Bottrop. Lorenz hatte vor dem SC Preußen und den Qualitäten von Torjäger Kai Hoffmann gewarnt. Der traf gegen Blau-Weiß dennoch dreimal ins Schwarze.

Der SV Rhenania Bottrop hat am Samstag einen klassischen Fehlstart in die mit Spannung erwartete Bezirksliga-Saison hingelegt. Die Blau-Weißen mussten sich zum Auftakt dem Essener SC Preußen mit 2:3 geschlagen geben. Defensive Schwächen und viele vergebene Torchancen waren die Hauptgründe für den ersten Dämpfer.

Rhenania-Coach Stefan Lorenz hatte im Vorfeld vor dem Essener SC Preußen gewarnt: „Das ist ein spielstarker Aufsteiger, die Essener werden sich nicht hinten reinstellen, sondern offensiv ausgerichtet sein und uns alles abverlangen. Und passt auf Kai Hoffmann auf.“ Und so ging es auch direkt los. Mit viel Tempo und ohne taktische Mätzchen.

Rhenania kassiert erstes Gegentor schon nach vier Minuten

Die Saison war noch keine vier Minuten alt, da fiel das erste Tor. Zum Entsetzen des Rhenania-Anhangs aber nicht für die eigenen Lieblinge, sondern für die Gäste, die nach Ballgewinn auf der linken Seite schnell nach vorne spielten und besagter Kai Hoffman den Konter zum Führungstreffer abschloss. Rhenania hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Ordnung in der Hintermannschaft gefunden und das wurde bestraft.

  • Fußball: 2:3! Rhenania Bottrop legt einen klassischen Fehlstart hin
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Nach zehn durchaus turbulenten Minuten fand Rhenania so langsam ins Spiel und wurde stärker. Doch auch die Gäste aus Essen blieben weiter gefährlich, setzen immer wieder nach und eroberten Bälle. Die Lorenz-Elf versuchte es ihrerseits immer wieder mit dem Spiel in die Spitze, die Abseitsfalle des SC aber funktionierte. Und klappte mal das Anspiel, so waren die Bottroper beim Abschluss oft zu hektisch.

In der Schlussphase der ersten Hälfte kamen die Gastgeber dann immer besser ins Spiel, hatten innerhalb von wenigen Minuten gleich vier Großchancen, die jedoch zum Teil leichtfertig verschenkt oder vom ausgezeichneten Gäste-Keeper Mustafa Yildirim vereitelt wurden. Mit einer nicht unverdienten 1:0-Führung für die Gäste ging es in die Pause.

Bottroper werden auch in der zweiten Halbzeit kalt erwischt

Das Spiel jetzt in die eigenen Hände zu bekommen, mit diesem Ziel ging die Mannschaft vom Blankenfeld in die zweite Hälfte. Und wurde direkt kalt erwischt. Deckungsgleich zur ersten Halbzeit konterten die Essener Gäste die Abwehr der Rhenanen aus und erhöhten nach schönem Spielzug auf 2:0, Torschütze erneut Kai Hoffmann. Langsam wurde es eng für die ambitionierten Bottroper. Die Mannschaft tat sich sichtlich schwer, die Spielkontrolle über die schnellen und zweikampfstarken Gäste zu erlangen.

Doch in der 57. Minute war es so weit. Nach einem Bilderbuchkonter spielte Niklas Wenderdel den Gäste-Keeper aus, der Anschlusstreffer zum 1:2 war geschafft. Rhenania versuchte jetzt alles, der SC hielt dagegen.

Und sorgte für die Entscheidung. Blitzschnell schaltete die Offensive der Gäste auf Offensivpressing um und übte so Druck auf die Rhenania-Abwehr aus und zwang sie so zu Fehlern. Das 1:3 durch die Gäste erfolgte nach Ballverlust Rhenania auf der linken Abwehrseite, der überragend spielende Hoffmann schaute kurz, schlenzte den Ball aus über 30 Metern geschickt über Rhenania-Torhüter Adrian Wolbeck hinweg und krönte seine Leistung mit einem dritten Tor.

Niklas Wenderdel verkürzt noch auf 2:3

Die Vorentscheidung? Nicht ganz, denn eines konnte den Gasgebern heute nicht vorgeworfen werden: fehlender Einsatzwille. Und so kämpfte die Mannschaft sich noch einmal heran und verkürzte auf 2:3 (Niklas Wenderdel, 86.). Doch das reichte nicht mehr. Der knappe Sieg der Gäste ging in Ordnung, denn bis auf die Schlussphasen der ersten und zweiten Hälfte gelang es den Gastgebern nie, länger Druck aufzubauen und die Gäste in Gefahr zu bringen.

Ähnlich sah es Stefan Lorenz, der nach dem Spiel verständlicherweise enttäuscht war, dem Gegner aber die verdiente Anerkennung zollte: „Das war der erwartet starke Gegner und die haben das sehr gut gemacht. Die beiden frühen Tore in Hälfte eins und zwei waren ziemliche Nackenschläge für uns, die Mannschaft ist dann noch mal gut zurückgekommen und der Einsatz und Kampfeswille war da, aber es hat heute nicht gereicht.“

Und er haderte ein wenig mit der Chancenauswertung: „ Am Ende war noch ein Punkt drin, aber die vergebenen Chancen haben sich insgesamt gerächt. Jetzt müssen wir das abhaken und voll auf das Auswärtsspiel nächste Woche in Ratingen konzentrieren, denn auch das wird eine schwere Aufgabe.“

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