Bottrop. Bei der 3:6-Niederlage des SV Rhenania Bottrop beim FC Stekrade muss der Schiedsrichter nach 75 Minuten ausgewechselt werden. So ging es weiter.

Auf die Fußballer vom SV Rhenania Bottrop wartet in der Vorbereitung zur neuen Saison noch viel Arbeit. Dies hat das erste Testspiel des Klubs aus dem Blankenfeld aufgezeigt, der auswärts beim FC Sterkrade mit 3:6 (1:2) unterlag.

Trainer Stefan Thiele nahm das Geschehen auf dem Platz allerdings mit einiger Gelassenheit hin und ordnete das deutliche Resultat nach dem Abpfiff entsprechend ein. „Wir wissen, wie wir dieses Spiel einzuschätzen haben“, so der Rhenania-Coach, „natürlich hätten wir lieber gewonnen, aber wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen.“

Rhenania Bottrop merkt man das intensive Training an

Erst am vergangenen Sonntag waren die Rhenanen nach dem im Endspurt geglückten Klassenerhalt wieder ins Training eingestiegen. Es folgten tägliche Übungseinheiten, die sich als kräfteraubend erwiesen haben. „Die letzten Tage waren sehr fordernd“, äußerte sich Thiele weiter, „ich denke, dass man das den Jungs im Spiel auch angemerkt hat.“

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So hinterließ der SVR in Sterkrade einen müden Eindruck – anders die von Patrick Wojwod trainierten Oberhausener, die nach dem verpassten Klassenerhalt als künftiger A-Kreisligist mit Spielfreude überzeugten. Kaum verwunderlich also, dass der ehemalige Trainer vom VfB Bottrop seinen Sterkradern eine gute Leistung attestierte. „Ich habe genau das gesehen, was ich sehen wollte“, so Wojwod.

Führung bringt Rhenania Bottrop keine Sicherheit

Zumindest in der Anfangsphase erkannte Thiele aber noch ein leichtes Plus für seine Rhenanen. „Ich hatte den Eindruck, dass wir das Spiel im Griff hatten, ohne uns dabei aber hochkarätige Chancen zu erspielen“, beschrieb der Bottroper Trainer. Erst der Gegner verhalf nach 31 gespielten Minuten zum 1:0 durch Arben Selimi, der einen groben Defensivpatzer ausnutzte. Sicherheit holten sich die Bottroper durch die Führung aber nicht – denn fast im Gegenzug erzielte Sterkrade nur drei Zeigerumdrehungen später den Ausgleich durch Julian Krasniqi.

Danach wurden die Hausherren immer gefährlicher, während Offensivszenen bei Rhenania eher sporadisch ausfielen. Schon in der 35. Minute erhöhte der FC folgerichtig auf 2:1 durch einen abgefälschten Schuss von Maurice-Joel Finke. „Das müssen wir cleverer verteidigen“, so Thiele, der grundsätzlich die Abwehrarbeit seines Teams in den Fokus nahm: „Wir haben da noch einigen Verbesserungsbedarf.“

Rhenania Bottrop: Nur Candan spielt über 90 Minuten

Zur zweiten Halbzeit wechselten die Gäste auf zehn Positionen durch, einzig Fatih Candan spielte über 90 Minuten. Doch auch die zweite Garnitur der Rhenania geriet ins Hintertreffen: Einen Foulelfmeter verwandelte Nachwuchsspieler Damian Ford zum 3:1 (55.), einen weiteren Angriff schloss selbiger mit dem 4:1 ab (72.).

Kurios: Nach 75 Minuten war es der Unparteiische, dem die Puste ausging und das Spielfeld verlassen musste. Adäquater Ersatz fand sich in den Reihen der Sterkrader, so dass die Partie nahtlos fortgesetzt werden konnte. Und immerhin kamen in der 78. Minute auch die Gäste mal wieder zum Zug, als Muhammed Celik einen Schnittstellenpass zum 4:2 verwertete.

Bottroper kommunizieren nicht – und kassieren das nächste Tor

Doch danach ließen sich die Bottroper völlig überrumpeln, nur Sekunden später erhöhte Sterkrade durch Paul Overhoff schon wieder – sehr zum Ärger von Stefan Thiele. „Es fand keine Kommunikation statt, man hat niemanden rufen hören. Das darf uns so nicht passieren.“

Nach weiteren hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten schob Candan in der Schlussphase zwar noch zum 3:5 ein, den Endstand stellten aber wiederum die Sterkrader in der 90. Minute durch Marvin Stanczyk her. Thiele: „Wir haben viel gewechselt und wissen, woran wir arbeiten müssen. Diese Erkenntnisse wollen wir nun für uns nutzen.“