Bottrop. Der Achtelfinaleinzug von Rhenania Bottrop wurde durch eine schwere Verletzung überschattet. BW Fuhlenbrock zeigte im Anschluss Größe.

Die Kreispokalpartie zwischen BW Fuhlenbrock und Rhenania Bottrop wurde am Dienstag in der 62. Minute beim Stand von 0:4 (0:3) abgebrochen. Rhenanias Flavio Dietz war im Anschluss an einen Zweikampf ins Fallen geraten und zog sich dabei einen schweren Armbruch zu. Der Spieler wurde lange auf dem Feld behandelt und anschließend mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht. Die Partie wurde nicht mehr angepfiffen.

„Wir alle stehen jetzt natürlich unter dem Eindruck dieser schweren Verletzung. Bis zu dieser 62. Minute hatten wir ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Aber freuen kann ich mich darüber jetzt natürlich nicht“, erklärte ein mitgenommener Stefan Thiele. Rhenanias Trainer bedauerte: „Flavio war bis jetzt in absoluter Topverfassung. Das ist enorm schade für ihn, aber ich bin sicher, dass er bald wieder zurückkommt. Das ist ein guter Bursche.“

Aufgrund der Schwere der Verletzung konnte Dietz nicht vom Spielfeld getragen werden. Bis ihn der Notarzt abholte, vergingen 30 Minuten. An der Seitenlinie diskutierten im Anschluss die Vereinsverantwortlichen beider Teams, Schiedsrichter Thimo Lau und Martin Schürmann, Vorsitzender des Fußballkreises. Das Ergebnis: BW Fuhlenbrock verzichtete auf eine Fortführung der Partie, die nun mit 4:0 und dem Weiterkommen von Rhenania Bottrop gewertet wird.

Für Fuhlenbrocks Vorsitzenden Winfried Junker eine Frage des Anstands: „Rhenania war die bessere Mannschaft und hat es verdient, ins Achtelfinale einzuziehen. Alle Blau-Weißen wünschen sich, dass sich Flavio Dietz schnell von dieser schlimmen Verletzung erholt.“

Bis zum Abbruch sahen 300 Zuschauer ein gutes Spiel

Zum Spiel: Ein Duell auf Augenhöhe war es nicht. Und dennoch hatte das Pokalspiel zwischen BW Fuhlenbrock und Rhenania Bottrop für knapp 300 Zuschauer einen hohen Unterhaltungswert. Der gastgebende A-Kreisligist machte ein gutes Spiel, hatte Rhenania am Ende aber nicht viel entgegenzusetzen.

Stefan Thiele hatte noch das hart umkämpfte Niederrheinpokalspiel gegen den Oberligsten TVD Velbert (1:3) vor Augen, als er seine Spieler auf die Partie gegen Fuhlenbrock einstimmte. „Im Pokal läuft nicht immer alles so, wie man vorher denkt.“ Rhenanias Trainer hatte keine Lust auf negative Überraschungen.

Sorgen um das Weiterkommen musste sich Thiele am Dienstag jedoch nicht machen. Sein Team agierte zu zielstrebig und clever, hatte das Duell schon nach wenigen Minuten fest unter Kontrolle. Dreimal war Fuhlenbrock bei Angriffen im Glück, nach 19 Minuten zappelte der Ball dann doch im Netz: Nach einem Eckball von Hannes Ostgathe war Ben Jansen zur Stelle, traf aus kurzer Distanz zur Führung.

Fuhlenbrock verteidigt - Rhenania findet aber Lösungen

In der Folge suchte Fuhlenbrock sein Heil in konsequenter Verteidigung. Einige Male gelang es dem Gastgeber auch, den Schalter umzulegen und selbst den Vorwärtsgang einzulegen. Doch die Angriffe blieben ohne Knalleffekt, hielten dem SV Rhenania lediglich vor Augen, dass es bei fehlendem Einsatz brenzling werden könnte.

Die Rhenanen fanden schnell gute Mittel gegen die massive Abwehr. Der Bezirksligist machte das Spiel breit, besetzte auch die Halbräume geschickt und kam so immer wieder über gefällige Kombinationen zu Torchancen.

Das fällige 2:0 markierte Dennis Terwiel nach Vorlage von Alkan Celik (31.), beim 3:0 war die Reihenfolge andersherum: Celik verwandelte nach Pass von Terwiel (40.). Weil Jansen später nur den Pfosten traf und der gut leitende Schiedsrichter Thimo Lau zwei Rhenania-Treffer wegen Abseits aberkannte, blieb es bis zur Pause beim 3:0. Nach dem Seitenwechsel gelang Rhenania noch das 4:0 durch Alkan Celik. Wenige Minuten später wurde die Partie dann abgebrochen.

Spielstatistik: So haben sie gespielt

BW Fuhlenbrock - Rhenania Bottrop 0:4 (Abbruch nach 62 Minuten)
Tore: 0:1 (19.) Jansen, 0:2 (31.) Terwiel, 0:3 (40.) Celik, 0:4 (51.) Celik. Fuhlenbrock: Göbler; Ludwig, Kappenberg (46. Espenhahn), Dierkes, Große-Beck (46. Weiß), Elvermann, Zander, Friedrich, Memisoglu (46. Müller), Lämmel (43. Overfeld), Straßek. Rhenania: Schumacher; Laakmann, Mengenli, Ostgathe, Celik, Terwiel, Fischer, Niedzicki, Larisch (56. Kosgin), Dietz, Jansen. Schiedsrichter: Thimo Lau. Zuschauer: 300.