Bottrop. Bezirksligist VfB Bottrop führt gegen Blau-Weiß Mintard bis zum Gewitter mit 2:0. Das Ergebnis war verdient – Mintard mit vielen Leihspielern.
Nach 63 Minuten rief Schiedsrichter Niklas Menrath die Fußballer und Trainer des VfB Bottrop und von Blau-Weiß Mintard an der Seitenlinie zusammen, einige Spieler zogen sich da bereits das Trikot aus, VfB-Trainer Can Ucar machte sich den Weg in Richtung Kabine. Es war klar, was kommen würde.
Sekunden später pfiff der Unparteiische das Spiel beim Stand von 2:0 (2:0) für den Bottroper Bezirksligisten dann auch ab. Ein Gewitter hatte sich bereits zu Beginn der zweiten Halbzeit über dem Jahnstadion angekündigt – bei einsetzendem Platzregen war dann vorzeitig Schluss.
Blau-Weiß Mintard mit vielen Leihspielern
Bis dahin hatten die Zuschauer vor allem eine spielfreudige Bottroper Mannschaft gesehen. Angetrieben vom quirligen Kudret Kanoglu, der im Mittelfeld des Landesliga-Absteigers die Fäden zog, hatte der VfB das Heft des Handelns in den ersten 45 Minuten fest in der Hand.
Mintard mit den drei Testspielern Andrew Appiah, Matondo Mance Mbono und Ali Ahmad sowie den Neuzugängen Noah Stemmer und Etinosa Igbionawmhia, der in der vergangenen Saison noch für den VfB Bottrop auflief, fehlte es an Spielfluss. „Wir hatten in der ersten Halbzeit nur wenige Spieler auf dem Platz, die bisher hier zusammengespielt haben. Entsprechend viele Abstimmungsfehler waren dabei“, sagte BWM-Trainer Guido Contrino, wollte das aber auch nicht zu hoch hängen.
VfB Bottrop hat die größte Mintarder Chance
Der VfB dagegen, der unter der Woche das erste Testspiel der Vorbereitung gegen Rot-Weiss Essen mit 0:8 (0:1) verloren hatte, wusste von Beginn an zu gefallen. Den ersten Warnschuss gab Ahmed Jemaiel ab, Mintards Torhüter Dominic Haas war auf dem Posten.
Die größte Chance für Mintard hatte dann der VfB Bottrop, als Torhüter Joel Frenzel das Gehäuse verlassen hatte und Gianluca Buhlmann einen Rückpass in Richtung des VfB-Tores spielte. Der Ball rollte um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.
VfB Bottrop mit viel Tempo – Mintard fehlt die Präzision
Verdient gewesen wäre die Führung nicht – denn die Bottroper waren nicht nur das agilere, sondern auch das präzisere Team. Einen Freistoß von Kapitän Kudret Kanoglu entschärfte Haas, ein Distanzschuss von Baris Erdogan verfehlte das Ziel. Dann traf Jemaiel nach Vorarbeit von Kanoglu nur den Pfosten.
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Mintard zeigte sich selten in der Nähe des Bottroper Tores – und wenn, dann fehlte der letzte Pass. Oder es fand sich wie nach einer Flanke von der linken Seite kein Abnehmer im Zentrum. „Im letzten Drittel haben wir den Pass nicht hinbekommen. Da haben Konzentration und Präzision gefehlt“, so Contrino.
VfB Bottrop geht verdient in Führung
Der VfB dagegen wurde von Minute zu Minute zielstrebiger. Zunächst fand eine Hereingabe nach starkem Solo von Frederick Owusu Ansah keinen Abnehmer, wenige Minuten später wurde Ansah dann aber im Strafraum von Etinosa Igbionawhmia getroffen. Elfmeter für Bottrop. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Gianluca Buhlmann verwandelte platziert in der linken Ecke zum 1:0.
„Wir sind mit dem Spiel und dem, was wir gesehen haben, sehr zufrieden. Unser Ziel war es, auch gegen Mintard spielerisch Akzente zu setzen. Das ist uns gelungen“, lobte VfB-Trainer Can Ucar. Exemplarisch dafür das 2:0 nur vier Minuten nach der Führung. Kanoglu legte den Ball klug nach außen, dort ließ Ansah seinen Gegenspieler Igbionawhmia einmal mehr alt aussehen und spielte die Kugel zu Ahmed Jemaiel. Der drehte sich wie einst Zinedine Zidane mit dem Ball, steckte das Spielgerät zu Hüssein El-Moussa durch, der aus sieben Metern keine Mühe hatte, das 2:0 zu erzielen.
Viele Wechsel zur Pause – Mintard wird besser
Mit dem Ergebnis ging es in die Pause, Mintard wechselte kräftig durch und brachte gestandene Spieler, die auch in der vergangenen Saison schon zum Kader gehörten. „Wir haben das Spiel dann immer mehr in den Griff bekommen und waren drauf und dran, das Tor zu machen“, kommentierte Guido Contrino die Viertelstunde bis zum Abbruch.
Große Chancen erspielte sich der Landesligist in dieser Phase der Partie aber auch nicht – es fehlte weiterhin am letzten Ball in der gefährlichen Zone. Aber: Auch der VfB Bottrop erspielte sich keine zwingenden Chancen mehr. Dann kam der Regen und der damit verbundene Abbruch.
VfB Bottrop gegen Zweckel – Mintard in Schonnebeck
„Sicherheit geht vor“, hatte Contrino Verständnis für die Entscheidung des Schiedsrichters und wollte auch das Ergebnis nicht überbewerten. „Wir müssen uns weiter entwickeln und am 6. August da sein, wo wir hin wollen“, so der Trainer.
Beim VfB Bottrop betonte Can Ucar: „Schon die Eindrücke gegen RWE waren durchweg positiv und das hat sich heute bestätigt. Mit dieser Mannschaft sind wir gut aufgestellt.“ Nächster Gradmesser ist der SV Zweckel, der am Dienstagabend (19.30 Uhr) nach Bottrop kommt. „Sie werden vielleicht etwas tiefer stehen. Das würde uns ebenfalls vor Aufgaben stellen.“ Mintard ist am Mittwochabend (19.30 Uhr) bei der Spvg Schonnebeck im Einsatz.