Bottrop. Er war der stille Arbeiter beim VfB Bottrop. Arwit Roesler starb am Dienstag im Alter von 74 Jahren. Ganz Fußball-Bottrop reagiert erschüttert:
Arwit Roesler war ein Mann mit festen Prinzipien. Ein Mensch von einnehmender Freundlichkeit, der bis zum Schluss ein offenes Ohr für die Anliegen anderer hatte. Beim VfB Bottrop war er der stille Macher, ein Mann, der seine Aufgaben im Dienste des Klubs zuverlässig, mit höchstem Engagement und ohne großes Aufheben erledigte. Arwit Roesler ist am Dienstag gestorben. Er wurde nur 74 Jahre alt. Sein Tod hinterlässt bei den Schwarz-Weißen eine große Lücke.
Am Montag hatte Gündüz Tubay noch mit ihm gesprochen. Der Vorsitzende des VfB Bottrop berichtet: „Er war guter Dinge, er erzählte mir, er würde bald aus dem Krankenhaus entlassen.“ Doch dazu kam es nicht. Arwit Roesler verstarb am Dienstag nach kurzem aber schweren Krankheitsverlauf im Bottroper Knappschafts-Krankenhaus.
Gündüz Tubay: Für den Verein, aber auch mich persönlich ein riesiger Verlust
Die Nachricht von seinem Tod erschüttert seitdem die Bottroper Fußballszene. Der VfB Bottrop verliert nicht nur seinen Geschäftsführer und 1. Kassierer, sondern auch einen ganz besonderen Menschen. Tubay: „Sein Tod ist für den Verein, aber auch für mich ganz persönlich, ein riesiger Verlust. Er war ein phänomenaler Mensch. Das zwischen Arwit und mir war wie eine Vater-Sohn-Beziehung. Ich bin schockiert und über alle Maßen traurig.“
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Arwit Roesler hatte in den 1960er Jahren sein Herz an den VfB Bottrop verloren. Roesler durchlief auf der Zeche seine Lehrzeit, lernte dort „Scheich“ Nowacki kennen. Der knochenharte Verteidiger des VfB Bottrop lud ihn zum VfB Bottrop ein. Roesler kam und ging nicht mehr.
In den letzten zwei Jahrzehnten prägte er die Vorstandsarbeit bei den Schwarz-Weißen. Ehrenpräsident Benedikt Mies erinnert sich: „Ich habe Arwit als interessierten und motivierten Menschen kennen gelernt. Es fällt mir schwer, von ihm in der Vergangenheit zu sprechen. Aber Arwit war ein unkomplizierter Mensch, jemand, auf den man sich immer zu hundert Prozent verlassen konnte. Er hat den Werdegang des Vereins mit außergewöhnlich viel Herz und Einsatz begleitet. Er hat diesen VfB ganz wesentlich mitgeprägt.“
Roesler war unter dem Vorsitz von Mies in den Vorstand des VfB Bottrop eingestiegen. Und dort machte er sich schnell unverzichtbar. Mies: „Sein Motto war immer: Wie kann ich mich für den Verein einbringen? Er hatte dabei niemals Angst vor neuen Dingen oder Herausforderungen. Er war aber immer auch kritisch und hat mahnend den Finger gehoben, wenn seiner Meinung nach etwas in die falsche Richtung zu laufen drohte.“
Roeslers Worte hatten beim VfB Gewicht. „Arwit war ein herzlicher Kopfmensch. Er war analytisch, aber immer auch aus Fleisch und Blut“, beschreibt Mies, „wenn es im Vorstand zu einer Entscheidung kommen musste, hat er aus innerster Überzeugung immer zum Wohl des Vereins argumentiert. Bei ihm ging es nie um Einzelne, sondern immer um das große Ganze. In diesen Fragen stand für ihn nichts über dem Klub. Die Chemie zwischen uns hat vom ersten Moment an gestimmt. Ich werde diesen lieben Menschen sehr vermissen.“
Mevlüt Ata: Jeder Mensch sollte wie Arwitt sein
Tief getroffen vom plötzlichen Tod der VfB-Vereinslegende ist auch Mevlüt Ata. Den Sportliche Leiter des FC Bottrop verband eine langjährige Freundschaft mit Roesler. „Ich habe ihn richtig kennen gelernt, als ich 2011 beim VfB Bottrop Trainer der ersten Mannschaft wurde“, sagt Ata, der in Erinnerung an einen für ihn wichtigen Menschen mit den Tränen ringt: „Arwit war ein positiver Charakter, einer, der für jeden ein offenes Ohr hatte. Er hat sich nie im Ton vertan, da war immer Respekt zwischen ihm und seinem Gegenüber. Arwit war jemand, der viel Zeit und Leidenschaft investiert hat. Und er ist dabei immer demütig geblieben. Das gelingt nicht vielen. Er trug niemals dick auf, musste sich nie rühmen. Jeder Mensch sollte so sein.“
Auch Uwe Dahl ist bestürzt. Der Leiter der Bottroper Fußballfachschaft erklärt: „Ich bin sehr traurig. Arwit habe ich immer als sehr verantwortlichen und dabei auch immer als freundlichen und liebevollen Menschen kennen gelernt, der für seinen VfB immer alles gegeben hat. Mit ihm verliert der VfB die Person, die neben Jupp Tubay das Gesicht des Vereins war und der sich für keine Arbeit und Anstrengung zu schade war. Er hinterlässt eine Lücke, die nicht zu schließen ist. Ich verliere einen guten Freund und der Bottroper Fußball eine herausragende Persönlichkeit.“
Die Reaktionen auf den Tod von Arwit Roesler gingen am Mittwoch nach Bekanntwerden weit über die Grenzen des Vereins hinaus. In den sozialen Medien verbreitete sich die traurige Nachricht wie ein Lauffeuer, hunderte Bottroper bekundeten ihre Anteilnahme und verabschiedeten mit herzlichen Worten eine große Persönlichkeit des Bottroper Sports.
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