Kirchhellen. VfB Kirchhellen fährt gegen Genclikspor Recklinghausen drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt ein. Doch auch die Konkurrenz jubelt.
Deutlicher könnten die Kontraste kaum ausfallen. Der VfB Kirchhellen erlebte an den vergangenen zwei Spieltagen das Schwarz und Weiß der Bezirksliga-Staffel 9. Beim 0:11 gegen Spitzenreiter Vestia Disteln noch hoffnungslos überfordert, waren die Blau-Weißen am Sonntag im Duell mit Genclikspor Recklinghausen die turmhoch überlegene Mannschaft.
Durch das 4:0 (2:0) klettert der VfB aus der Abstiegszone und kann sich jetzt ganz auf das anstehende Derby beim SV Zweckel konzentrieren.
Marco Hoffmann wollte nicht undankbar sein. Kirchhellens Trainer monierte nach 90 überraschend einseitigen Minuten: „Wir hätten heute deutlich mehr Tore schießen können.“ Hoffmann relativierte aber auch: „Gut, das 0:11 der Vorwoche hätten wir nicht ganz wettmachen können. Aber das war heute ja auch nicht unsere Vorgabe.“
Genclikspor Recklinghausen präsentiert sich erschreckend schwach
Kirchhellens Coach hatte nach Spielschluss trotz kleiner Kritikpunkte gute Laune. Er hatte einen souveränen Auftritt seiner Mannschaft beobachtet. Er und sein Co-Trainer Sascha Wisniowski erlebten am Spielfeldrand einen ruhigen Nachmittag im Ruhepulsbereich.
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Anteil daran hatte nicht nur die gute Leistung des VfB. Denn was Genclikspor Recklinghausen den rund 150 Zuschauern am Sonntag zu bieten hatte, war herzlich wenig. Das Team von Pietro Perrone zog sich von Beginn an tief in die eigene Hälfte zurück, überließ Kirchhellen das Spiel.
Und die Gastgeber wussten diesen Umstand schnell zu nutzen. Der VfB ließ den Ball gut laufen, profitierte nach 13 Minuten von einem Recklinghäuser Stellungsfehler, den Julian Thimm zum Führungstreffer nutzte. Recklinghausen blieb im Anschluss eine Antwort schuldig. Der Tabellen-16. machte überhaupt keine Anstalten, seine defensive Ausrichtung zu überdenken.
Dominik Selm lang gleich dreimal zu
Silas Fannasch bot sich in der 22. Minute die Gelegenheit zum 2:0, sein Schuss aus kurzer Distanz war aber zu unplatziert. Besser machte es Dominik Selm, der nach Vorlage von Julian Thimm nur noch den Fuß hinhalten musste und in der 36. Minute auf 2:0 stellte. Selm gehörte am Sonntag neben Julian Thimm zu den auffälligsten Kirchhellenern. Der Angreifer war immer anspielbereit, strahlte viel Torgefahr aus und nutzte seine Möglichkeiten.
In der 62. Minute gelang Selm auch der Treffer zum 3:0, das einer Vorentscheidung gleichkam. Recklinghausen war in der Defensive überfordert und tat viel zu wenig für das eigene Offensivspiel. Das aber sollte sich für wenige Minuten ändern.
Denn beim VfB schlich sich nach dem dritten Treffer der Schlendrian ein. Schlampige Abspiele, nachlassende Konsequenz in den Zweikämpfen: Recklinghausen tauchte tatsächlich noch zweimal mit Möglichkeiten vor dem Kirchhellener Gehäuse auf.
Nach 65. Minuten klärte Josua Garz einen Schuss von Süleyman Demirci auf Kosten eines Eckballs (71.), wenig später war er auch mit einer tollen Parade nach einem Distanzschuss von Ertugay Misirci zur Stelle. Das kurze Recklinghäuser Aufflackern beendete Dominik Selm, der in der 75. Minute seinen dritten Treffer zum 4:0-Endstand erzielte.
Wie wichtig die drei Punkte sind, zeigt ein Blick auf die Ergebnisse des aktuellen Spieltags: Mit der DJK Wattenscheid, RWT Herne, der SG Herne 70 und dem SV Zweckel kamen am Sonntag gleich vier direkte Konkurrenten zu drei Punkten.
Spielstatistik: VfB Kirchhellen - Genclikspor Recklinghausen 4:0
Tore: 1:0 (14.) Thimm, 2:0 (37.) Selm, 3:0 (63.) Selm, 4:0 (75.) Selm. Kirchhellen: Garz; Josten, Bertlich, Thimm (46. Schmücker), Stratmann, Fannasch, Markmann (81. Mengering), L. Kleine-Wieskamp (61. Jansen), T. Kleine-Wieskamp (61. Kahnert), Graf (64. Schwandt), Selm. Recklinghausen: S. Demir; Güney (55. Mirsirci), Ekici, Veliji, Szabo, Pannenbecker (53. Omeirat), Cayirli (83. Sisman), Demirci, Isler (70. Alex), Altay, Toribio Fernandez. Schiedsrichter: Özgen Bicici. Zuschauer: 150.
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