Bottrop. Der VfB Bottrop hat am Wochenende beide Testspiele verloren. Trainer Can Ucar ist nicht unzufrieden und weiß, was nun trainiert werden muss.

Gleich zwei Mal war am Wochenende der VfB Bottrop im Einsatz. Bewusst setzten die Macher bei den Schwarz-Weißen auf eine Doppelbelastung in der Vorbereitung auf die kommende Saison. Dabei verkaufte sich der Klub aus dem Jahnstadion bereits am Samstag gut: Gegen den Oberliga-Absteiger FC Kray unterlag der VfB in der Essener KrayArena nur knapp mit 0:1 (0:0).

Tags darauf spielte die Elf von VfB-Trainer Can Ucar beim FC Marl, der in der Vorsaison erst in der Relegation den Aufstieg in die westfälische Landesliga knapp verpasste. Bei den Marlern unterlag der VfB mit 1:2 (0:1).

VfB Bottrop: Alle Spieler sollen Einsatzzeiten bekommen

Dass die Bottroper zwei Partien binnen 24 Stunden absolvieren sollten, hatte für Can Ucar ganz einfache Gründe. „Wir sind mit einem breiten Kader in die Vorbereitung gestartet, daher war und ist es unser Ziel, allen Spielern möglichst viel Spielzeit zu geben“, so der VfB-Coach. Die Schwarz-Weißen setzen auf viel Spielpraxis, um die nötige Routine auf dem Feld und im Umgang mit dem Ball zu erlangen. „Auch das Spiel in Kray hat uns wieder weitergeholfen“, führte Ucar aus. Denn es war die erste Vorbereitungspartie für den VfB, die auf Kunstrasen ausgetragen wurde. „Bislang haben wir ausschließlich auf Naturrasen unsere Einheiten durchgeführt.“

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Doch auch auf dem künstlichen Grün verkauften sich die Bottroper gegen den Vorletzten der zurückliegenden Oberligasaison teuer. Immerhin verfolgen die Krayer den Anspruch, in der Landesliga gleich wieder um den Aufstieg mitspielen zu wollen. „Einen Ligaunterschied zwischen den beiden Teams habe ich aber nicht erkennen können“, zog Ucar ein weitestgehend zufriedenstellendes Fazit. Allerdings führte der VfB-Trainer auch einen entscheidenden Kritikpunkt an: „Wir müssen einfach mehr aus unseren Chancen machen. Die Gelegenheiten dazu hatten wir durchaus.“

VfB Bottrop kassiert Tor nach einer Ecke – und lässt selbst einiges liegen

Doch ein Tor erzielten die Bottroper in Essen nicht. Und das, obwohl der VfB gerade im ersten Durchgang eine starke Vorstellung zeigte und neben viel Ballbesitz auch einige Tormöglichkeiten verbuchte. Ucar: „Dabei muss man betonen, dass Kray über eine sehr ordentliche Truppe verfügt. Es war ein sehr guter Gegner für uns.“ Die ausbaufähige Effizienz vor dem gegnerischen Tor zeichnete sich für die Bottroper bereits im zurückliegenden Test gegen den SV Zweckel (2:1) ab, als die Ucar-Elf eine Fülle an Torabschlüssen verbuchte.

Kapitän Kudret Kanoglu, hier gegen Pascal Itter, und der VfB Bottrop unterlagen beim FC Kray knapp.
Kapitän Kudret Kanoglu, hier gegen Pascal Itter, und der VfB Bottrop unterlagen beim FC Kray knapp. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Nach dem Seitenwechsel gestaltete sich das Spiel gegen Kray zunehmend ausgeglichener. Dabei hatten die Gäste von der Parkstraße am Ende nur ein einziges Mal das Nachsehen, als Kray in der 53. Minute einen Eckball zum letztlichen 1:0-Siegtreffer nutzte. Ucar: „Am Ende ist das Ergebnis aber einmal mehr zweitrangig. Für uns zählen die Eindrücke aus dem Spiel.“

Müder VfB Bottrop in Marl

Im Vergleich zum Zweckel-Spiel wurden bereits einige personelle Veränderungen vorgenommen. So kehrte Joel Frenzel ebenso in den Kader zurück wie auch Danny Steinmetz und Neuzugang Jan Steinkusch. Gianluca Buhlmann sollte dem Bottroper Bezirksligisten am Samstag noch berufsbedingt fehlen, gegen Marl stand aber auch er wieder zur Verfügung.

Dort musste der VfB wieder auf einem Naturrasen spielen – und die 90 Minuten vom Vortag in Kray machten sich in den Beinen des VfB bemerkbar. „Trotzdem haben wir uns gut präsentiert“, so Can Ucar. „Auch, wenn wir am Wochenende zwei Mal verloren haben.“

VfB Bottrop richtet den Fokus nun auf den Torabschluss

Wie schon gegen Kray klingelte es nach Standardsituationen im Gehäuse von Joel Frenzel. Nach 13 Minuten zum 0:1 durch Oguzhan Inam, nach 50 Minuten zum 0:2 durch Patrick Goecke. Ahmed Jemaiel traf in Minute 51 zum Anschlusstreffer und damit zum Endstand.

„Wir wachsen weiter zusammen“, sagt Ucar, der das, was er in den beiden Testspielen sehen wollte, zu sehen bekam. „Die Mannschaft hat sich viele Torchancen erarbeitet und wenig zugelassen“, so der Trainer. Und was heißt das mit Blick auf die beiden Testspiele am kommenden Wochenende bei Westfalia Herne (Sa., 15 Uhr) und gegen den BV Rentfort (So., 15 Uhr)? „Wir müssen anfangen, torgefährlicher zu werden“, so Ucar, der damit auch gleich das Programm für die anstehende Trainingswoche definierte. „Wir werden uns darauf konzentrieren, wie wir Tore schießen können.“