Bottrop. Abstieg oder Aufholjagd? Fortuna Bottrop setzt auf Extraschichten und Teamgeist, um den Rückrunden-Start zu einem Wendepunkt zu machen.
Die Luft wird dünn beim SV Fortuna Bottrop. Der Bezirksligist wird im Februar mit fünf Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz ins neue Jahr starten. Das Team konnte von 18 Spielen nur drei gewinnen und ist Tabellenletzter. Was vielen utopisch erscheint, macht Marco Hoffmann keine Angst. Der Trainer sagt entschlossen: „Ich glaube fest daran, dass wir den Klassenerhalt schaffen können.“
Die Mannschaft, die zuletzt mit Marvin Polak und Fabian Böhnke zwei erfahrene Spieler an BW Fuhlenbrock verlor, steht vor einer Rückrunde, die ihr alles abverlangen wird. „Nach außen sieht es aus, als würden wir schwächer, aber jede Veränderung birgt auch Chancen“, sagt Hoffmann.
Spielerwechsel und die Folgen für Fortuna Bottrop: Eine veränderte Mannschaft
Mit den Abgängen von Marvin Polak und Fabian Böhnke habe sich die Statik der Mannschaft verändert. Doch Hoffmann sieht darin auch positive Aspekte: „Es ist gut möglich, dass jetzt andere Spieler Verantwortung übernehmen. Manch einer wird die neue Situation auch als Chance begreifen. Vielleicht blüht gerade jetzt der ein oder andere Spieler auf.“
Die Vereinsführung unterstützt Hoffmanns Pläne, das Team neu auszurichten. Ein Treffen mit dem Vorstand am vergangenen Freitag sei vielversprechend verlaufen: „Wir haben offen über alles gesprochen, was getan werden muss. Ich habe meine Sicht auf die Dinge geschildert, der Vorstand hat seine Erwartungen formuliert. Das war sehr konstruktiv.“ Noch im Januar werde ein weiteres Gespräch folgen: „Dann ist auch die Mannschaft dabei“, so Hoffmann.
Fortunas Strategien für die Rückrunde: Extraschichten und klare Leitplanken
Der Winterfahrplan wurde spontan über den Haufen geworfen, um dem Team eine möglichst intensive Vorbereitung zu ermöglichen. Geplant war ein Start nach der Hallenstadtmeisterschaft am 10. Januar. Doch Hoffmann sagt: „Wir starten sofort mit dem Training.“
Den Änderungen zum Opfer fällt auch das gewohnte Hallentraining, mit dem sich das Team in den vergangenen Jahren immer auf die Titelkämpfe zum Jahresanfang eingestimmt hatte. „Dafür ist in unserer Situation kein Platz“, sagt Hoffmann, „ich werde jetzt nicht zu einem Felix Magath, aber wir ziehen das Tempo an und setzen jedem Spieler klare Leitplanken.“
Statt sich auf die Hallenstadtmeisterschaft zu fokussieren, werden die Fortunen ihre Schwerpunkte in der Konditionsarbeit und im Teambuilding setzen. Die erste Trainingseinheit fand bereits auf der beleuchteten Laufstrecke in Gladbeck-Wittringen statt. „Es gibt keine Zeit zu verlieren. Jeder muss sich einbringen. Und die Zeit, in der ich auf Freiwilligkeit setze, ist vorbei“, betont der Trainer.
Fortuna Bottrop muss zweigleisig planen, also auch für die Kreisliga A
Hoffmann weiß, dass der Klassenerhalt ein schwieriges Unterfangen bleibt. „Wir müssen realistisch sein. Ich gehe nicht zum Schlafen in den Kleiderschrank. Nach meiner Rechnung müssen wir mindestens die Hälfte unserer 16 Saisonspiele gewinnen. Dann hätten wir 36 Punkte. Das könnte reichen.“ Zur Wahrheit gehöre aber auch: „Wir müssen jetzt zweigleisig planen. Also auch für eine Folgespielzeit in der Kreisliga A.“
Die Möglichkeiten, die jüngsten Abgänge zu kompensieren und neue Spieler zu holen, seien beschränkt. Hoffmann: „Wir drehen wirklich jeden Stein um. Wir werden schauen, ob wir aus der eigenen Jugend noch Spieler dazu holen können. Es wird auch externe Verstärkungen geben.“ Gespräche liefen bereits.
Die aktuelle Lage der Fortuna scheint alles andere als rosig. Doch der Wille, die Dinge anders anzupacken, den Bock mit Veränderungen umzustoßen, ist den Beteiligten nicht abzusprechen. Die Anhänger des SV Fortuna Bottrop dürfen sich auf eine spannende Rückrunde einstellen. Sie selbst sind aufgefordert, das Team auf dem Weg zum Klassenerhalt nach besten Kräften zu unterstützen.
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