Kirchhellen. Murphys Law: Für den VfB lief schief, was schieflaufen konnte. FSM Gladbeck und DJK Wattenscheid tragen Mitschuld. Folgt ein Entscheidungsspiel?
Wenn für den VfB Kirchhellen am Sonntag die Lichter in der Bezirksliga ausgehen, muss der Klub die Ursachen dafür natürlich zuerst bei sich selbst suchen. Er wird aber auch bei der Konkurrenz fündig. Denn in dieser Saison scheint sich auch wirklich alles gegen die Blau-Weißen verschworen zu haben. So hätte der VfB nur ein Spiel absagen müssen, um den Klassenerhalt zu schaffen:
An der misslichen Lage des VfB Kirchhellen tragen auch Konkurrenten eine Mitschuld. Etwa der FSM Gladbeck. Der Aufsteiger zog seine Mannschaft im April nämlich genau eine Woche zu früh aus der Liga zurück. Wäre der Rückzug erst im Mai erfolgt, hätte der VfB Kirchhellen drei kampflose Punkte für das nicht ausgetragene Duell mit den Gladbeckern zugesprochen bekommen.
FSM Gladbeck bringt das Gleichgewicht der Liga durcheinander
So aber wurden gemäß der offiziellen Durchführungsbestimmungen alle FSM-Ergebnisse aus der Tabelle herausgerechnet. Zum Nachteil des VfB Kirchhellen, dem dadurch drei Punkte flöten gingen. Und zum Vorteil der DJK Wattenscheid. Denn die hatte das Hinspiel gegen FSM verloren. Kurz: Hätte FSM das Team im Mai zurückgezogen, wären sowohl der VfB Kirchhellen als auch der SV Zweckel gerettet, Wattenscheid müsste absteigen.
Negativ für den VfB Kirchhellen macht sich im Nachhinein auch eine Spielabsage bemerkbar. Die DJK Wattenscheid hatte am 30. April das Auswärtsspiel beim 154-Tore-Spitzenreiter SV Vestia Disteln abgesagt. Der Verein entschuldigte das mit erheblichem Personalmangel.
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Die Konkurrenz aber wettert, dass die Wattenscheider aus Sorge um das Torverhältnis nicht antraten. Das lässt sich nicht nachweisen, auch wenn das Hinspielergebnis (0:7) Bände spricht. Der VfB Kirchhellen sagte sein Spiel gegen Disteln übrigens nicht ab und kassierte Ende März eine empfindliche 0:11-Niederlage.
Hätten auch die Kirchhellener ihre Partie in Herten abgesagt, wären sie jetzt gerettet und könnten für eine weitere Saison in der Bezirksliga planen. Am letzten Spieltag hätte das Duell zwischen Wattenscheid und Zweckel den letzten Absteiger ermittelt. Mit Vorteil für die Gladbecker, denen schon ein Unentschieden gereicht hätte.
Die Lage ist vertrackt, aber noch nicht komplett hoffnungslos: Was alles nötig ist, damit der VfB Kirchhellen am Sonntag in der Bezirksliga bleibt? Genclikspor Recklinghausen darf auf gar keinen Fall gegen den FC Marl gewinnen. Ist diese Option erfüllt, gibt es einige Möglichkeiten.
A) Der SV Zweckel gewinnt gegen die DJK Wattenscheid.
B) Die DJK Wattenscheid gewinnt ohne Gegentor mit mindestens vier Treffern Unterschied gegen den SV Zweckel.
C) Sollte die DJK Wattenscheid mit 5:1 gewinnen, hätten Kirchhellen und Zweckel in der Endabrechnung jeweils 37 Punkte und das exakt selbe Torverhältnis von 47:71. Weil es für diesen Fall in den Durchführungsbestimmungen keine weitere Unterbewertung gibt (bspw. direkter Vergleich, oder die höhere Anzahl erzielter Auswärtstore), würde es zu einem Entscheidungsspiel zwischen Kirchhellen und Zweckel kommen.
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