Bottrop. Der VfB Speldorf macht den Schwarz-Weißen größere Probleme als erwartet. Der VfB Bottrop muss von einem Ex-Spieler gleich drei Treffer hinnehmen.
Der VfB Bottrop ist am Samstag auf den zweiten Platz der Landesliga zurückgekehrt. Die Schwarz-Weißen setzten sich in einem turbulenten Spiel gegen den VfL Speldorf durch. Das 4:3 (1:1) ließ aber nicht nur über dem Kopf von Trainer Dusan Trebaljevac ein imaginäres Fragezeichen aufploppen.
„Das ist überhaupt nicht die Art von Fußball, die ich sehen will“, erklärte der VfB-Coach kurz nach dem Abpfiff. Von seinem Ruhepuls war Trebaljevac da noch ein gutes Stück entfernt. Das Rauf und Runter in der sechsminütigen Nachspielzeit hatte sein Nervenkostüm ziemlich strapaziert.
VfB Speldorf lässt sich von Gegentoren nicht einschüchtern
Immerhin konnte Trebaljevac für seine Mannschaft reklamieren: „Der Sieg war verdient. Wir hatten die größeren Spielanteile und auch deutlich mehr Torchancen.“ Allerdings musste er auch eingestehen, dass sein Team reichlich Probleme mit dem Tabellen-15. aus Mülheim hatte.
Der VfB Speldorf ließ sich an diesem Tag von einem frühen Rückstand nicht bremsen, belohnte sich direkt nach der Halbzeitpause mit dem Führungstreffer und schöpfte in der Schlussphase nach dem dritten Treffer sogar noch Hoffnung auf einen Punktgewinn. Dass alle drei Speldorfer Treffer ausgerechnet auf das Konto des ehemaligen Bottropers Gianluca Buhlmann gingen, war so außergewöhnlich, wie das Spiel an sich.
Gianluca Buhlmann schenkt seinem Ex-Verein gleich drei Treffer ein
Der Reihe nach: Rene Biskup hatte die Bottroper bereits nach zwölf Minuten in Führung gebracht. Der Stürmer veredelte eine Vorarbeit von Fred Ansah und traf artistisch in Rabona-Manier. Biskup machte da weiter, wo er in den beiden letzten Spielen gegen Dingden und Steele aufgehört hatte. Sein sechster Treffer innerhalb von drei Spielen sollte am Samstag nicht der letzte bleiben.
Speldorf profitierte in der 20. Minute von einer fragwürdigen Freistoß-Entscheidung von Schiedsrichter Rolf Kramer. Gianluca Buhlmann sagte Danke und traf aus 25 Metern mit einem Kunstschuss zum 1:1. Bottrop blieb bis zum Halbzeitpfiff zwar die taktgebende Mannschaft, leistete sich aber auch immer wieder Unsicherheiten in der Defensive.
Der VfB Bottrop läuft nur wenige Minuten einem Rückstand hinterher
Bestraft wurden die aber erst nach dem Seitenwechsel. In der 56. Minute hämmerte Speldorfs Kapitän Maximilian Fritzsche den Ball an den linken Torpfosten, der Nachschuss von Gianluca Buhlmann tropfte dann von der Unterkante der Latte ins Netz. Speldorfs Führungstreffer bedeutete das Ende fast aller taktischen Fesseln.
Bottrops Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Rene Biskup traf nur vier Minuten später mit einem Volleyschuss zum 2:2 (60.). Sehenswert war auch der dritte Treffer der Schwarz-Weißen nach 61 Minuten. Raphael Steinmetz zirkelte einen Freistoß an den langen Pfosten, der mitgelaufene Emre Köksal schloss überlegt mit einem platzierten Schuss ins lange Eck ab. Der VfB Bottrop schaltete aber nicht in den Verwaltungsmodus. Steinmetz erhöhte mit einem traumhaften Freistoßtreffer auf 4:2 (69.). Der Ex-Profi hatte aus 35 Metern Maß genommen, der Ball schlug unhaltbar im linken Torwinkel ein.
Yassin Merzagua vergibt in letzter Sekunde den möglichen Ausgleich
Entschieden war die Partie damit aber noch nicht. Speldorf setzte nach und war nach 73 Minuten wieder in Schlagdistanz - Buhlmann hatte einen zweiten Freistoß im Bottroper Tor untergebracht. In der Schlussphase spielten beide Teams mit offenem Visier. Bottrop hatte gleich mehrfach die Gelegenheit, den Sack zuzumachen.
Aber auch Speldorf hatte noch Möglichkeiten. Die beste vergab Yassin Merzagua in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Dem Angreifer rutschte der Ball aus kurzer Distanz über den Fuß. Glück für den VfB, Schiedsrichter Kramer pfiff direkt danach ab. „Den muss er eigentlich machen“, stellte am Ende ein geknickter Dimitri Steininger fest. Mülheims neuer Trainer haderte mit dem Abschlusspech: „Die letzte Konsequenz hat heute gefehlt. Aber ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Das Team ist nach beiden Rückständen zurückgekommen, konnte sich viele Chancen herausspielen.“
VfB Speldorf erwartet nun Arminia Klosterhardt zum Kellerduell
Mit Blick auf die kommenden Wochen ist Steininger nicht bange: „Klar, wir haben uns heute selbst um den Lohn gebracht. Das Spiel hat keine Punkte, aber wieder neue Erkenntnisse gebracht. Im Spiel mit Ball haben wir uns heute schon verbessert. Wenn wir weitere Schritte nach vorn machen, werden wir auch wieder Punkte einfahren.“
Die nächste Möglichkeit dazu bekommen die Mülheimer am kommenden Sonntag, dann kommt es an der Saarner Straße zum Kellerduell mit dem Tabellenvorletzten Arminia Klosterhardt (15 Uhr). Der VfB Bottrop tritt zeitgleich beim FC Kray an.
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VfB Bottrop gegen VfB Speldorf - So haben sie gespielt
VfB Bottrop - VfB Speldorf 4:3 (1:1)
Tore: 1:0 (13.) Biskup, 1:1 (20.) Buhlmann, 1:2 (56.) Buhlmann, 2:2 (60.) Biskup, 3:2 (62.) Köksal, 4:2 (69.) Steinmetz, 4:3 (73.) Buhlmann. Bottrop: Gottemeier; Özgen (81. Falcone), Aydin, Köksal, Miyanyedi (77. Al Hakim), Pöschl (89. Bosnjak), Matthes, Aksu, Ansah, Biskup (85. Okoye), Steinmetz (90+5 Michalik). Speldorf: Gröger; Schürings, Sail, Buhlmann, Merzagua, Mourtala, Paul, Appiah (71. Manzelmann), Fritzsche, Timm (82. Özcan), Sato. Schiedsrichter: Rolf Kramer. Zuschauer: 200.
VfB Bottrop gegen VfB Speldorf - Der Liveticker zum Nachlesen
VfB Bottrop - VfB Speldorf 4:3 (1:1)
15.58 Uhr: Das Spiel ist aus. Sekunden zuvor hatte Yassin Merzagua noch den Ausgleich auf dem Fuß. Speldorfs Angreifer rutscht der Ball drei Meter vor dem Tor aber über den Fuß.
15.51 Uhr: Der Schiedsrichter zeigt sechs Minuten Nachspielzeit an.
15.51 Uhr: Der eingewechselte Jesse Okoye hat die Entscheidung auf dem Fuß, scheitert nach Flanke von Frederick Ansah aber an Kai Gröger.
15.34 Uhr: Nur noch 4:3! Gianluca Buhlmann macht sein drittes Tor. Sein Freistoß ist eine Kopie des 1:1.
15.30 Uhr: 4:2! Raphael Steinmetz hämmert einen 35-Meter-Freistoß in den linken Knick. Traumtor.
15.29 Uhr: Rene Biskup erarbeitet sich die Chance zum 4:2. Bottrops Angreifer scheitert an Kai Gröger.
15.22 Uhr: 3:2 für Bottrop. Nach einer gefühlvollen Freistoßflanke von Raphael Steinmetz vollendet Emre Köksal überlegt mit einem Schuss ins lange Eck (62.).
15.20 Uhr: Der VfB Bottrop antwortet schnell. Rene Biskup trifft aus 14 Metern zum 2:2 (59.).
15.16 Uhr: 2:1 für Speldorf. Gianluca Buhlmann trifft erst den linken Pfosten, im Nachschuss die Latte. Von dort aus prallt der Ball unter die Linie (55.).
15.07 Uhr: Fast das 2:1 für Speldorf. Alfred Appiah scheitert nach einer Hereingabe aus kurzer Distanz an Tom Gottemeier. Bottrops Torhüter verletzt sich bei der Rettungstat und muss behandelt werden.
15.06 Uhr: Es geht weiter. Die zweite Halbzeit läuft.
14.49 Uhr: Halbzeit. Der VfB Bottrop war die spielbestimmende Mannschaft der ersten Halbzeit und führte verdient. Der VfB Speldorf kam nach der Anfangsphase und dem Ausgleich jedoch immer besser ins Spiel. Die Mülheimer zeigten insbesondere in der Schlussphase gute Ansätze.
14.46 Uhr: Ein Kopfball von Yassin Merzagua geht knapp links neben das Bottroper Tor (44.).
14.43 Uhr: Gute Chance für Speldorf. Nach Querpass Janis Timm schießt Alfred Appiah jedoch deutlich über das Tor (41.).
14.37 Uhr: Das muss die erneute Führung für Bottrop sein. Frederick Ansah hat nur noch Kai Gröger vor sich, scheitert aber an einem Reflex des Speldorfer Schlussmanns (35.).
14.33 Uhr: Gute Einzelaktion von Gino Pöschl. Der Bottroper setzt sich auf der rechten Außenbahn gegen Fabian Schürings durch und zieht ab. Kai Gröger pariert (31.)
14.22 Uhr: Ausgleich in der 20. Minute! Gianluca Buhlmann zirkelt einen Freistoß aus 25 Metern unter die Latte. Bottrops Bank tobt. Die Freistoß-Entscheidung war durchaus diskussionswürdig.
14.19 Uhr: Erste Chance für Speldorf. Yassin Merzagua scheitert mit seinem Schuss an Tom Gottemeier (17.).
14.15 Uhr: 1:0 für den VfB Bottrop. Rene Biskup verwandelt eine Vorlage von Frederick Ansah im Rabona-Style.
14.13 Uhr: Erste Chance. Gröger kann einen Kunstschuss von Raphael Steinmetz zur Ecke klären. Beim Eckball klärt ein Speldorfer auf der Torlinie den Schuss von Emre Köksal (11.).
14.02 Uhr: Schiedsrichter Rolf Kramer hat das Spiel angepfiffen.
13.41 Uhr: Die Aufstellungen sind da. Der VfB Bottrop beginnt mit: Tom Gottemeier; Anil Özgen, Emre Aydin, Emre Köksal, Nusret Miyanyedi, Gino Pöschl, Mick Matthes, Muhammed Aksu, Frederick Ansah, Rene Biskup, Raphael Steinmetz
Die Startelf des VfB Speldorf: Kai Gröger; Fabian Schürings, Abdoulare Sail, Gianluca Buhlmann, Yassin Merzagua, Malick Mourtala, Carl Paul, Alfred Appiah, Maximilian Fritzsche, Janis Timm, Toshiaki Sato.
VfB Bottrop ballert sich mit 14 Toren aus dem Tief
7:2 gegen Blau-Weiß Dingden, 7:1 gegen die SpVgg. Steele. Der VfB Bottrop hat in den letzten beiden Saisonspielen gezeigt, dass er nicht die offensivscheue Kontermannschaft ist, die viele Konkurrenten schon in ihm gesehen hatten. „Es war ja eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis der Knoten platzt“, sagt Dusan Trebaljevac.
Der Trainer des VfB Bottrop gibt aber auch zu, dass ihm die wochenlang andauernde Abschlussschwäche seiner Mannschaft Nerven gekostet und auf die Geduldsprobe gestellt habe: „Wir erspielen uns gegen jeden Gegner ausreichend viele Torchancen.“ Was zu Saisonbeginn dank guter Defensivleistungen und knapper Siege noch kaschiert werden konnte, entwickelte sich im Oktober zu einem veritablen Problem.
Nach dem 4:0 gegen Scherpenberg fiel der VfB Bottrop ins erste Saisontief
Der VfB war gerade mit einem begeisternden 4:0 gegen den SV Scherpenberg auf den zweiten Tabellenplatz gesprungen. Doch anstatt Euphorie entwickelte sich bei den Schwarz-Weißen in der Folge das erste Saisontief. Dem 0:0 gegen den ESC Rellinghausen folgte ein 1:1 bei den Sportfreunden Lowick. Nach Niederlagen gegen Adler Union Frintrop (0:2) und bei den Sportfreunden Hamborn (0:1) fand sich der VfB plötzlich auf dem siebten Tabellenplatz wieder, mit sechs Punkten Rückstand auf die Spitze, aber nur noch vier Punkten Puffer auf die Abstiegszone.
Immerhin: Das Team verstand es in der Folge, die aufkommende Unruhe im Vereinsumfeld rechtzeitig zu ersticken. Denn ausgerechnet im Spiel gegen das Topteam von Blau-Weiß Dingden gelang der Befreiungsschlag. Seit dem überzeugenden und unerwartet klaren 7:2-Erfolg ist der VfB wieder obenauf. Die ansteigende Formkurve bestätigte sich auch am vergangenen Sonntag beim Tabellenschlusslicht SpVgg. Steele (7:1).
VfB Speldorf stemmt sich mit neuem Coach gegen drohenden Abstieg
Die beiden jüngsten Erfolge laden das Team des VfB gerade dazu ein, eine neue Serie zu starten. Gegen den VfB Speldorf soll am Samstag der dritte Sieg in Folge her. Der würde den Aufsteiger zumindest bis Sonntag wieder auf den zweiten Tabellenplatz klettern lassen.
Die Schwarz-Weißen werden sich jedoch auf maximale Gegenwehr einstellen müssen. Denn die Mülheimer haben aktuell überhaupt nichts zu verschenken. Die Speldorfer stehen mit 14 Punkten aus 13 Spielen auf einem Abstiegsplatz (15.) und haben in dieser Saison schon einige Turbulenzen hinter sich. Ende September trat Trainer Julien Schneider zurück. U19-Coach Marvin Häse sprang interimsweise ein und wurde erst in der letzten Woche durch Dimitri Steininger abgelöst.
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