Bottrop. Am Samstag startet die Tennis-Stadtmeisterschaft. Gastgeber TV Blau-Weiß Bottrop hatte sinkendes Interesse befürchtet, doch es kam ganz anders.

Am Wochenende beginnen die 67. Bottroper Tennis-Stadtmeisterschaften. Im Jahr des 100. Vereinsjubiläums begrüßt der TV Blau-Weiß Bottrop die Tennis-Gemeinschaft auf seiner Anlage im Stadtgarten. Aktive und Zuschauer dürfen sich auf ein dreiwöchiges Tennisfest freuen.

Eine gewisse Nervosität konnten die Verantwortlichen nicht bestreiten. Noch am vergangenen Freitag hatten die Meldezahlen für die Titelkämpfe deutlich hinter den Erwartungen zurückgelegen, doch nach einem furiosen Endspurt konnte im Rahmen der Auslosung am Dienstagabend sogar eine Steigerung zum Vorjahr verkündet werden.

295 Spielerinnen und Spieler nehmen an der Stadtmeisterschaft teil

Die 402 Meldungen verteilen sich auf 295 Spielerinnen und Spieler, die in 26 Konkurrenzen bei den Erwachsenen und elf Jugendkonkurrenzen aufschlagen werden. „Das ist ein tolles Meldeergebnis, das die Wertigkeit unserer Stadtmeisterschaften einmal mehr unterstreicht“, betont Fachschaftsleiter Michael Amft.

Zwar liegen die Meldezahlen hinter den Rekordjahren der Vergangenheit zurück, doch Amft verweist auch auf erschwerte Rahmenbedingungen: „Den Einfluss der Corona-Pandemie spüren wir nach wie vor und hinzu kommt, dass wir derzeit eine unglaubliche Terminenge bei den Spielerinnen und Spielern wahrnehmen. Damit folgt auch unser Turnier einem gesellschaftlichen Trend. Gleichwohl bin ich überzeugt, dass wir in den kommenden drei Wochen wieder ein großartiges Tennisfest erleben werden.“

Dafür hat die Turnierleitung des TV Blau-Weiß Bottrop um Vereinspräsidentin Alina Degen in den vergangenen Wochen und Monaten die Weichen gestellt. „Im Jahr unseres 100. Vereinsjubiläums sind wir besonders stolz, dass wir Gastgeber der Stadtmeisterschaften sein dürfen. Wir freuen uns auf tolle Turnierwochen auf unserer Anlage“, sagt Degen, die gemeinsam mit Frank Zwickl, Fabienne Steffens sowie Werner und Florian Hüsken das Kernteam der Turnierleitung bildet.

Hochklassig besetzte Felder versprechen guten Tennissport

Sportlich sind die Felder einmal mehr hochklassig besetzt. In der Königsdisziplin der Herren führt kein Weg an Titelverteidiger Kim Möllers vorbei. Erste Herausforderer des langjährigen Bundesligaspielers sind Routinier Manuel Pfeiffer und Jan Mirau.

Bei den Damen mussten sich die Turnierorganisatoren zum Schluss noch einmal strecken, um die Felder in der offenen Klasse und der Altersklasse 30 zu füllen, doch die Mühe wurde belohnt. In der offenen Klasse teilen sich im kleinen Teilnehmerfeld mit Katharina Alfs, Paulina Loipfinger, Lisa Schmitke und Amelie Meyer gleich vier Spielerinnen die Favoritenbürde. Vorjahressiegerin Julia Lazareck bewirbt sich diesmal wieder bei den Damen 30 um den Titel und dürfte dort vor allem von Wiebke Hamel, Bianca Stötzel und Daniela Tillmann gefordert werden.

Michael Amft, Fabienne Steffens, Dietmar Stratmann, Alina Degen, Thomas Becker und Werner Hüsken (v.l.) freuen sich auf die Stadtmeisterschaft.
Michael Amft, Fabienne Steffens, Dietmar Stratmann, Alina Degen, Thomas Becker und Werner Hüsken (v.l.) freuen sich auf die Stadtmeisterschaft. © Henning Wiegert

Stark besetzte Herrenfelder gibt es auch in der Altersklasse 30 mit Patrick Honneth und Frank Zwickl an den Spitzenpositionen sowie in der Altersklasse 40. Neben Regionalligaspieler Christian Müller tummeln sich hier noch Michael Altmann, Fabian Mies und Christian Swienty.

Erstmals in der Geschichte der Stadtmeisterschaften wird auch im Herren-Einzel 75 aufgeschlagen. „Auch das ist sicherlich ein besonderes Alleinstellungsmerkmal unseres Turniers“, freut sich Michael Amft über die acht Meldungen in dieser Altersklasse.

Die B-Konkurrenzen bleiben eine Erfolgsgeschichte

Derweil setzt sich auch die Erfolgsgeschichte der B-Konkurrenzen fort, die die breitensportliche Orientierung des Tennissports in Bottrop unterstreicht. Die Felder in der offenen Klasse sowie den Altersklassen 40 und 50 gehören auch diesmal zu den am dichtesten besetzten Feldern der Titelkämpfe.

Das Ziel sind in den Erwachsenen-Konkurrenzen einmal mehr die begehrten Silberbarren und natürlich auch wertvolle Punkte für die Vereinswertung um den Tetraeder-Pokal. Die von der Sparkasse Bottrop gestiftete Trophäe ist mit 800 Euro für den erfolgreichsten Verein dotiert.

Dabei werden in der Gesamtwertung neben den Stadtmeistertiteln auch die Meldeergebnisse berücksichtigt und es bahnt sich auch diesmal ein spannendes Rennen um diesen prestigeträchtigen Titel an.

Die Auslosung am Dienstagabend unter Beteiligung aller Bottroper Tennisvereine nahmen die Verantwortlichen aber auch zum Anlass, um die Kritik einiger Spielerinnen und Spieler am derzeitigen Regelwerk zu erörtern.

Jetzt steht die Terminierung der ersten Spiele auf der Tagesordnung

Moniert wurde, dass Startberechtigte der Jugend-Stadtmeisterschaften trotz entsprechender Spielstärke gemäß Ausschreibung nicht in den B-Konkurrenzen zugelassen sind. Dieses Thema wird nun in die Vereine getragen, um anschließend im Rahmen des Frühschoppens der Vorstandsvertreter über mögliche Regelanpassungen zu beraten.

„Wir versuchen uns mit den Stadtmeisterschaften immer an den Interessen der Spielerinnen und Spieler zu orientieren, um das Turnier bei Bedarf auch weiterzuentwickeln. Eine kurzfristige Änderung der Ausschreibung für dieses Jahr wäre gemäß Turnierordnung sowieso nicht zulässig gewesen, aber für künftige Auflagen stehen wir Änderungsvorschlägen natürlich offen gegenüber“, betont Michael Amft.

Für die Turnierleitung steht nun zunächst die Terminierung der ersten Spiele auf der Agenda, damit die Jugendkonkurrenzen planmäßig am Samstag starten können. Gefragt sind hierbei bei Organisatoren wie Teilnehmenden auch Flexibilität und Fingerspitzengefühl, um die vielen Termineinschränkungen zu berücksichtigen.

„Wir sind gut vorbereitet und werden auch diese Herausforderung gemeinsam mit den Spielerinnen und Spielern meistern“, geht Alina Degen von einem reibungslosen Turnierstart aus und verspricht: „Die Bottroper Stadtmeisterschaften leben von einer ganz besonderen Atmosphäre und genau die wird ab dem Wochenende auch wieder auf unserer Anlage im Stadtgarten zu spüren sein.“

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