Bottrop. Die jahrelange Pause der Stadtmeisterschaft war schlecht für die Achtung des Turniers. Es kann ein tolles Event sein. Doch das liegt an den Klubs.
Zum ersten Mal seit 2013 findet die Fußball-Feldstadtmeisterschaft wieder statt. Die komplette Bottroper Fußballszene trifft sich an drei Tagen auf der Anlage von Rhenania und feiert ein großes, gemeinsames Fest.
Die Spieldauer von nur 25 Minuten sorgt dafür, dass auch Überraschungen möglich sind, dass die Kleinen mit ein wenig Glück die Großen ärgern können.
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Die Vorfreude auf das Turnier ist bei den Fans und Begleitern des Bottroper Fußballs vorhanden – nur bei vielen Mannschaften selbst scheint dies nicht so zu sein. Die jahrelange Pause hat der Reputation des Turniers nicht gut getan.
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Egal, bei welchem Klub man nachfragt, überall fallen Sätze, die ansonsten vor der Hallenstadtmeisterschaft Usus sind: „Hauptsache, es verletzt sich niemand“, „Wir haben nur zehn Spieler“, „Wir mixen die Teams zusammen“, „Für uns ist das nur eine Trainingseinheit“ und so weiter und so fort.
Nun ist den Trainern diese Meinung, die den netten Nebeneffekt hat, dass die Fallhöhe sehr gering ist und dass ihre Mannschaften nur positiv überraschen können, auch abzukaufen. Für sie ist es ein Termin mitten in der Vorbereitung. Dass man dort weit weg von der Bestleistung ist, dass Spieler im Urlaub sind oder arbeiten müssen – völlig logisch.
Nur die Klubs selbst können für ein tolles Event sorgen
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Dennoch: Wann haben die Vereine denn das nächste Mal wieder die Chance, sich der großen Bottroper Bühne zu zeigen? Es ist auch eine Frage der Einstellung. Ein wenig mehr Forschheit, ein wenig mehr Mut an der einen oder anderen Stelle, würde das Turnier aufwerten.
Ein Blick nach Dortmund reicht, um zu sehen, was bei einem Stadtturnier wirklich möglich ist. Dort sind die Hallenstadtmeisterschaften das Event des Jahres, kein einziger Spieler verpasst dieses Turnier freiwillig. Auch in der bunten und bewegten Bottroper Fußballszene wäre eine solche Haltung möglich. Aber die Motivation dafür muss von innen kommen. Extern können nur die Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Wie es auch geht, macht dabei ausgerechnet Michael Schrank, der neue Trainer des VfB Bottrop und somit ein externer Zugang der Stadt vor. Er klagt auch über Ausfälle, sagt aber zugleich: „Ich möchte jedes Spiel gewinnen.“ Vielleicht, ja hoffentlich, schwappt dieser Mut auch auf andere Teams über – spätestens, wenn die Feldstadtmeisterschaft wieder zu einem jährlichen Fest geworden sind.
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