Gelsenkirchen. Das hatte sich der VfL Grafenwald anders vorgestellt – doch beim unmittelbaren Verfolger Eintracht Erle offenbarte der A-Kreisligist Schwächen.
Der VfL Grafenwald konnte sein Ziel, den unmittelbaren Verfolger auf Distanz zu halten bzw. die Distanz zu ihm noch zu vergrößern, bei Eintracht Erle nicht realisieren.
Die Gastgeber hatten vor der Begegnung zwei Punkte Rückstand auf den VfL, durch das 4:3 (1:1) verdrängten sie das Wöller Team auf den fünften Tabellenplatz.
VfL Grafenwald findet nicht zur gewohnten Form
VfL-Coach André Nowak gab unumwunden zu, dass es eine verdiente Niederlage war. „Das lag nicht daran, dass der Gegner übermächtig war. Wir haben von den 95 Minuten vielleicht 20, 25 Minuten Fußball gespielt. Mit etwas Glück hätten wir zwar noch einen Punkt mitnehmen können, aber das war eben heute mal nicht auf unserer Seite und das ist auch in Ordnung so. Aber wir werden daraus lernen: Wir müssen immer 100 Prozent geben, um unsere Ziele zu erreichen.“
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Zu den fußballerisch guten Phasen der Wöller gehörten die ersten 15 Minuten in der Partie an der Oststraße. Sogar belohnen konnte sich der VfL in der überzeugenden Anfangsphase. Nach gut zehn Minuten störte Tim Friedek die Erler erfolgreich im Spielaufbau. Luca Landewee passte zu Dean Peters, der wiederum Friedek über Rechtsaußen auf die Reise schickte. Friedek legte den Ball schließlich am herauslaufenden Julian Imann vorbei ins lange Eck.
Doch statt Selbstvertrauen aus dem 0:1 zu ziehen, verlor der VfL zunehmend den Faden. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, in der Nachspielzeit vor dem Seitenwechsel, fiel der Ausgleich. Die Wöller Defensive bekam den Ball nicht aus dem Strafraum und Michel Sickelmann war der Nutznießer auf Erler Seite.
Das Grafenwälder Trainerteam sprach die Unzulänglichkeiten in der Kabine an, doch „ein Blackout“ - wie Nowak es nannte - brachte die Gastgeber in die Erfolgsspur. Nach Fehlern im Grafenwälder Spielaufbau spielte die Eintracht drei Mal innerhalb von nur acht Minuten die VfL-Defensiv aus und zog auf 4:1 davon. Samuel Goldmann (66., 74.) und Mateusz Ciuberek (70.) trugen sich in die Torschützenliste ein.
Es sprach für die Wöller, dass sie sich aufrappelten, bevor das Spiel in einem Debakel für sie endete. Ein Torwartfehler läutete den engagierten Endspurt des VfL ein. Imann ließ einen Ball nach vorn abprallen und Peters staubte zum 2:4-Anschlusstreffer ab (79.).
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Bitter: Bei der Aktion verletzte sich Peters, der angeschlagen in die Partie gegangen war, und musste ausgewechselt werden. In der 87. Minute brachte Darko Markovic die Wöller auf 3:4 heran; er war mit einem Freistoß erfolgreich. Mehr sprang für die Gäste allerdings nicht mehr heraus.
„Wir hatten dann bei allem Aufwand auch keine gute Chance zum Ausgleich mehr“, gab Nowak zu. Trotz der nun zweiten Niederlage in der Rückrunde bleibt der VfL zweitbestes Team der bisherigen zweiten Hälfte dieser Spielzeit. Und wenn es nach Nowak geht, soll sein Team weiter für positive Überraschungen sorgen.
Tabellenführer am Sensenfeld
In der kommenden Woche ist die Reserve des SSV Buer zu Gast am Sensenfeld. „Wir wollen den Tabellenführer ärgern, das ist das Ziel. Und wir wollen die Saison insgesamt so gut und so erfolgreich wie möglich zu Ende spielen, auch wenn wir sie abschenken könnten. Es geht darum, so viel wie möglich mitzunehmen und zu lernen. Und gegen Buer haben wir noch eine Rechnung offen.“
In der Hinrunde setzte es in Gelsenkirchen für die Wöller ein 0:5. Und inzwischen hat der Spitzenreiter bereits die 100-Tore-Marke geknackt. So leichtes Spiel wird es ihm der VfL bei der Revanche nicht machen - auch wenn derzeit noch Personalfragen offen sind. „Wir müssen schauen, für wen es Sonntag reicht, wer dabei sein kann.“