Bottrop. Zum Bundesliga-Auftakt müssen die Herren des JC 66 Bottrop nach Witten. Welche Neuzugänge eine Rolle spielen, welche arrivierten Kräfte.

Die Judoka des JC 66 Bottrop befinden sich in der finalen Vorbereitungsphase zur Bundesliga. Die Bottroper „Piraten“, die in der vergangenen Saison ihre Ansprüche mit dem vierten Platz in der Nordstaffel untermauerten, legen am Samstag (18 Uhr) gleich mit dem Derby bei der Sport-Union Annen los.

Bei den Wittenern, die als Gruppenzweiter gar den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Vereinsmeisterschaft realisierten und Dritter wurden, nehmen die 66-er ihre Außenseiterrolle an und gehen nach Ansicht von Trainer Markus Wallerich dennoch nicht chancenlos in den Auftaktkampf: „Wir wollen natürlich alles geben. Ein Punkt wäre ein gutes Ergebnis.“

21-Jähriger kommt von JT Hannover

Zuvor ließ Teammanager Jan Tefett bereits in die Personalplanungen aufseiten des Bottroper Bundesligisten blicken. So wurde der Kader der 66-er punktuell ergänzt und auf einigen Positionen verändert. „Artur Hofmann wird künftig in der Klasse bis 81 kg antreten“, sagt Tefett. Den vakanten Platz in der Klasse bis 73 kg nimmt dafür künftig Dan Matuschowitz ein, der 21-Jährige wechselt vom letztjährigen Bundesligisten JT Hannover zu den Bottroper „Piraten“ und soll mit seinem Talent weiterhelfen.

Wallerich: „Er passt perfekt in unser Anforderungsprofil, ist jung und ehrgeizig.“ Zudem haben die 66-er auch in der Klasse bis 100 kg nachgerüstet und mit dem Italiener Enrico Bergamelli einen erfahrenen Judoka für sich gewonnen.

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Ansonsten haben die Bottroper ihren Kader, der insgesamt 40 Athleten umfasst, zwar auch mit Nachwuchskämpfern etwa aus Düsseldorf oder Bonn ergänzt. „Sie werden primär für ihre Heimatvereine weiterkämpfen und sollen perspektivisch herangeführt und in ihrer Entwicklung gefördert werden“, sagt Tefett. Den Kern bilden aber auch in diesem Jahr wieder die vielen stalleigenen Talente, auf die der Bundesligist baut.

Damit setzt der JC 66 seinen langjährigen Weg unbeirrt fort: Anstatt das große Geld für den kurzfristigen Erfolg in die Hand zu nehmen, legen die „Piraten“ den Fokus auf die Ausbildung eigener Kräfte. Wallerich: „Damit fahren wir sehr gut und können es durchaus wagen, mutig in die Zukunft zu schauen.“

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Denn die jüngsten Resultate geben den 66-ern Recht: Etwa bei den nationalen Titelkämpfen, aber auch bei Einzelturnieren auf internationaler Ebene wusste manch ein Bottroper Judoka zu überzeugen.

„Wenn es uns gelingt, die Entwicklung weiter voranzutreiben und die Jungs im Verein zu halten, dann könnten wir sicherlich in ein bis zwei Jahren darüber sprechen, die Endrunde um die Meisterschaft als mögliches Ziel ins Visier zu nehmen“, ist Markus Wallerich zuversichtlich.

Einzig in den höheren Gewichtsklassen sei es schwierig, den Teamkader ausreichend zu besetzen. So finden sich vor allem unter den schwereren Athleten einige ausländische Kräfte wieder, die den JC 66 bei der Punktejagd unterstützen sollen.

Ob die Niederländer Jelle Snippe und Tornike Tsjakadoea, der Spanier Alberto Gaitero oder der Däne Mathias Madsen – auch sie spielen bei der Saisonplanung eine große Rolle. Viel verraten will Wallerich hier aber noch nicht: „Ich denke, wir sind da ganz gut aufgestellt.“

Das könnte sich für die Bottroper womöglich schon im Auftaktduell mit der Sport-Union Annen bezahlt machen. Denn im Vergleich zum Vorjahr schätzt der JC-Trainer seine Mannschaft noch stärker ein. „Wir konnten in der Breite dazugewinnen, darüber hinaus haben vor allem unsere jungen Kämpfer bereits einige Erfahrung sammeln können“, so Wallerich.

In den Wittenern erkennt der „Piraten“-Coach jedoch den klaren Favoriten: „Sie mussten einige Topkämpfer an finanzstarke Teams abgeben, trotzdem sind sie noch immer sehr gut aufgestellt. Wir werden deshalb schon einen sehr guten Tag brauchen, um dort was zu holen.“ Im vergangenen Jahr kamen die Bottroper in Witten zu einem 7:7. Mit einem solchen Ergebnis wäre Wallerich bereits einverstanden. „Unser Ziel ist in diesem Jahr erneut Platz vier und die Option, möglichst dicht an den drei großen Teams aus Hamburg, Potsdam und Witten dran zu bleiben.“

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