Bottrop. Am Samstag starten die Frauen des JC 66 Bottrop in die Bundesliga. Warum Trainer Frank Urban die Ligenreform befürwortet.

In der Frauen-Bundesliga geht der JC 66 Bottrop schon ab dem kommenden Wochenende wieder auf Punktejagd. Im Vergleich zu den Herren verzeichnet das Judo-Team um Trainer Frank Urban auf viele Veränderungen – sowohl in den eigenen Reihen, aber auch bedingt durch eine Umstrukturierung des zuletzt arg kränkelnden Ligasystems.

Der Saison blickt Urban deshalb vor dem Auftaktkampf gegen den JSV Speyer am Samstag (17 Uhr) in der Dieter-Renz-Halle zuversichtlich entgegen. „Ich halte die Neuorganisation der Frauen-Bundesliga für gut und wichtig“, äußert sich der JC-Trainer, „das gilt auch für die Entwicklung unserer eigenen Mannschaft.“

„Das vorige Jahr war beinahe ein Witz“

Die wohl größte Änderung im Vergleich zum Vorjahr bringt die nunmehr eingleisige Liga mit sich. Eine 2. Bundesliga, wie es etwa beim männlichen Pendant noch der Fall ist, gibt es bei den Frauen nicht mehr. Deren Teams sind zum Großteil ins Oberhaus aufgerückt, sodass die Bundesliga in diesem Jahr wieder vier Staffeln umfasst.

Der JC 66 kämpft dabei in der zahlenmäßig stärksten Nord-West-Staffel, fünf Kampftage stehen dem Team um Frank Urban gegen Speyer, den JC Mönchengladbach, das Judo-Team Rheinland, den Post-SV Düsseldorf sowie die SU Annen aus Witten bevor. Urban: „Damit bestreiten wir endlich wieder eine vernünftige Saison. Das vorige Jahr war dagegen beinahe ein Witz.“ Denn 2022 fanden sich bundesweit neben dem JC 66 nur drei weitere Teams in der Bundesliga wieder, im Notbetrieb kämpften die vier Mannschaften in Hin- und Rückrunde gegeneinander. Dringender Handlungsbedarf war somit geboten.

Einen solchen Bedarf hat der Bottroper Judoclub aber auch bei der eigenen Mannschaft erkannt. So soll das Frauenteam der 66-er künftig noch enger an die Marschroute der JC-Herren anknüpfen. Urban: „Wir werden vermehrt auf den eigenen Nachwuchs setzen und wollen unsere heimischen Kämpferinnen bestmöglich fördern.“ Deshalb haben sich die „Piratinnen“ zwischen den Kampfzeiten von einigen Athletinnen wie etwa Roxana Conradus oder Laila Göbel getrennt. „Manche Verpflichtungen konnten und wollten wir finanziell nicht weiter stemmen.“

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Stattdessen rücken nun vereinseigene Kräfte wie die frischgebackene Deutsche Meisterin Agatha Schmidt aber auch vielversprechende Talente wie Helen Habib oder Ronja Buddenkotte noch weiter in den Mittelpunkt. Ergänzt wurde der Kader zudem mit weiteren jungen Judoka.

So ist die Erwartungshaltung aufseiten des JC 66 vor der anstehenden Saison zwar mittlerweile eine andere. Allerdings verspürt Urban überhaupt keinen Erfolgsdruck: „Wir gehen völlig locker in dieses Jahr. Die perspektivische Entwicklung steht absolut im Fokus.“ Wozu es für die 66-er im Auftaktduell gegen Speyer reichen könnte, vermag der Trainer nicht zu beurteilen.

„Gleich im ersten Kampf gegen den JSV anzutreten, stellt natürlich eine gehörige Aufgabe dar. Wir nehmen diese aber gerne an. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, wer da am Samstag bei beiden Teams überhaupt auf der Waage stehen wird.“ Zwar müssen die 66-er aufgrund anderweitiger Verpflichtungen einige Athletinnen beim Bundesliga-Auftakt ersetzen, gleiches dürfte aber auch bei Speyer der Fall sein.

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