Grafenwald. Der VfL will schon jetzt die Weichen für die neue Saison stellen. Denn die stellt die Klubs im Fußballkreis Gelsenkirchen vor Herausforderungen.
Die Winterpause ist vorbei und beim VfL Grafenwald wird emsig an der Zukunft gebastelt. Während sich der A-Kreisligist noch über den torgefährlichen Neuzugang Darko Markovic freut, werkelt Sportchef Sven Koutcky schon am nächsten großen Coup.
Gino Pöschl demnächst im Trikot der Wöller? „Zur Winterpause hat es noch nicht geklappt, was sehr schade ist. Aber wir verstehen natürlich, dass der VfB Bottrop im Abstiegskampf auf Gino setzt. Wir bleiben da aber weiter dran und werden alles versuchen, Gino im Sommer zum VfL zu holen,“ erklärt Sven Koutcky ohne große Umschweife.
Der Sportliche Leiter des VfL erläutert, warum Gino Pöschl in den Planungen eine derart wichtige Rolle einnimmt: „Gino ist ein großartiger Spieler und wäre in der nächsten Saison für uns ein ganz wichtiger Baustein.“ Die kommende Spielzeit werde brutal schwer, weil durch die Zusammenführung beider A-Kreisligen in jeder Staffel bis zu zehn Absteigern drohen. Koutcky: „Wir bereiten uns jetzt schon auf dieses Szenario vor.“
Neuaufstellung des Vorstands sorgt für Belebung
Koutcky macht aber auch deutlich, dass der Antrieb, bei den Wöllern zu kicken, kein finanzieller sein kann. „Wir können unseren Spielern nichts bezahlen. Wir sind ein kleiner Verein, der jeden Euro zwei Mal umdrehen muss.“
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Koutcky weiter: „Aber wir haben andere Qualitäten: ein ausgesprochen reges Vereinsleben. Bei uns wird gerne gefeiert und wenn wir das machen, dann feiern alle Teams zusammen. Wir haben eine tolle Sportanlage mitten im Grünen und tolle Leute im Verein, die mit anpacken und Leben in die Bude bringen“, weiß Sven Koutcky sehr genau um die Vorzüge seines VfL.
In der Tat sind die Veränderungen, die ab der übernächsten Saison in der Kreisliga A greifen, bestimmend für die kommende Spielzeit, denn die Zusammenführung der Staffeln hin zu einer Kreisliga bedeutet für die Hälfte der Vereine ein Abstieg in die Kreisliga B. Und das möchten die Verantwortlichen in Grafenwald auf jeden Fall vermeiden. Die erste Mannschaft hat sich in der letzten und der aktuellen Spielzeit sichtbar weiter entwickelt, mit den Verstärkungen wäre noch einiges mehr möglich.
Aber nicht nur sportliche sind die Wöller um Schritte nach vorn bemüht. Die Neuaufstellung des Vorstands und die Veränderungen innerhalb des Verein haben für spürbar frischen Wind im Waldstadion gesorgt. Koutcky dazu: „Die Verjüngung hat uns gut getan. Alt und jung arbeiten eng zusammen und das Resultat, dass neue, frische Ideen auf Erfahrung und Abwägung stößt, sorgt aktuell für gute Resultate und neue Herangehensweisen an bestehende Probleme.“
VfL Grafenwald will ein Verein für alle sein
Das betrifft auch die Jugendarbeit. Auch da hat sich Koutcky bereits Gedanken gemacht: „Uns allen ist klar, dass wir zwar eine schöne Sportanlage haben, die aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht gut zu erreichen ist. Das ist ein Handicap, das wir im Vergleich zu anderen Vereinen haben. Wir lassen da aktuell die Köpfe rauchen, wie wir – eventuell zusammen mit der Stadt – da eine Lösung finden.“
Der ehemalige Trainer bewegt sich in seiner neuen Rolle als Sportlicher Leiter wie ein Fisch im Wasser. Er hat nicht nur die erste Mannschaft im Blick, sondern ist gut vernetzt in Stadt und Land, hält Kontakt zu Sponsoren und schaut auf seinen Verein als Ganzes.
Deshalb wird er auch nicht müde, die Fahne des VfL immer wieder hoch zu halten und lädt dazu ein, vorbei zu kommen und mit zu machen. „Bei uns ist die Tür immer offen. Wir freuen uns über fußballbegeisterte Mädchen, Jungen, Frauen, Männer. Wir sind ein Verein für alle, bei uns geht es um die schönste Nebensache der Welt, aber ebenso um Zwischenmenschliches, um Engagement und Zusammenhalt. Kommt vorbei“, so sein leidenschaftliche Plädoyer für seinen Herzensclub.
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