Amateurfußballsaison startet mit „Elfmeterkiller“ - 26 Fotos
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Bottrop. Der TSV Feldhausen und Genclerbirligi Resse bestreiten im Kreispokal die erste Partie der Saison. Drei Mal knallt der Ball ans Aluminium.
TSV Feldhausen besiegt Genclerbirligi Resse mit 3:0
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Es sind gerade einmal 20 Zentimeter, die zwischen Seitenauslinie des Ascheplatzes an der Marienstraße in Bottrop-Kirchhellen und der dahinter liegenden Wiese liegen. Führen die Spieler des TSV Feldhausen und von Genclerbirligi Resse einen Freistoß von außen aus, laufen sie erst über jenes Gras, um Anlauf zu nehmen, schießen den Ball dann aber auf der Asche in Richtung gegnerisches Tor. Bratwurtstduft liegt in der Luft, rund 50 Menschen machen es sich überwiegend im Schatten an der Seitenlinie bequem und schauen entspannt zu, darunter auch einige Kinder.
„Wir hätten uns auch einen anderen Platz zum Start der Saison gewünscht“, sagt Resses Trainer Osman Atak zu Beginn des Spiels schmunzelnd. Doch aussuchen kann man es sich nun einmal nicht. Und irgendwie hat es doch auch einen gewissen Charme, dass diese Partie auf Asche zwischen den beiden C-Ligisten im Gelsenkirchener Kreispokal so etwas wie der Startschuss der Amateurfußballsaison 2924/2025 im Ruhrgebiet ist. Nirgendwo unterhalb der Regionalliga wurde sonst bereits ein Pflichtspiel ausgetragen. Am Ende setzte sich Feldhausen mit 3:0 nach Elfmeterschießen durch.
Genclerbirligi Resse trifft die Latte
Auf dem Feld sind es die frisch abgestiegenen Gelsenkirchener, die sich nach und nach die Oberhand holen und die Partie bestimmen. Beinahe hätte Stürmer Emirhan Koymali die Spielzeit sogar mit einem Hackentor eröffnet, der Ball kullerte dann aber doch am Feldhausener Tor vorbei. Und weil auch Feldhausens Basam Nawas Sabri kurz vor der Pause an der Latte scheiterte, notierte Schiedsrichter Ferid Tasbasi ein 0:0 zur Halbzeit.
Apropros Schiedsrichter: bei der neuen Regel, nach der nur noch Kapitäne mit dem Unparteiischen reden dürfen, gibt es noch viel Luft nach vorne. Immer wieder hörte Tasbasi Sätze des Unmuts in seine Richtung. Ab und an verteilte er eine gelbe Karte, ansonsten ließ er die Spieler aber einfach gewähren und die Worte über sich ergehen. Er handelte eher nach dem Motto Schritt-für-Schritt, als die Regel auf Anhieb umzusetzen.
Auch der TSV Feldhausen scheitert am Aluminium
Die zweite Hälfte begann, wie die erste endete: mit einem Lattentreffer Resses. Auf dem Platz wurde es nun hitziger. Den Spielern wurde wohl bewusst, dass es sich um ein K.o.-Spiel handelte. Schiedsrichter Tasbasi hatte deutlich mehr zu tun, verteilte mehrere gelbe Karten. Und dann knallte der Ball zum dritten Mal ans Aluminium. Diesmal köpfte Feldhausens Nashwan Edoo nach Flanke von rechts den Außenprosten.
Und so kam es tatsächlich dazu, dass das allererste Amateurfußballspiel der Saison im Elfmeterschießen entschieden wurde. „Wir haben Sven. Das können wir gar nicht verlieren. Der ist ein richtiger Elfmeterkiller“, sagte ein Betreuer Feldhausens an der Seitenlinie über Keeper Sven Schild von Spannenberg.
Und er sollte richtig liegen: Feldhausesns Esa Ibrahim trat als Erstes an, scheiterte aber an Resses stark reagierenden Beytullah Yurt, der in der richtigen Ecke war. Doch auch Ogulcan Yönmez traf nicht. TSV-Keeper Sven Schild von Spannenberg war zur Stelle. Besser machte es Jan-Werner Steinke mit einem Schuss in den Winkel. Dann hielt Schild von Spannenberg auch gegen Can Üner, doch Schiedsrichter Tabasi sah Feldhausens Keeper zu weit vor der Linie stehen. Wiederholung: drüber. Vorteil Feldhausen. Kapitän Wesam Nawas Sabri traf, ehe auch Ismail Arslan nicht an Schild von Spannenberg vorbeikam. So war es Edoo vorbehalten, Feldhausen in die zweite Runde zu schießen. Die Ehre gebührte aber freilich Schild von Spannenberg, der von den auf ihn zustürmenden Mannschaftskollegens nach dem Spiel gebührend gefeiert wurde. „Was für ein Torwart“, hieß es da an der Seitenline.
Auch Trainer Wolff war nach der Partie voll des Lobes: „Sven müssen wir heute ganz stark loben. Er ist bekannt als Elfmeterkiller. Ich war mir sicher, dass er von fünf mindestens zwei bis drei hält, das kenne ich so von ihm. Sie hatten ein bisschen mehr vom Spiel, aber es galt nur das Weiterkommen.“
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