Bottrop. Fortuna Bottrop hat einen neuen Sportlichen Leiter. Und auch unter Gerd Sparfeld will der Bezirksligist den eingeschlagenen Weg fortführen.
Der SV Fortuna Bottrop hat einen neuen Mitarbeiter in seinen Reihen. Gerd Sparfeld übernahm am 9. Dezember die Funktion des Sportlichen Leiters im Traditionsverein, der in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen feiert.
Der gebürtige Essener, den es vor einigen Jahrzehnten nach Bottrop zog, freut sich über diesen Aufgabenbereich - und steckt schon mitten in der Arbeit. „Gerade in der Winterpause gibt es natürlich einiges zu tun“, gibt Sparfeld offen zu. „Dies ist eben die Zeit der Spielerwechsel und wir führen viele Gespräche.“
Neue Spieler sollen Fortuna Bottrop verstärken
Namen und weitere Details gibt es zu diesem Zeitpunkt nicht zu vermelden. Sparfeld ist klar, dass die Neugier und das Interesse der Fußballfans groß sind. „Es gibt immer viele Gerüchte, das bekomme ich natürlich mit. Aber wir verkünden die Dinge erst, wenn alles für alle Beteiligten geklärt ist. Alles andere wäre nicht fair.“
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Gute Kommunikation, das macht Sparfeld mehrfach deutlich, spielt für ihn eine entscheidende Rolle - neben der Professionalität. „Fortuna Bottrop ist kein Profiverein, trotzdem ist es wichtig, gut strukturiert zu arbeiten. Die Fortuna hat viele begeisterungsfähige Menschen, die sich im Verein einbringen. Ich erlebe den Verein als Familie. Aber ich habe auch einige Ideen, was man verändern kann.“ Auch zu diesem Thema will er sich nicht im Detail äußern. „Das werden wir intern diskutieren und gemeinsam umsetzen.“
Einmal Fortune, immer Fortune
Sparfelds ganz persönliche Fortuna-Historie begann Anfang der 2000er Jahre. „Ich habe in Essen Fußball gespielt und war dort auch Trainer, bis zum Umzug nach Bottrop. Zu dieser Zeit hat die Fortuna Trainer gesucht und es hat zwischen mir und dem Verein gepasst.“
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Der 56-Jährige war mehrere Jahre Jugendtrainer, dann Jugendgeschäftsführer. Er wechselte ins Seniorenlager, war drei Jahre Sportlicher Leiter. Der Höhepunkt war der Kreisliga A-Aufstieg mit Mevlüt Ata. „Aber die Aufgabe war irgendwann nicht mehr mit meinem Beruf vereinbar.“ Ganz weg war er nie.
„Einmal Fortuna, immer Fortuna, das gilt für fast alle auf Rheinbaben. Ein Uli Fleischer ist als ehemaliger Vorsitzender immer noch auf dem Platz zu finden, sein Sohn spielt ja hier. Oder auch Martin Jaeschke und Manfred Chrosch, die weiter als Beisitzer im Vorstand mitmachen. Es sind ein paar Beispiele. Es gibt so viele, die sich ehrenamtlich engagieren, wenn man alle aufzählen wollte, vergisst man immer ein paar“, sagt Sparfeld lachend.
Sparfeld: Bei Ungereimtheiten auch der Prellbock sein
Und führt weiter aus: „In mir lebt das Fortuna-Gen auch, ich habe mir immer wieder Spiele angeschaut. Bei solchen Gelegenheiten steht man zusammen, spricht miteinander und so hat sich diese neue Aufgabe angebahnt. Früher nannte man es nicht Sportlicher Leiter, sondern Fußballobmann. Mir ist es egal, wie es heißt, mir ist wichtig, dass ich Bindeglied zwischen den Mannschaften und den Trainern und dem Vorstand bin. Und bei Ungereimtheiten auch der Prellbock.“
Ihm ist bewusst, dass es nicht nur eine zeitaufwendige Arbeit ist, sondern auch eine, die viel Angriffsfläche bietet. „Kritik gibt es immer, damit kann ich umgehen, ich bin da stark genug. Wenn jeder einen mag, macht man etwas falsch.“
Präsenz zeigen, ansprechbar sein - Sparfeld weiß, dass es gilt, aufkeimende Probleme schnell zu erkennen und ihnen mit Lösungen zu begegnen. Dies sieht er nicht als Einbahnstraße. „Ich werde auch lernen, von den Trainern, den Spielern, von den Menschen im Vorstand.“ Wichtig ist ihm zudem, die Kompetenzen anderer anzuerkennen. „Mein Platz ist nicht auf oder neben der Trainerbank, ich gehöre in die zweite Reihe.“
Sportlicher Leiter auch für das Frauenteam
Sein Interesse an dem, was auf Rheinbaben geschieht, ist jedoch allumfassend. „Ich habe auch schon Spiele der Frauen angeschaut, für sie bin ich ebenfalls greifbar, wenn ich helfen kann. Auch die Kooperation mit der Jugend ist wichtig. Da haben wir eine sehr große Breite, langfristig sollten wir wieder dahinkommen, dass wir zu den Topteams in Bottrop gehören.“
Der eigene Nachwuchs ist die beste Talentschmiede, die er sich für den Verein denken kann. „Wir können und wollen nicht mit finanziellen Anreizen Spieler anlocken. Natürlich wäre mein Job einfacher, wenn ich mit voller Schatulle ausgestattet wäre. Aber wir haben andere Argumente. Sehr gute Argumente.“ Es gibt viele Beispiele dafür, dass Fortunas Philosophie überzeugt.
„Wir haben Spieler hier, die könnten durchaus höher spielen und dort den einen oder anderen Euro verdienen, aber sie bleiben der Fortuna treu. Einige haben es bei anderen Vereinen probiert - und sind zurückgekommen.“ Sparfeld wundert diese starke Bindung nicht.
Fortuna Bottrop punktet auf und neben dem Platz
Männer und Frauen sind auf Kurs
Der Wechsel in die starke Bezirksliga-Gruppe 7 mit vielen topbesetzten Teams aus Essen hat Fortuna Bottrop nicht geschadet. Das Team von Trainer Sebastian Stempel hat sich der Herausforderung gestellt und ist an ihr gewachsen. Von bislang 17 Saisonspielen gingen nur sechs verloren und die Rot-Weißen rangieren mit 21 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz.
Größtes Manko der Fortunen ist die Offensive, die bislang erst 24 Tore herausspielen konnte. Nur ein Team hat noch weniger Tore geschossen: Der Tabellenletzte SV Union Velbert (8).
Gut unterwegs sind auch die Fußballerinnen von Fortuna Bottrop. Die Mannschaft von Trainer Fabian Baschista hat die Hälfte ihrer bislang 16 Saisonspiele in der Bezirksliga gewonnen und ist damit Tabellenfünfter. Die Rot-Weißen könnten sogar noch einige Plätze weiter vorne stehen. Doch sechs Unentschieden haben viele Punkte gekostet.
„Auch wenn die Jungs kein Geld bekommen: Sie haben ein Rundum-Sorglos-Paket. Die Anlage ist schön, die Menschen hier sind toll. Unsere Ultras feuern ihr Team bedingungslos an, fahren mit zu Auswärtsspielen. Bei den Zuschauerzahlen der Bezirksliga sind wir auf Platz zwei, obwohl wir nicht ganz oben stehen.“
Der gesicherte Mittelfeldplatz in der anspruchsvollen Bezirksligagruppe ist Sparfelds Zielformulierung für die erste Mannschaft. „Wir wollen den Klassenerhalt schaffen. Bei der Zweiten hat der Abstieg in die Kreisliga B sehr weh getan. Wir wollen so schnell wie möglich wieder aufsteigen - auch damit die Lücke zur Ersten nicht zu groß wird.“
Sein persönliches Ziel bei der Fortuna - das verwirklicht er mit dem neuen Aufgabenfeld. „Ich bin leidenschaftlicher Fußballer und das kann man nur sein, wenn man Fußball lebt. Das kann ich hier auf Rheinbaben, gemeinsam mit anderen leidenschaftlichen Menschen.“
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