langsam wird es ernst. Bis zur Tischtennis-Mannschafts-WM vom 25. März bis zum 1. April 2012 in der Dortmunder Westfalenhalle sind es nur noch 139 Tage. Dabei ist klar. Das wird eine WM der Superlative. Montag unterzeichneten die Beteiligten das Ausrichter-Abkommen.
Man muss kein Freund der gepflegten Übertreibung sein, um bei diesen Zahlen ins Schwärmen zu kommen. Wenn im kommenden Jahr vom 25. März bis zum 1. April die Mannschafts-Weltmeisterschaft im Tischtennis in der Westfalenhalle über die Bühne geht, dann ist der Superlativ nur angemessen. „Wir sprechen von der größten Hallensport-WM der Welt“, erklärte Geschäftsführer Jochen Meschke, um diesen inoffiziellen Titel mit Fakten zu untermauern.
Die WM belegt sieben Hallen und das Kongresszentrum, insgesamt 20 000 Quadratmeter, und das 20 Tage lang. Mehr geht nicht.
Was auch für einen Weltmeisterschafts erprobten Veranstalter wie die Westfalenhalle kein Kinderspiel sei, so Jochen Meschke. Aber spätestens seit Montag kann die Westfalenhalle nicht mehr zurück. 139 Tage vor dem ersten Aufschlag unterzeichnete Hauptgeschäftsführerin Sabine Loos den Ausrichter-Vertrag mit Thomas Weikert vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) und Judit Farago vom Internationalen Tischtennis-Verband (ITTF). Was auch immer passiert: Die Mannschaft-Weltmeisterschaft wird in der Dortmunder Westfalenhalle stattfinden.
An die legendäre Weltmeisterschaft 1989 in Dortmund - mit dem historischen Sieg von Steffen Fetzner und Jörg Roßkopf - konnte sich die Ungarin Judit Farago natürlich zurückerinnern. Noch besser natürlich an die German Open im Vorjahr. „Das war ein gelungener Test für die WM“, schmeichelte die ITTF-Sportdirektorin den Dortmunder Veranstaltern.
Von nichts kommt aber auch nichts, möchte man sagen. Zumal es auch anders geht. So wie zuletzt bei der Europameisterschaft in Danzig. Dort waren 18 Spieltische in einer Halle aufgebaut, während des Halbfinals wurde eine Siegerehrung vorgenommen. DTTB-Präsident Thomas Weikert sprach von einem „grauenhaften Bild“.
Das wird in Dortmund nicht passieren. In der Vorrunde wird zwar auch an 36 Tischen in der Halle 2 gespielt, doch spätestens mit dem Halbfinale konzentriert sich das Geschehen in der Halle 1 auf zwei Tische, im Finale ist sogar nur ein Tisch aufgebaut. „Es soll ein Event werden, dass einer WM würdig ist“, versprach Weikert.
Bleibt nur noch die Frage nach den Hauptdarstellern. Aus deutscher Sicht ist dies natürlich Timo Boll. Doch der musste zuletzt den World Team Cup in Magdeburg mit Rückenproblemen absagen. Das war natürlich ein Schock für all Tischtennis-Fans in Deutschland und ein herber Schlag für die DTTB-Auswahl. „Natürlich hoffen wir für Dortmund auf ein Finale Deutschland gegen China“, sagte DTTB-Chef Weikert. Ohne Timo Boll ist der Europameister aber nur die Hälfte wert. Wie gut, dass Dimitrij Ovtcharov, die deutsche Nr. 2, den Weltranglisten-Zweiten Wang Hao mit 3:1 besiegte. Denn dieses Privileg war bislang nur Timo Boll vorbehalten.