Bottrop. Der VfB Kirchhellen verliert zunehmend den Anschluss. Trainer Stroetzel nimmt kein Blatt vor den Mund: „In der Winterpause muss was passieren“.

Kurz vor dem Ende der Hinrunde musste der VfB Kirchhellen einen weiteren Nackenschlag verkraften. Denn der Bezirksligist unterlag im richtungsweisenden Gastspiel beim SV Gelsenkirchen-Hessler mit 1:2 (1:0) und verpasste damit nicht nur die Möglichkeit, für den dritten Saisonsieg zu sorgen, sondern auch die große Chance, im Tabellenkeller einigen Boden gutzumachen.

So müssen die Kirchhellener nach der Niederlage gegen Hessler mit Rang 14 vorliebnehmen, der am Saisonende den Abstieg zur Folge hätte. Entsprechend bedient zeigte sich VfB-Trainer Martin Stroetzel, der mit der eigenen Leistung haderte: „Es reicht momentan einfach nicht. Diesmal hat Not gegen Elend gespielt und Elend hat verloren.“

VfB Kirchhellen bekommt die Defensive nicht stabilisiert

Die Partie in Gelsenkirchen hat dabei auf bittere Weise vor Augen geführt, woran es dem letztjährigen Meister der Kreisliga A mangelt. „Die Defensive ist ein wesentlicher Bestandteil des Ganzen. Und wir bekommen hinten einfach keine Stabilität in unser Spiel“, so Stroetzel, der zudem die personellen Voraussetzungen auf Seiten der Kirchhellener bemängelte.

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„Natürlich haben wir Langzeitausfälle, die uns weh tun und in der Form nicht vorhersehbar waren. Aber wir können in unserer aktuellen Situation gar nicht adäquat reagieren, es gibt praktisch keinen Konkurrenzkampf. Und auch die Vorbereitung fällt sehr schwer, im Grunde ist sie kaum möglich, da wir Woche für Woche Anpassungen vornehmen müssen.“

Fabian Mohs muss im defensiven Mittelfeld ran

So musste sinnbildlich etwa Fabian Mohs einmal mehr im Defensivbereich aushelfen, wurde, nachdem er schon Bekanntschaft mit der Innenverteidigung gemacht hat, diesmal im defensiven Mittelfeld eingesetzt.

Fußball Bezirksliga in Bottrop
In Alarmstimmung: VfB Kirchhellens Trainer Martin Stroetzel macht sich Sorgen um den weiteren Saisonverlauf. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

„Spieler wie Fabian hängen sich ja sogar voll rein und geben alles, aber wir tun unseren Gegnern auf diese Weise sogar noch einen Gefallen“, führt Stroetzel aus, „deshalb können wir jetzt nur zusehen, dass wir tunlichst noch Punkte bis zur Winterpause holen. Und dann muss sich etwas tun. Denn sonst kann es unter Umständen ganz, ganz eng werden. Wir sind keine Zauberer, wir können nur unter der Woche die Trainingstasche ergreifen und zum Platz kommen. Das ist auch das einzige Pfand, das ich als Trainer habe.“

Kirchhellen führt schmeichelhaft – 1:2 in der Nachspielzeit

Schon in der Anfangsphase sollte sich für die Kirchhellener abzeichnen, dass sie es im Kellerduell gegen Hessler schwer haben würden. „Wir kamen überhaupt nicht richtig in die Partie, hatten erst nach 25 Minuten eine etwas bessere Phase“, so Stroetzel, dessen Elf immerhin – wenn auch schmeichelhaft – zum 1:0 durch eben jenen Mohs vorlegte (42.).

„Trotzdem haben wir davor gewarnt, dass der Gegner nach der Pause nochmal Druck aufbauen und alles versuchen wird“, beschrieb der VfB-Coach, der schließlich richtig liegen sollte. Denn schon nach 50 Minuten glich Hessler aus und hatte in einer ausgeglichenen Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten schließlich das bessere Ende für sich: Tief in der Nachspielzeit eroberten die Hausherren den Ball und schalteten schneller als der VfB, der mit dem Abpfiff das 1:2 kassierte.

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