Kirchhellen. Der VfB tut sich gegen unerwartet starke Rentforter lange schwer. Die erste Torchance ist auch die einzige. Und die reicht zu drei Punkten.
250 Zuschauer, ein leer gekaufter Grillstand, der dritte Sieg im dritten Spiel, dazu weiter ohne Gegentor: Die Donnerstag-Bilanz des VfB Kirchhellen war makellos. Doch das alles konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der 1:0-Erfolg gegen die Reserve des BV Rentfort in die Kategorie „Duselsieg“ gehörte.
Über die Szene in der 80. Minute sollte nach Spielschluss noch lange diskutiert werden. Foulspiel, oder nicht? Was den Kirchhellenern herzlich egal war, brachte Rentfort auf die Palme. Die Gladbecker waren sicher, dass der Freistoß, der das Kirchhellener 1:0 einleitete, keine Berechtigung hatte. „Ein, zwei Dinger kannst du falsch machen, aber der pfeift doch absolute Scheiße“, ärgerte sich Rentforts Keeper Boris Bogdahn, nachdem er den Ball aus seinem Netz gefischt hatte.
Zur selben Zeit fielen sich die Spieler des VfB Kirchhellen jubelnd in die Arme. Nach der scharfen Freistoßhereingabe von Max Stratmann und einem Abpraller von Fabian Mohs stand Nils Marpe genau richtig. Er hämmerte den Ball aus kurzer Distanz humorlos über die Linie. Da war sie doch noch, die erste Chance des VfB Kirchhellen. Und die reichte, um Rentfort zu besiegen.
BV Rentfort lässt bis zur 80. Minute keine Torchancen zu
Bis dahin waren die Gladbecker die bessere Mannschaft. Ihre Aktionen hatten mehr Druck, der BVR machte deutlich weniger Fehler. Und auch ein Großteil der Kirchhellener Zuschauer hatte kein Problem damit, das einzugestehen. Dass die BVR-Reserve nach vier Spielen punktlos im Tabellenkeller steht, das konnte bei dieser Vorstellung kaum jemand glauben.
Doch für den Respekt des Gegners konnten sich die Gladbecker nach dem Schlusspfiff nichts kaufen. Trainer Sascha Vitolins kommentierte frustriert: „Wir haben einfach nichts das Quäntchen Glück, wir belohnen uns einfach nicht, wir sind nicht abgezockt genug. Das ist schon hart, weil wir ein wirklich gutes Spiel gemacht haben.“
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Tatsächlich hatte Rentfort bis zur 80. Minute die einzigen nennenswerten Torchancen. Kurz nach dem Seitenwechsel scheiterten Nick Hosberg und Luis-Paul Heinz mit ihren Torschüssen gleich dreimal an Torhüter Alexander Groß. Wie verhext schien auch die Szene in der 65. Minute. Erst rettete ausgerechnet ein Gladbecker unfreiwillig auf der Kirchhellener Torlinie, dann hämmerte Ahmed Dagei den Ball an die Latte des leeren Tores.
Kirchhellens Trainer Martin Stroetzel machte nach 90 Minuten kein Hehl daraus: „Das war ein glücklicher Sieg. Harte Arbeit, weil der Gegner sehr aggressiv war, zum Teil Mann gegen Mann gespielt hat. Damit sind wir überhaupt nicht klar gekommen. Wir haben unser Kombinationsspiel nicht auf den Teller gekriegt. Wir müssen uns steigern, das ist Fakt.“
Statistik: So haben sie gespielt
VfB Kirchhellen - BV Rentfort II 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 (80.) Marpe. Kirchhellen: Groß; Bertlich, Große-Venhaus, Mertens (82. Held), Mohs, Marpe, Schwandt (61. L. Kleine-Wieskamp), Stratmann, Fannasch (85. Kahnert, 90+1 Mengering), Markmann, Graf. Rentfort: Bogdahn, Dagei, Hinrichs, Maciulewicz (82. Meier), Hosberg (73. Borowetz), Bartkowiak, Burdeska, Kemmeries, Heinz (85. Dembski), Linka, Wichert. Schiedsrichter: Jona Thiemann. Gelbe Karten: 12 (5/7). Zuschauer: 250.
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