Bottrop. Alina Franke gibt bei Fortuna Bottrops Bezirksliga-Fußballerinnen ihr Comeback. Warum sie ihren Plan verwarf und was das Team „einzigartig“ macht.

Es war eine Kombination aus Verletzungsangst und verschobenen Prioritäten, die Alina Franke vor der Saison 2023/2024 zum Entschluss brachte, die Fußballschuhe erst einmal im Schrank stehen zu lassen. „Ich habe mir im März letzten Jahres gegen den FC Kray eine ziemlich üble Rippenprellung zugezogen, die mich für knapp acht Wochen sportunfähig gemacht hat. Das hat mir sehr zugesetzt und ich hatte eine erhöhte Angst vor der Verletzungsgefahr und habe mich dann temporär eher im Fitnessstudio oder beim Joggen gesehen“, blickt die 27-jährige Essenerin zurück.

Dabei war der Fußball doch zuvor schon immer ein wichtiger Part ihres Lebens. Ihre sportliche Ausbildung genoss Franke bei der SGS Essen, spielte in der B-Junioren-Bundesliga und später in der Frauen-Regionalliga und Niederrheinliga für die Zweitvertretung des Profiklubs. Als sie dann in ihrem Beruf Sarah Baschista kennenlernte, die wiederum bei Fortuna Bottrop aktiv ist, entschloss sich Franke zur Saison 2022/2023 bei Fortuna anzuheuern.

Alina Franke stimmt eine Lobeshynme auf Fortuna Bottrops Team an

„Ich habe mich in dieser Mannschaft einfach sofort wohlgefühlt. Alle sind super verschieden und nehmen sich gegenseitig genau so, wie man ist, was ja leider heutzutage alles andere als selbstverständlich ist. Die ganze Atmosphäre in dieser Mannschaft ist einfach toll. Genau so, wie sie sein sollte. Ich denke, dass genau das auch der Grund für den Erfolg ist. Alle respektieren sich, man lacht sehr viel zusammen und möchte dennoch fußballerisch erfolgreich sein. Das macht Fortuna zu einem einzigartigen Team“, sagt Franke.

Alina Franke kehrt zu Fortuna Bottrop in die Fußball-Bezirksliga zurück
Alina Franke kehrt zu Fortuna Bottrop in die Fußball-Bezirksliga zurück © Fortuna | Fortuna

Die Saison lief eigentlich auch gut. Franke überzeugte mit drei Toren und sieben Assists in 15 Spielen – bis zum Spiel gegen den FC Kray. Nur vier Mal lief die Mittelfeldspielerin danach noch für die Bottroperinnen auf. „Dann hatten sich meine Prioritäten einfach etwas verschoben und für mich war immer klar: ‚Ganz oder gar nicht, weshalb ich schweren Herzens dann letztes Jahr aufgehört habe.‘“

Auch die Heim-EM spielte bei ihrem Comeback eine Rolle

Ganz weg, war die 27-Jährige aber natürlich nicht. Immer wieder hatte sie Kontakt zur Mannschaft. Und als die Fortuna dann das Spiel in der Gelsenkirchener Veltins-Arena vor 1980 Zuschauerinnen und Zuschauern gewann, da gehörte auch Franke zu den mitfiebernden Fans auf der Tribüne. „Da hat mein Herz schon ein bisschen geblutet, muss ich sagen. Das war einfach eine once-in-a-lifetime-Sache, die für jede einzelne ein riesiges Abenteuer war“, sagt sie.

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Auch dieser Punkt spielte bei der Rückkehr zur neuen Saison natürlich eine Rolle. Ein halbes Jahr Pause vom Fußball – mehr hielt Franke schlussendlich doch nicht aus. „Ich habe gemerkt, dass mir das Fußballspielen einfach fehlt. Vielleicht auch ein bisschen durch die Heim-EM. Klar, man kann sich ab und zu mal mit Freunden in der Soccerhalle oder zum Kicken treffen, aber wie man es dann kennt, schafft man das dann doch leider nur selten“, so Franke.

Zwar habe sie weiterhin viel Sport gemacht, mit einer Mannschaft zusammen sei das aber nun einmal schöner. „Außerdem finde ich persönlich, dass man bei einem Spiel noch einmal auf eine andere Art und Weise an seine sportlichen Grenzen kommt und diese gegebenenfalls sogar überschreitet und daran wächst. Wichtig war mir aber, dass der Spaß im Vordergrund steht und nicht die Leistung an sich. Daher bin ich auch wieder zur Fortuna zurückgegangen.“

Die Mitspielerinnen werden sich freuen.

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