Bottrop. 17 Fotos und Bericht: Der VfB Bottrop kassiert im Abstiegskampf gegen Lowick weitere Nackenschläge. Fünf Gegentore und eine schwere Verletzung.
Dunkelgraue Wolken sind am späten Sonntagnachmittag über dem Jahnstadion aufgezogen. Das hatte nicht nur mit den widrigen Witterungsbedingungen zu tun, mit denen sich der VfB Bottrop gegen die DJK SF 97/30 Lowick konfrontiert sah.
Denn auch das so immens wichtige und absolut wegweisende Abstiegsduell gegen die Gäste aus Bocholt bot den Schwarz-Weißen, anders als zunächst erhofft, keinerlei positive Höhepunkte. Stattdessen dürften spätestens nach dem 0:5 (0:1) die Planungen zur kommenden Saison in Richtung Bezirksliga tendieren.
Beim VfB Bottrop schwindet der Glaube an den Klassenerhalt
Rechnerisch ist für den Traditionsklub von der Parkstraße zwar noch alles drin – der Glaube an den Klassenerhalt schwindet allerdings. So nahm auch VfB-Trainer Can Ucar insbesondere in der Schlussphase nur noch mit einem Kopfschütteln wahr, was da auf dem Spielfeld passierte.
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Binnen weniger Minuten fingen sich die Bottroper drei Tore und ließen sich von Lowick regelrecht vorführen, sodass die Niederlage am Ende mit fünf Gegentreffern geradezu desaströs ausfiel. „So darf man sich doch nicht zerlegen lassen“, haderte Ucar an der Seitenlinie zwar noch. Als kurz nach dem 0:5 aber der Abpfiff ertönte, verschwand der Coach ebenso schnell wie seine Spieler in der Kabine.
Von einem „Sechs-Punkte-Spiel“ hatte Ucar im Vorfeld gesprochen und die Heimpartie gegen Lowick als „eins von sieben Endspielen“ bezeichnet. Ebenso musste sich der junge Trainer aber schon vor dem Duell einmal mehr mit immensen Personalproblemen befassen, die auch an diesem Sonntag wieder auftraten.
Und als wäre es für den VfB in der bisherigen Spielzeit noch nicht übel genug laufen, kam es für die Schwarz-Weißen nach rund 20 Minuten noch dicker, als Etinosa Igbionawmhia nach einem Zweikampf zu Boden fiel und dabei unglücklich auf der rechten Schulter landete – der Offensivakteur blieb minutenlang am Boden liegen und musste schließlich unter notärztlicher Begleitung per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.
Sportfreunde Lowick nutzen einen Konter zur Führung
Ucar: „Die Schulter war ausgekugelt, ob auch Bänder betroffen sind, wissen wir nicht. Insgesamt ist es einfach kaum zu fassen. Wir haben in jeder Woche einen neuen schwer verletzten Spieler zu beklagen.“
Jetzt fehlt auch noch Danny Steinmetz
Bei sechs ausstehenden Spielen ist der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz für den VfB Bottrop wieder auf sechs Punkte gewachsen.
Darüber hinaus hat es das Restprogramm in sich: Mit Scherpenberg und dem Mülheimer FC warten unter anderem die beiden Topteams der Liga. Zudem wird dem VfB beim Spitzenreiter am kommenden Freitagabend neben den vielen Verletzten auch Danny Steinmetz fehlen, der die fünfte Gelbe Karte sah.
Nachdem die Partie für mehr als eine halbe Stunde unterbrochen war, sollte das bis dato ereignisarme Duell fortgesetzt werden. Und von nun an nahm auch aus sportlicher Sicht das Unheil seinen Lauf: Der VfB befand sich in der Vorwärtsbewegung, blieb aber an der dicht gestaffelten Lowick-Defensive hängen, sodass der Konter über den schnellen Nick Ebben lief, dessen scharfe Hereingabe von außen schließlich zum 0:1 verwertet wurde (25.).
Einzig in den Folgeminuten entwickelten die Bottroper in der Offensive etwas mehr Druck, als erst ein Distanzschuss von Gianluca Buhlmann geblockt wurde (29.) und die darauffolgende Ecke gefährlich durch den Bocholter Strafraum trudelte.
Gefährlicher blieben aber die Gäste, die immer wieder auf einfache Mittel setzten und mit langen Bällen ihre pfeilschnellen Stürmer bedienten. So auch nach 57 Minuten, als sich Hussein Solh im Zweikampf an der eigenen Strafraumkante einen folgenschweren Fehler leistete und über Lowicks Taric Boland eiskalt das 0:2 erzielt wurde.
Can Ucar: Diese Niederlage hat uns weh getan
Ucar: „Wir haben einfach keine Lösungen gefunden, dazu haben wir es dem Gegner extrem leicht gemacht.“ Zwar landete in der 82. Minute ein Freistoß von Gino Pöschl an der Latte, beim Abpraller wurde Alpay Cin im Strafraum gefoult – ein Pfiff des Unparteiischen blieb jedoch aus. Stattdessen lief ein Konter der Gäste, der die Entscheidung zum 0:3 brachte.
Zwei weitere Gegentore mussten die Bottroper anschließend noch über sich ergehen lassen, eine quer über das gesamte Spielfeld geschlagene Bogenlampe und ein lupenreiner Konter besiegelten das denkwürdige 0:5. Ucar: „Die Hoffnung stirbt zuletzt, wir werden auch in den letzten Spielen alles geben. Diese Niederlage hat uns aber sehr weh getan.“
VfB Bottrop - DJK SF 97/30 Lowick 0:5
Tore: 0:1 (23.) Boland, 0:2 (57.) Ebben, 0:3 (85.) Schücker, 0:4 (87.) Munnes, 0:5 (88.) Schücker. Bottrop: Frenzel; Solh, Köksal, Igbionawmhia (20. Ali Khan), Cin, Steinmetz, Pöschl, Stöhr (56. Scalia), Müller, Buhlmann, Ansah (80. Eren). Lowick: Hakvoort; Streib (55. Munnes), Lorei, Tünte, Obradovic (53. Bruns), Üffing (46. Oostendorp), Boland, Rehms, Terhart, Ebben (82. Mislemani), Terörde (25. Schücker). Schiedsrichter: Thorsten Tack. Zuschauer: 150.
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