Bottrop. Trainer Stefan Thiele zeigte sich nach dem 2:0-Erfolg beim TuS Stenern beeindruckt: „In Unterzahl, nach so einer Woche: Das ist schon stark.“
„Das sind 15 Punkte für den Klassenerhalt“, hatte Stefan Thiele nach dem Sieg in der Vorwoche gegen den SC 20 Oberhausen gesagt. Der Trainer von Rhenania Bottrop wurde von vielen für diese Einschätzung belächelt. Das Spiel am Freitagabend beim TuS Stenern bestätigte im Kern aber seine Aussage.
Das 2:0 war verdient und Rhenania unterstrich über weite Strecken auch den Status eines Bezirksliga-Spitzenteams. Der sechste Saisonsieg offenbarte aber auch, dass die Entwicklung im Blankenfeld schon sehr gut vorangekommen, aber noch nicht komplett abgeschlossen ist. Der Gegner glaubte fünf Minuten vor Abpfiff noch daran, etwas reißen zu können. Nicht ganz zu Unrecht.
Rhenania Bottrop profitiert in Stenern von seinem großen Kader
Zwei Dinge waren Stefan Thiele nach dem Spiel besonders wichtig. Beide Punkte drückten seine Wertschätzung aus: „Das war für die Jungs jetzt das dritte Spiel innerhalb von fünf Tagen.“ Dem 3:0 gegen den SC 20 Oberhausen sei am Dienstag ein unheimlich kräfteraubendes Pokalspiel gegen SuS 21 Oberhausen gefolgt. Rhenania bog unter großen Anstrengungen einen 0:2-Rückstand zu einem 3:2-Erfolg. „Klar, dass das auf die Knochen geht.“
Mit Blick auf den gerade eingefahrenen Sieg erklärte er: „Mit einem Mann weniger nach so einer Woche. Das ist schon stark. Ich sehe die Entwicklung, wie sich die Jungs reinhauen. Das ist kein Glück, das ist das Ergebnis einer Entwicklung, die sich die Mannschaft erarbeitet hat.“
Das zweite Lob des Trainers ging an die Spieler, die in den letzten Tagen von der Bank oder gar nicht erst zum Einsatz kamen. „Ich habe da momentan Jungs wie Hannes Ostgathe oder Joshua Meder sitzen“, leitete Thiele ein. Am Freitag hatte er insgesamt neun Spieler auf der Reservebank, sechs weitere hatte er an die zweite Mannschaft abgestellt, die zeitgleich in der Kreisliga A gegen BW Fuhlenbrock antrat. „Für uns ist das ein riesiger Pluspunkt, dass alle Spieler unheimlich gut mitziehen. Dass sie sich in den Dienst der Mannschaft und nicht ihr Ego in den Vordergrund stellen. Sie alle sind und werden auch noch wichtig für uns sein.“
Tatsächlich machte Thiel am Freitag fünfmal von seinem Wechselrecht Gebrauch, ohne dass dabei ein Qualitätsabfall bemerkbar gewesen wäre. Ganz im Gegenteil. Von der Bank kamen ausnahmslos positive Impulse, die am Ende mitverantwortlich für den 2:0-Erfolg waren.
Der Ball zappelt schon nach zwei Minuten im Bottroper Tornetz
Der TuS Stenern erwies sich von der ersten Minute als der erwartet unangenehme Gegner. Die Hausherren setzten Rhenania früh unter Druck, erspielten sich schon in der Anfangsphase eine Serie an Eckbällen und Torabschlüssen. Stenerns vermeintlicher Führungstreffer nach zwei Minuten wurde durch Jan Lehnert einkassiert. Der Schiedsrichter hatte das klare Foulspiel an Bottrops Keeper Niklas Schumacher nicht übersehen.
Rhenania fremdelte fast eine halbe Stunde lang mit dem tiefen Rasenplatz. Dass der Tabellenführer dann deutlich besser ins Spiel kam, lag vor allem an Niklas Wenderdel und Alkan Celik. Die beiden Offensivspieler rissen mit mutigen Dribblings immer wieder Lücken in den gegnerischen Defensivverband. Die erste gute Möglichkeit verzeichneten die Bottroper in der 35. Minute nach einem Celik-Solo. Flavio Dietz konnte die Vorabeit aber nicht vergolden. Es ging torlos in die Halbzeitpause.
Rhenania Bottrop führt in der zweiten Halbzeit die Regie
In den zweiten 45 Minuten hatte Rhenania den Gegner deutlich besser im Griff, dominierte jetzt die Partie und hatte auch die besseren Möglichkeiten. In der 47. Minute entschärfte Stenerns Keeper Alexander Brücks mit Mühe einen satten Schuss von Kevin Wenderdel. Auf der Höhe war er auch bei einem Freistoß von Luca Fischer, den er in der 55. Minute artistisch aus dem linken Toreck fischte.
Bottrops Druck nahm zu und trug nach 62 Minuten Früchte. Nach einem Steilpass legte Niklas Wenderdel den Ball an Brücks vorbei, wurde vom Keeper abgeräumt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Wenderdel selbst. Der TuS Stenern, der bis dahin ordentlich mitgehalten, intensivierte jetzt seine Offensivbemühungen.
Orcun Mengenli wird in der 68. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt
Zusätzlichen Wind bekamen die Hausherren durch eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Lehnert, der in der 68. Minute Orcun Mengenli mit Gelb-Rot vom Platz stellte. Mengenli hatte seinen Gegenspieler zwar getroffen, allerdings nur mit einem Schuss. Bottrops Proteste liefen ins Leere. Rhenania musste das Spiel in Unterzahl fortsetzen.
Wirklich in Gefahr gerieten die Blau-Weißen aber nicht mehr. Nach einem Foul an Alkan Celik legte sich Kevin Wenderdel den Ball zurecht. Sein Freistoß setzte im Fünfmeterraum unberechenbar auf und schlug über dem machtlosen Keeper im Tor ein. Das Spiel war damit nach 77 Minuten entschieden.
Stenern ignorierte den Umstand und glaubte noch an seine Chance. Bis auf einen Pfostenschuss (90+4) sprang aber nichts mehr heraus. Schiedsrichter Jan Lehnert pfiff die Partie in der achten Minute der Nachspielzeit ab.
Der Liveticker zum Nachlesen
Der SV Rhenania Bottrop hat seinen Siegeszug durch die Bezirksliga fortgesetzt. Die Blau-Weißen gewannen am Freitagabend auch das Auswärtsspiel beim TuS Stenern. Für das 2:0 (0:0) mussten die Bottroper allerdings viel investieren. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit brachte Niklas Wenderdel seine Farben auf die Siegerstraße. Er verwandelte einen Foulelfmeter sicher zur Führung.
Wenig später ließ sein Bruder Kevin Wenderdel das 2:0 folgen. Ausgangssituation war auch diesmal eine Standardsituation. Wenderdel verwandelte einen Freistoß aus 25 Metern. Einen ausführlichen Spielbericht finden Sie hier am Samstag.
TuS Stenern - Rhenania Bottrop 0:2 (0:0)
21.56 Uhr: Das Spiel ist aus. Rhenania gewinnt 2:0 und feiert den sechsten Sieg in Serie.
21.54 Uhr: Stenern trifft noch einmal den linken Pfosten, das war knapp.
21.45 Uhr: Wieder Meder. Diesmal scheitert er an der Fußabwehr des Keepers.
21.41 Uhr: Fast das 3:0 durch Joshua Meder. Sein Schuss geht knapp drüber.
21.36 Uhr: 2:0 für Rhenania. Kevin Wenderdel schlägt einen Freistoß aufs Tor. Der Ball tupft im Fünfmeterraum unberechenbar auf und Stenerns Keeper ist machtlos.
21.27 Uhr: Orcun Mengenli sieht Gelb-Rot. Rhenania spielt mit zehn Mann weiter. Rhenania protestiert vehement.
21.21 Uhr: 1:0 für Rhenania. Niklas Wenderdel verwandelt einen an ihm verursachten Foulelfmeter. Stenerns Keeper hatte ihn zuvor von den Beinen geholt.
21.14 Uhr: Gute Freistoßchance Rhenania. Stenerns Keeper pariert glänzend gegen Luca Fischer, der das linke Toreck anvisiert hatte.
21.06 Uhr: Kevin Wenderdel zieht aus 20 Metern ab. Stenerns Keeper pariert mit Mühe.
21.04 Uhr: Das Spiel läuft wieder
20.48 Uhr: Der Schiedsrichter pfeift pünktlich zur Halbzeit. Rhenania braucht eine gute halbe Stunde, um ins Spiel zu finden. Angetrieben von Alkan Celik konnte sich der Tabellenführer dann vom Druck befreien und kam zu ersten Möglichkeiten.
20.37 Uhr: Erste Chance für Rhenania. Flavio Dietz vergibt nach Vorarbeit von Alkan Celik.
20.35 Uhr: Schumacher fischt einen Freistoß von Amler aus dem Eck. Tolle Parade.
20.33 Uhr: Viel Leerlauf. Rhenania fremdelt offensiv noch mit dem Naturrasen.
20.17 Uhr: Erster Abschluss für Rhenania. Alkan Celik zieht ab, sein Schuss geht knapp rechts vorbei.
20.16 Uhr: Rhenania muss früh wechseln. Mang ersetzt den angeschlagenen Terwiel.
20.08 Uhr: Mittlerweile schon der vierte Eckball für den Gastgeber. Der Kopfball von Wolters knallt an die Latte. Glück für Rhenania.
20.07 Uhr: Rhenania gerät hier früh unter Druck. Der Gegner verzeichnet schon zwei Torschüsse und zwei Eckbälle.
20.04 Uhr: Stenern jubelt schon über das 1:0. Doch dem Treffer ging ein klares Foulspiel an Torhüter Schumacher voraus.
20.02 Uhr: Das Spiel läuft.
19.34 Uhr: Die Aufstellungen sind da. Rhenania spielt mit Schumacher; Larisch, Dietz, Celik, Terwiel, Mengenli, Jansen, N. Wenderdel, Kahnert, K. Wenderdel und Fischer. Auf der Ersatzbank sitzen: Laakmann, Ibranovic, Klöcker, Meder, Mang, Sakiz, Muris, Thiele und Ostgathe.
Sechster Sieg in Folge für Rhenania Bottrop?
Sechs Spiele, sechs Siege. Rhenania Bottrop hat einen makellosen Saisonstart hingelegt und steht an der Tabellenspitze der Bezirksliga 5. Der Vorsprung auf das Verfolgerfeld ist durch den 3:0-Sieg im Spitzenspiel gegen den SC 20 Oberhausen auf drei Punkte angewachsen. Die Kicker aus dem Blankenfeld haben nicht nur die meisten Punkte eingefahren (15), sondern auch die meisten Tore (24) geschossen und die wenigsten kassiert (4).
Stefan Thiele hat deshalb alle Hände voll damit zu tun, seine Spieler auf dem Boden zu halten. Rhenanias Trainer mahnt zur Bescheidenheit und fordert weiter volle Konzentration. Das gilt auch für das heutige Spiel beim TuS Stenern. Der Tabellenzehnte hat bislang zwei seiner fünf Spiele gewonnen und insgesamt sieben Punkte eingefahren.
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