Bottrop. Nach dem ernüchternden Abstieg des VfL Grafenwald werden sowohl die Ursachen als auch die Hoffnungen für die kommende Spielzeit klar formuliert.

Der Tabellenzweite TuS Gahlen erwies sich als der erwartet starke Kontrahent und schlug das Frauenteam des VfL Grafenwald im Waldstadion 0:6 (0:3). Nach zwei Minuten musste Anna Kolke hinter sich greifen, nachdem Maren Schüring sie mit einer unerreichbaren Bogenlampe überwunden hatte „Das frühe Gegentor hat wehgetan, wir wussten ja ohnehin, über welche Qualität Gahlen verfügt“, meinte Steffen Drews.

Der Favorit blieb dominant; dem VfL gelang nur der eine oder andere Moment der Entlastung. Zählbares sprang nur für die Gäste heraus: Nele Pilkmann (22.), Alina Garritsen (41., 50., 51.) und Samantha Latzel schossen den nie gefährdeten Sieg heraus. Gahlen hielt den SV Titania Erkenschwick auf Distanz und sicherte sich Rang zwei hinter Aufsteiger Schalke 04.

VfL Grafenwald: Enttäuschende Saisonbilanz nach anfänglicher Zuversicht

Der VfL blickt dagegen auf eine anstrengende Saison zurück, die von vielen Enttäuschungen und Rückschlägen geprägt war. Gerade mal vier Siege gelangen dem Team von Steffen Drews und Simon Witt, die Distanz zu den Nichtabstiegsplätzen war auf 13 Punkte gewachsen. Gemeinsam mit dem VfB Börnig geht es für die Wöllerinnen in der Kreisliga A Gelsenkirchen / Herne weiter.

Vor Beginn der Saison hatte es optimistische Töne am Sensenfeld gegeben, ein Platz unter den ersten Fünf schien realisierbar. Begründet war dieses Ziel durch eine starke Vorsaison, die das Team auf Rang fünf abschließen konnte.

Verletzungspech macht dem VfL zu schaffen

Verletzungen, zum Teil schwerwiegende, führten dazu, dass es selten rund lief für die Grafenwälderinnen. Stammkräfte wie Alina Fockenberg, Maria Weinforth und Linda Immich fielen monatelang aus. Keeperin Kathrin Schaffrath ging auf Weltreise und gab nur das eine oder andere Gastspiel. Die Last lag auf vielen jungen Schultern bzw. wurde von Spielerinnen getragen, die neu hinzugekommen waren und sich erst einspielen mussten. Ende 2022 war der VfL Schlusslicht der Liga.

Starke Spiele in der Halle und eine gute Vorbereitung nach der Winterpause gaben Anlass zur Hoffnung. Und tatsächlich gewann Grafenwald das erste Bezirksligaspiel des Jahres. Dann konnten sie sich nur noch gegen Börnig durchsetzen.

Unterstützung der Fans und Zusammenhalt im Team als Erfolgsrezept für die kommende Spielzeit

„Wir haben zu spüren bekommen, dass die Qualität der Liga gegenüber der vorherigen Saison gestiegen ist.“ Nichtsdestotrotz nimmt der VfL Positives mit aus der Bezirksligazeit. „Zum einen haben uns unsere Fans immer fantastisch unterstützt, auch wenn es ihnen sicher nicht immer leicht gefallen ist in dieser Saison.

Zum anderen ist die Mannschaft nicht auseinandergefallen, im Gegenteil. In der Niederlage zeigt sich eben, was ein wirkliches Team ist“, lobte Drews. „Bis auf Kathrin Schaffrath, die nach Essen umzieht und dort dann auch Fußball spielen wird, wollen alle bleiben.

Trainer vom VfL Grafenwald, Steffen Drews. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services
Trainer vom VfL Grafenwald, Steffen Drews. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services

Nach der Sommerpause sollen die Weichen für die Zukunft gestellt werden

Und in den nächsten Wochen werden wir sehen, wen wir noch dazugewinnen können.“ Dann gelte es, gut in der Kreisliga anzukommen. „Die weiten Auswärtsfahrten werden wir nicht vermissen, die tollen Anlagen der Bezirksligateams dagegen schon. Nun warten wieder ein paar Ascheplätze auf uns. Aber da müssen wir durch.“

Erst einmal stehen vier Wochen Pause an. „Wir wollen die Köpfe richtig freibekommen und dann frisch in die Vorbereitung starten. Wir wollen wieder unsere PS auf den Platz bringen, was uns in dieser Saison nur selten gelungen ist.“

Drews und Witt freuen sich zudem, dass sich im Nachwuchsbereich einiges tut. „Unser Jugendleiter Jörg Sievers und sein Team haben vieles bewegt. Die Mädchen werden noch bis zu den Sommerferien trainieren. Wir sind gespannt, was sich da entwickelt und welche Mädchen irgendwann dann bei uns im Team spielen.“

Alles zum Bottroper Sport finden Sie hier