Bottrop. Marvin Polak setzt mit seinem Wechsel von Fortuna Bottrop zu Blau-Weiß Fuhlenbrock neue Prioritäten. Der 30-Jährige will den Spaß am Fußball zurück.

„Das wird schon ein komisches Gefühl sein“, sagt Marvin Polak mit Blick auf die anstehende Hallenstadtmeisterschaft, die am 4. und 5. Januar in der Dieter-Renz-Halle ausgetragen wird. Polak wird erstmals für sein neues Team auflaufen, mit BW Fuhlenbrock andere Vereinsfarben tragen. Und seine ehemaligen Mitspieler von Fortuna Bottrop, mit denen er noch vor wenigen Tagen um Bezirksligapunkte kämpfte, werden bei den Hallenstadtmeisterschaften Gegner sein.

Er habe es sich nicht leicht gemacht mit seiner Entscheidung, sagt Marvin Polak: „Das Team in dieser Lage zu verlassen, fällt mir natürlich nicht leicht. Aber meine Entscheidung, nach Fuhlenbrock zu wechseln, habe ich schon vor Monaten getroffen, da war Fortuna noch nicht in dieser Lage. Ich hätte weniger Bauchschmerzen, wenn Fortuna nicht Tabellenletzter wäre. Aber leider ist es aktuell so.“

Polak drückt Fortuna Bottrop im Abstiegskampf die Daumen

Den Rot-Weißen drückt er für den Saisonendspurt beide Daumen. „Ich hoffe sehr, dass ihnen noch der Klassenerhalt gelingt“, sagt Polak und ergänzt: „Ich selbst wäre dem Team wohl keine große Hilfe mehr gewesen. Ich hatte drei wirklich schöne Jahre bei Fortuna, habe viele nette Menschen kennengelernt und auch neue Freunde gefunden. Aber der Spaß am Fußball ist in den letzten Montaten bei mir schon sehr auf der Strecke geblieben.“

Fußball-Testspiel, Fortuna Bottrop - BV Rentfort
Marvin Polak (r.) wird bei der Hallenstadtmeisterschaft Anfang 2025 zum ersten Mal das Trikot von BW Fuhlenbrock tragen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Das habe nichts mit der sportlichen Lage, dem Team oder den Trainern zu tun: „Ich hatte schon im Sommer das Gefühl, dass ich etwas anderes machen will. Ich habe schon damals darüber nachgedacht, nach Fuhlenbrock zu gehen. Robin Müller gehört zu meinen besten Freunden. Er ist gewechselt, ich bin geblieben.“

Marvin Polak kennt Fuhlenbrocks Trainer Adrian Reiß schon seit Kindertagen

Die Entscheidung für Fuhlenbrock ist für Polak eine emotionale: „Ich bin jetzt 30 und im Herbst meiner Laufbahn.  Ich will unbedingt noch ein paar Jahre Freude am Fußballspielen haben. Viele Spieler von Fuhlenbrock sind Freunde, die ich schon seit meiner Jugendzeit kenne, als wir noch alle gemeinsam für Rhenania Bottrop gespielt haben.“

Auch mit Trainer Adrian Reiß verbindet Polak viele gemeinsame Erinnerungen: „Er war fünf Jahre alt, als ich ihn kennengelernt habe. Und er war damals noch Torwart“, sagt der Bottroper mit einem Schmunzeln.

Polak soll dem Meisteranwärter noch mehr Stabilität und Struktur geben

Polak ist bewusst, dass er sich in Fuhlenbrock auf eine völlig neue Situation einstellen muss. Er kommt von einem Abstiegskandidaten zu einer Mannschaft, die im Sommer den Gewinn der Meisterschaft und den Aufstieg in die Bezirksliga feiern will. Polak freut sich auf die Herausforderung: „Ich wechsle nicht, um eine ruhige Kugel zu schieben. Ich will mit den Jungs schon etwas erreichen.“

Dass Marvin Polak jetzt schon im Winter kommt, ist für Fuhlenbrock ein Glücksfall. Zumal mit Justin Straßek der bisherige Schlüsselspieler mindestens bis zum Saisonende ausfällt. Der Antreiber des Tabellenführers muss sich im Januar einer Knie-Operation unterziehen. Die frei werdende Stelle scheint wie gemalt für Polak.

„Ich denke schon, dass ich dem Team viel geben kann, wenn ich meine Leistung abrufe. Fuhlenbrock hat großes Offensivpotenzial, deswegen sehe ich mich eher in der Rolle, dem Spiel noch mehr Stabilität und Struktur zu geben.“

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