Bottrop. Verunsichert, ersatzgeschwächt und dann noch auf Asche: Rhenania tat sich schwer, erfüllte aber die Pflichtaufgabe. Spielbericht mit 14 Fotos:
Der SV Rhenania Bottrop steht als einzige Bottroper Mannschaft im Halbfinale des Kreispokals. Der Bezirksligist hatte am Mittwochabend jedoch reichlich Mühe gegen die zwei Klassen tiefer spielende Mannschaft von Dostlukspor Bottrop. Das goldene Tor zum knappen 1:0-Erfolg erzielte Rhenanias Niklas Wenderdel kurz nach der Halbzeitpause.
Rund 150 Zuschauer waren an die Beckstraße gekommen, um sich das Kreispokal-Lokalduell zwischen den ungleichen Halbfinal-Aspiranten anzuschauen. Trotz aller Umstände überraschend: Um den Bezirksligisten auf dem Feld auszumachen, half zunächst nur ein Blick auf die Trikotfarbe. Von einem Klassenunterschied war spielerisch kaum etwas zu erkennen.
Dostlukspor Bottrop bietet dem Favoriten erfolgreich die Stirn
Das sah auch Sven Kottwitz so. „Entweder waren das heute zwei B-Kreisligisten, oder zwei Bezirksligisten. Einen Unterschied konnte ich nicht ausmachen. Ich möchte behaupten, dass wir Rhenania auf Augenhöhe begegnet sind, streckenweise hatten wir sogar etwas mehr vom Spiel.
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Es gab viele Gründe dafür, dass sich beide Teams nicht viel schenkten. Auf der einen Seite Dostlukspor, das in der Ligasaison schon reichlich Selbstvertrauen sammeln konnte, auf der anderen Seite der personell angeschlagene Bezirksligist, der momentan seinen Ansprüchen, seiner Form, und dem nötigen Spielglück hinterherläuft.
Aber, und auch das gehört zur Wahrheit. Viel vorzuwerfen hatten sich die Rhenanen in der ersten Halbzeit nicht. Das Team spielte engagiert, zeigte sich lauf- und zweikampffreudig. Allerdings reichte das nicht, um Wirkungstreffer bei Dostlukspor zu landen.
Rhenania Bottrop tut sich auf der Asche lange schwer
Stefan Lorenz war darauf vorbereitet. „In unserer momentanen Situation fällt uns nichts in den Schoß. Das Vertrauen in unsere Stärke müssen wir uns zurück erarbeiten. Das tun die Jungs auch“, sagte Rhenanias Trainer nach dem Spiel. Dass die blau-weiße Spielkunst nicht gerade überschäumte, dafür machte Lorenz zum Teil auch den ungewohnten Spielfeldbelag verantwortlich.
Dostlukspor nutzte seinen Heimvorteil auf Asche, verzeichnete nach 25 Minuten auch die erste Torchance durch Tolgahan Güngör, der seinen Schuss knapp links neben das Tor setzte. Eine Szene, die sich fünf Minuten später noch einmal wiederholte. Diesmal fehlten nur wenige Zentimeter.
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Dieser zweite Torschuss wirkte auf Rhenania wie ein Weckruf, denn der Bezirksligist kam anschließend besser ins Spiel. Die Szenen vor dem Dostlukspor-Tor häuften sich, zwingende Torchancen sprangen bis zur Halbzeitpause aber nicht heraus.
Die Kabinenansprache von Stefan Lorenz zeigte dann aber schnell Wirkung. Rhenania brachte gleich einen der ersten Angriffe der zweiten Halbzeit im Tor unter. Nach einem Angriff über die linke Seite war es Niklas Wenderdel, der die Blau-Weißen mit 1:0 in Führung brachte.
Rhenania Bottrop verteidigt erfolgreich die Führung
In der Folge verpasste es Rhenania, die Vorentscheidung herbeizuführen. Dostlukspor blieb griffig, kam auch noch zu einigen vielversprechenden Offensivaktionen. Doch Rhenania verteidigte jetzt geschickt und konsequent. Ein Punkt, über den sich Lorenz am Ende freuen konnte: „Wir haben die Null gehalten. Und das gehört zu den Kleinigkeiten, an denen wir uns hochziehen können. Unter dem Strich war das ein verdienter Sieg.“
Das Fazit von Sven Kottwitz fiel trotz der Niederlage positiv aus: „Wir haben uns heute gut verkauft. Die Jungs haben viel investiert, ich kann jedem einzelnen nur ein großes Lob aussprechen. Dass wir einem spielstarken Bezirksligisten Paroli bieten konnten, wird uns auch mit Blick auf die kommenden Aufgaben in der Liga gut tun.“
Die Statistik zum Spiel
Dostlukspor Bottrop - Rhenania Bottrop 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 (48.) Niklas Wenderdel. Dostlukspor: Mohamad; Y. Mendil (64. Pietrasz), Güngör, Oruc (87. Delen), Raspel (63. Arslan), Murasch, A. Mendil, Omeirat (85. Gündogdu), Ata, Erdogan, Güldü. Rhenania: Wolbeck; Meder, Terwiel, K. Wenderdel, Senyüz (57. Müller), N. Wenderdel (90. Lanza), Niedzicki, Sakiz, Kaymakci (79. Soltani), Sokhan-Sanj, Brazhko. Schiedsrichter: Florian Feike. Zuschauer: 150.
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