Bottrop. Konditionelle Schwächen und bemerkenswerte Fairness: Der neugegründete Verein startet mit einem 0:3 bei Rhenania Bottrop III in die Vorbereitung.
Schacht 11 Bottrop unterliegt Rhenania Bottrop III mit 0:3
Mustafa Ceper lief seinem Trainerkollegen Yusif Srud freundlich lächelnd entgegen. „Hat Spaß gemacht“, erklärte Ceper nach dem Schlusspfiff händeschüttelnd. Dass sein Team gerade mit 0:3 (0:0) verloren hatte, das war ihm an diesem Abend nicht so wichtig. Ceper betonte die positiven Aspekte des Premierenauftritts von Schacht 11 Bottrop: „Wir müssen noch eine ganze Menge lernen, aber ich habe heute auch schon viele gute Szenen gesehen.“
„Ein verdienter Sieg für unseren Gegner. Rhenania war heute einfach etwas besser als wir“
Schacht 11 Bottrop ist das jüngste Mitglied der Bottroper Fußballfamilie. Der neue Verein ist erst vor wenigen Wochen gegründet worden. Die Mannschaft des Klubs bereitet sich schon seit einigen Wochen auf die kommende Saison vor. Am Donnerstag wurde es aus Sicht des Klubs historisch. Das erste Spiel, der erste Auftritt in den schmucken schwarzen Trikots, sollte über die Bühne gehen.
Schacht 11 Bottrop kommt im ersten Spiel ohne Gelbe Karte aus
Und es war trotz der Niederlage kein schlechter Auftritt. Das Endresultat war leistungsgerecht, konnte für den Neuling aber trotzdem als Mutmacher herhalten. „Die meisten Jungs haben zum letzten Mal in ihrer Jugendzeit für einen Verein gespielt. Dass ihnen noch viel fehlt, ist doch klar“, kommentierte Mustafa Ceper.
Einige gute Spielzüge und Torchancen, gelungene Defensivaktionen und der hohe Einsatzwille bis zum Schlusspiff von Schiedsrichter Turhan Bayat: Ceper konnte seinem Team ein gutes Premieren-Zeugnis ausstellen. Dass sein Team in einem ausgesprochen fairen Vergleich keine einzige Gelbe Karte sah, rundete den guten Gesamteindruck von Schacht 11 an diesem Abend ab.
Schacht 11 hatte den besseren Start in eine zunächst sehr ausgeglichene Partie. Die Schwarz-Weißen spielten mutig nach vorn und verzeichneten nach acht Minuten den ersten Torschuss durch Saimon Habtom. Der Ball rauschte knapp am linken Pfosten vorbei. Das größte Manko von Schacht 11 wurde schon nach 20 Minuten deutlich: Fast alle Spieler haben noch erhebliche Konditionsdefizite. Mustafa Ceper nahm nach 25 Minuten gleich einen Vierfachwechsel vor.
Ali Tarraf bringt Rhenania Bottrop in Führung
In der 29. Minute hätte Schacht 11 dann beinahe das erste Gegentor der Vereinsgeschichte kassiert. Doch Keeper Levent Kartal klärte in höchster Not mit beherztem Einsatz. Rhenanias dritte Mannschaft, die im vergangenen Jahr noch unter dem Dach von SuS 21 Oberhausen gespielt hatte und in wenigen Wochen in der Kreisliga B gegen den Ball treten wird, bekam nun zunehmend Oberwasser.
Während sich bei den 11ern die ersten Verschleißerscheinungen bemerkbar machten - Dominik Gauf musste mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden - wurden die Rhenanen mutiger. Lohn war der Führungstreffer nach 47 Minuten durch Ali Tarraf, der eine Hereingabe mit der Hacke verlängerte.
In der Schlussphase fehlt Schacht 11 Bottrop die Kraft
Vom Rückstand ließ sich Schacht 11 nicht verunsichern. Im Gegenteil. Die Ceper-Elf spielte jetzt mutiger nach vorn, erarbeitete sich gute Ausgleichschancen. Eray Cinar lupfte den Ball nach einer Ecke per Hacke knapp über die Torlatte (58.), Saimon Habtom zwang Rhenanias Schlussmann David Gorski zu einer Glanzparade (61.) und ein Kopfball von Tolunay Ceper verfehlte das Tor nur knapp (65.).
In der Schlussphase ging Schacht 11 spürbar die Kraft aus. Daraus konnte Rhenania Kapital schlagen. Mert Kömür traf zum 2:0 (77.), Caner Kömur stellte acht Minuten vor dem Schlusspfiff mit einem verwandelten Foulelfmeter den 3:0-Endstand her. „Ein verdienter Sieg für unseren Gegner. Rhenania war heute einfach etwas besser als wir“, kommentierte Mustafa Ceper. Gut möglich, dass Schacht 11 nicht lange auf eine Revanche warten muss, denn Rhenania hat mit seiner „Vierten“ auch eine Mannschaft in der Kreisliga C.
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