Bottrop. Der VfB Bottrop schlägt Vogelheim, Rhenania Bottrop Horst-Emscher. Vieles stimmt Positives, kleinere Baustellen gibt es aber auch noch.

Zwei der klassenhöchsten Bottroper Teams waren am Mittwochabend im Testspieleinsatz. Dabei schnitten der VfB Bottrop und der SV Rhenania durchweg erfolgreich ab.

Beide Bezirksligisten setzten sich in ihren Heimspielen knapp, aber ebenso verdient durch. Während sich beim VfB einmal mehr die Personalsituation als größte Baustelle erwiesen hat, haderten die Rhenanen mit der Effizienz vor dem gegnerischen Tor.

VfB Bottrop – Vogelheimer SV 3:2

Mit einem verdienten Heimsieg haben die Schwarz-Weißen in ihrem vorletzten Vorbereitungsspiel weiteres Selbstvertrauen tanken können. Gegen die Gäste aus Essen, die ihrerseits in der zurückliegenden Spielzeit zu den ärgsten Aufstiegsanwärtern in die Landesliga zählten, dominierten die Gastgeber das Geschehen auf dem Rasenplatz am Jahnstadion nahezu über die gesamte Spieldauer.

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Dabei ließ sich die Elf von VfB-Trainer Can Ucar auch nicht von einer langen Unterzahlsituation in Halbzeit zwei beirren. Nach einem Zweikampf in der 48. Minute blieb Danny Steinmetz zunächst am Boden liegen, konnte im Anschluss aufgrund einer vermuteten Muskelzerrung nicht mehr weiterspielen.

„Das ist das, was etwas bitter aufstößt“, äußerte sich Ucar, „wir mussten unseren vorletzten Test unverschuldet in Unterzahl beenden.“ Denn den Hausherren standen gegen den VSV nur zwei Wechseloptionen zur Verfügung, die beide in der Halbzeitpause gezogen wurden. Ucar: „Wir haben derzeit immer noch einige Urlauber und leider auch angeschlagene Spieler.“

VfB Bottrop: Trainer ist mit seinen Schützlingen vollends zufrieden

Dafür verdienten sich die zur Verfügung stehenden Akteure am Mittwochabend nach Ansicht ihres Trainers umso bessere Noten. „Die Jungs haben sich voll reingehängt und eine richtig gute Partie gemacht“, zog Ucar ein zufriedenstellendes Fazit, „wir haben spielerisch gute Lösungen gefunden und uns einige Chancen erspielt.“ Eine erste nutzte Neuzugang Delowan Nawzad schon in der Anfangsphase, als er von Steinmetz in der Mitte bedient wurde und den Ball zum 1:0 ins Tor drückte. Allerdings mussten die Bottroper noch vor dem Pausenpfiff den Ausgleich hinnehmen, als Vogelheim einen Moment der Unordnung ausnutzte.

Ein deutliches Plus an Möglichkeiten verzeichneten die Hausherren aber auch in Durchgang zwei: Schon in der 46. Minute hätte Luca Scalia erhöhen können, auch Nazwad verbuchte in der 58. Minute eine Großchance. Schließlich war es Hussein Solh, der von Frederick Ansah mustergültig bedient wurde und zum 2:1 vollstreckte (67.). Wenig später setzte Kudret Kanoglu selbst bei einer Offensivaktion nach und bugsierte den Ball zum 3:1 ins Netz (72.).

Auffällig aus VfB-Sicht: Immer wieder schalteten die Bottroper schnell um und eröffneten das Spiel mit klugen und scharfen Bällen. Dass Vogelheim noch per Foulelfmeter zum 2:3 kommen sollte (86.), fiel nicht weiter ins Gewicht. Ucar: „Wir nehmen einmal mehr die positiven Erkenntnisse für uns mit.“

Rhenania Bottrop – SV Horst-Emscher 1:0

Mit einem minimalistischen Ergebnis haben die Rhenanen ihren zweiten Sieg in der laufenden Saisonvorbereitung eingefahren. Wenige Tage nach dem klaren Erfolg gegen Beckhausen setzte sich das Team von SVR-Coach Stefan Thiele nun auch gegen den nächsten Gelsenkirchener Bezirksligisten durch. Damit sorgten die Gastgeber aus dem Blankenfeld für positive Gefühle und stellten auch ihren Trainer sichtbar zufrieden. „Die Entwicklung geht ganz klar in die richtige Richtung“, urteilte Thiele, „wenn wir diesen Weg weiterhin fortsetzen, dann können wir die kommende Saison sehr positiv gestalten.“

Niklas Wenderdel (r.) schoss Rhenania Bottrop zum Sieg gegen den SV Horst-Emscher.
Niklas Wenderdel (r.) schoss Rhenania Bottrop zum Sieg gegen den SV Horst-Emscher. © FUNKE Foto Services/Archiv | Thomas Gödde

Zwar mussten die Rhenanen gegen Horst auf einige etatmäßige Kräfte verzichten, dem Spiel der Blau-Weißen sollte dies aber keinen Abriss tun. Thiele: „Die Mannschaft hat sehr harte Einheiten hinter sich. Und dennoch haben sie Einsatz gezeigt und eine hohe Intensität an den Tag gelegt.“

SV Rhenania Bottrop hadert mit der Chancenverwertung

So erspielten sich die Bottroper schon in Halbzeit eins einige vielversprechende Chancen, die jedoch zumeist ungenutzt blieben. „Auch Horst hatte Möglichkeiten, so dass es zur Pause gut und gerne 2:2 hätte stehen können“, befand der SVR-Trainer. Für die Gastgeber sollte es aber doch noch mit einer Führung in den zweiten Durchgang gehen, da Niklas Wenderdel nach einem Eckball abzog und der Gästekeeper beim Abwehrversuch unglücklich aussah (39.).

Auch nach dem Seitenwechsel gaben die Rhenanen trotz einiger Wechsel weiterhin eine gute Figur ab und erspielten sich gegen die Gelsenkirchener mit zunehmender Dauer einige Feldvorteile. Einziges Manko: Der Bezirksligist belohnte sich für den Aufwand nicht mit weiteren Toren. Thiele: „Da müssen wir unbedingt noch nachlegen. Wir müssen vor dem gegnerischen Tor noch hungriger werden und in so einem Spiel das zweite, vielleicht auch das dritte Ding verwandeln. Aber ich mache mir da keine Sorgen, denn die Fortschritte stimmen uns sehr zuversichtlich.“