Bottrop. Tolle Tore, große Übersicht, schlaue Pässe und das ein oder andere Kabinettstückchen. Es gab herausragende Momente. Hier sind ihre Protagonisten.

Es gab sie, die besonderen Momente, die den Puls der Zuschauer in die Höhe schnellen ließen. Tolle Tore, aber auch Paraden. Zuckerpässe und ausgefuchste Finten: Hier sind die elf Spieler, die der Hallenstadtmeisterschaft mit ihrem besonderen Talent den Glanz verliehen.

Torhüter: Kompromissloser Sportsgeist und Verlässlichkeit

Marvin Burow hatte vielleicht nicht damit gerechnet, aber es war sein Name, der bei der Siegerehrung aufgerufen wurde, als es darum ging, den besten Torhüter des Turniers auszuzeichnen. Der Schlussmann des FC Welheim war ein Garant dafür, dass der B-Kreisligist seinen Weg durch die Vor- und Zwischenrunde fand. Das gelang ihm mit vielen guten Rettungstaten. Aber auch mit seiner Fußarbeit. Burow war der vielleicht beste Fußballer unter den Torhütern.

Hallenstadtmeisterschaft in Bottrop 2025
Weiß nicht nur seine Hände, sondern auch seine Füße gut einzusetzen: Welheims Keeper Marvin Burow. © WAZ | Felix Hoffmann

Seit mehr als vier Jahrzehnten steht Hans Blöm zwischen den Pfosten. Der Torhüter der Sportfreunde 08/21 Bottrop wird am kommenden Mittwoch 60 Jahre alt. Dass sie an der Passstraße schon seit mehr als zehn Jahren intensiv, aber erfolglos nach einem neuen Torhüter suchen, hat einen guten Grund. Denn die Sportfreunde suchen eigentlich überhaupt keinen neuen Schlussmann. Das sagen sie ihrem Hans aber nicht.

Hans Blöm hechtete nach jedem Ball, versuchte, was er konnte und kassierte dennoch 45 Gegentore in den vier Vorrundenspielen. Diese Schmach ertrug er mit Würde (was übrigens für alle Spieler der Sportfreunde galt). Ganz großer Sportsgeist von ihm und seinen Mitspielern. Andere wären gar nicht erst gekommen.

Hallenstadtmeisterschaft 2025 in Bottrop
Wird am Mittwoch 60 Jahre alt: Sportfreunde-Keeper Hans Blöm. © WAZ | Felix Hoffmann

Defensive: Zwischen Absicherung und Torgefahr

In der Liga gehören für ihn Ausflüge in die Offensive zu den Ausnahmen. In der Halle nutzte Anil Özgen die Enge des Spielfeldes, um auch sein Offensivtalent unter Beweis zu stellen. Der Defensivspieler des VfB Bottrop pendelte schlau zwischen den Reihen, sicherte ab, war mit elf Toren aber auch der zweiterfolgreichste Torschütze seines Teams.

Bottroper Hallenstadtmeisterschaft - Finaltag
Starke Leistungen im Dress des VfB Bottrop: Anil Özgen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Eine ganz ähnliche Leistung zeigte Matthes Kleine Besten. Der 19-Jährige war einer der vielen „jungen Wilden“, mit denen sich der VfB Kirchhellen der Konkurrenz stellte. Mit guter Technik und seiner Schnelligkeit (Kraft und Kopf) schaltete er sich immer wieder in die Offensivbemühungen ein. Im Finale markierte er schon nach wenigen Sekunden den Führungstreffer. Dass es für die Blau-Weißen am Ende nicht zum Titel reichte, lag nicht an ihm.

Bottroper Hallenstadtmeisterschaft - Finaltag
Matthes Kleine-Besten (Mitte) erfüllte nicht nur seine Defensivaufgaben, sondern erzielte auch drei Tore für den VfB Kirchhellen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Offensive:

Die Auszeichnung zum Torjäger des Turniers war für Raphael Steinmetz nicht die erste. Die hatte sich der ehemalige Regionalliga-Fußballer von Rot-Weiß Oberhausen in der Vergangenheit schon mal in der Nachbarschaft gesichert. Steinmetz war bei seinem Bottrop-Hallendebüt aber eine echte Bereicherung. Der Mittelfeldspieler des VfB Bottrop glänzte mit seinem Auge für den Mitspieler, seinem Ballgefühl und seiner Schlitzohrigkeit. 18 Buden gingen am Ende auf sein Konto.

Hallenstadtmeisterschaft 2025 in Bottrop
18 Treffer markierte Raphael Steinmetz bei seiner ersten Hallenstadtmeisterschaft in Bottrop. © WAZ | Felix Hoffmann

Drittbester Torschütze des Turniers war Adrian Gacek. Und das, obwohl er nur am Samstag mitspielte. Der Angreifer erzielte zehn von insgesamt elf Toren seiner Mannschaft und war damit der „Lewandowski“ des B-Kreisligisten VfR Polonia Ebel. Gacek hätte nur allzu gerne am Sonntag nachgelegt, doch sein Team holte in Gruppe C nur einen Punkt aus vier Spielen und schied als Vierter aus. Schade.

Nicht nur ein Torjäger: Fabian Mohs war bei der Hallenstadtmeisterschaft der erfolgreichste Torschütze des VfB Kirchhellen. Nur drei Spieler erzielten mehr als zehn Tore. Doch Mohs überzeugte nicht nur durch seine Torgefahr. Er ging als Kapitän voran und war entscheidend an der Entzauberung von Titelverteidiger VfB Bottrop im Halbfinale beteiligt.

Bottroper Hallenstadtmeisterschaft - Finaltag
Anführer und Torjäger: VfB Kirchhellens Fabian Mohs. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Wichtige Tore und Impulse gingen vor allem am Finaltag von Orcun Mengenli aus. Dass Rhenania Bottrop den Pokal nach der Titelpause im Vorjahr wieder in die Luft recken konnte, lag nicht allein an seinen zwei Finaltoren. Mengenli deckte mit seiner Technik und seinen Laufwegen die Lücken der gegnerischen Abwehrreihen auf, schloss auch aus „frechen“ Lagen erfolgreich ab.

Bottroper Hallenstadtmeisterschaft - Finaltag
Auf Orcun Mengenli war Verlass. Der Mittelfeldspieler markierte ganz wichtige Tore für Rhenania Bottrop. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Isayas Haile fiel an beiden Turniertagen nicht nur durch seine Haarpracht auf. Der junge Fußballer komplettierte das gute Gesamtbild, das Schacht 11 Bottrop bei seiner Turnier-Premiere abgab. Der C-Kreisligist erspielte sich die Teilnahme an der Zwischenrunde, glänzte in beiden Partien gegen den VfB Bottrop (1:2 und 3:5) und gehörte zu den positiven Überraschungen des Turniers.

Hallenstadtmeisterschaft in Bottrop 2025
Isayas Haile zeigte starke Leistungen im Trikot von Turnier-Debütant Schacht 11 Bottrop. © WAZ | Felix Hoffmann

Seine neuen Mitspieler kennt er erst seit wenigen Tagen. Und dennoch wirkte es am Wochenende so, als spiele er schon seit Jahren mit ihnen zusammen: Can Michalski, der im Winter von Schacht 11 zu Fortuna Bottrop in die Bezirksliga wechselte, deutete gleich an, dass er eine Verstärkung für das vom abstiegsbedrohte Team von Marco Hoffmann sein kann. Ihm gelangen immerhin sechs Treffer.

Bottroper Hallenstadtmeisterschaft - Vorrunde
Can Michalsi markierte für Fortuna Bottrop sechs Tore. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Viele hatten schon damit gerechnet, dass diese Mannschaft eine gute Rolle spielen würde. Und der FC Welheim lieferte dann auch ab. Der B-Ligist kämpfte sich über Vor- und Zwischenrunde ins Halbfinale, das nur äußerst unglücklich mit 0:1 gegen Rhenania verloren ging. Maßgeblichen Anteil am Erfolg seines Teams hatte Nassim Ahkim. „Wenn ich seine Bewegungen nachmachen möchte, dann breche ich mir Knochen“, sagt sein Trainer Ramazan Karakus. Dem Angreifer gelangen acht Treffer.

Hallenstadtmeisterschaft in Bottrop 2025
Nassim Ahkim führte den FC Welheim bis ins kleine Endspiel um Platz drei. © WAZ | Felix Hoffmann