Dorsten. Der VfB Bottrop hatte kaum Personal, musste eine Halbzeit lang mit zwei Torhütern spielen und kam dennoch zu einem 1:1 beim SV Rot-Weiß Deuten.
Der Ausflug in den Dorstener Norden lieferte am Samstag schon erste wertvolle Erkenntnisse: Zwar hatte Michael Schrank nur eine Notelf beisammen, dennoch konnte der neue Coach des VfB Bottrop mit dem Testspiel beim Dorstener Westfalenligisten SV Rot-Weiß Deuten zufrieden sein. Daran änderte auch der 1:1-Ausgleichstreffer nichts, den die Schwarz-Weißen in letzter Sekunde kassiert hatten.
Viel ausgerechnet hatte sich der VfB Bottrop nicht. Fatih Candan, Danny Steinmetz und Devin Müller führten am Samstag die lange Liste an Ausfällen an. Für den ersten Test hatte der VfB gerade einmal zehn Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung.
Michael Schrank sieht eine exzellente Vorstellung seiner Mannschaft
Und genau das sprach Michael Schrank nach Spielschluss auch im Kreis der Mannschaft an: „Wenn man die Umstände bedenkt, unter denen wir hier heute angetreten sind, war das eine exzellente Vorstellung. Wir wussten, dass wir heute nicht die sportliche Qualität haben, wie der Gegner. Ich wollte, dass wir den Deutenern die Räume eng machen und defensiv spielen. Diese Vorgaben haben wir sehr gut umgesetzt.“
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Der SV Deuten bestimmte zunächst das Spiel. Der Westfalenligist ließ Bottrop mit ständigen Seitenverlagerungen laufen, versuchte über einen geordneten Aufbau zu Möglichkeiten zu kommen und setzte in den nur kurzen Bottroper Ballbesitzphasen energisch dagegen.
Viel Land sah der VfB zunächst nicht. Kurioserweise hatten die Bottroper aber die erste dicke Chance der Partie. Nach einem Konter scheiterte Leon Stöhr mit seinem Torabschluss an den Reflexen von Deutens Keeper Marvin Radüchel (25.).
Felix Schürmann muss dreimal für den VfB Bottrop klären
Nur Sekunden später stand der andere Torwart im Mittelpunkt: Felix Schürmann musste Kopf und Kragen riskieren, um gegen Alexander Lakstantin zu klären. Sechs Minuten später bügelte er dann einen eigenen Fehler aus. Schürmann hatte einen Ball vertändelt, stand dann aber goldrichtig und parierte den Torschuss von Dennis Drepper. Im 1:1 gegen Thomas Swiatkowski setzte er sich wenig später erneut durch.
Schürmann bewahrte in dieser Phase einen kühlen Kopf. Das sollte nach dem Seitenwechsel nicht mehr der Fall sein. Und das hatte einen Grund. Denn Rene Biskup, der bei zwei Kontern die Chance zur Bottroper Führungs ausgelassen hatte, konnte nach seiner zweiten Großchance kurz vor der Halbzeit nicht mehr weiterspielen. Weil der VfB keinen weiteren Feldspieler mehr hatte, musste Schürmann in der Halbzeit das Trikot mit der Nummer 7 überstreifen. Zwischen den Pfosten übernahm Joel Frenzel.
VfB Bottrop legt in der zweiten Halbzeit noch einmal zu
Man hätte erwarten können, dass der SV Deuten unter diesen Umständen seine Feldüberlegenheit schnell zum Führungstreffer nutzen würde. Doch das passierte nicht, weil der VfB in der Defensive weiter stabil blieb und darüber hinaus immer mutiger nach vorne agierte. Angetrieben von Frederick Ansah, der als linker Außenverteidiger aufgelaufen war, sich nach 90 Minuten allerdings auf jedem Quadratmeter des gepflegten Rasenplates auskannte, hatten die Bottroper nun deutlich längere Phasen am Ball. Und auch nach vorne ging jetzt mehr.
Die Belohnung für die hohe Einsatzbereitschaft gab es nach 52 Minuten im Anschluss an einen Eckball. Deuten bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Patrick Drechsler legte sich das Spielgerät zurecht und vollendete aus 12 Metern mit einem gefühlvollen Schlenzer zum 1:0. Ein sehenswerter Treffer, etwas glücklich zwar, aber keineswegs unverdient.
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In den verbleibenden 38 Spielminuten lieferten sich die beiden Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Der Westfalenligist spielte auf den Ausgleich, ging dadurch aber defensiv aber auch ein höheres Risiko ein.
Zu nennenswerten Torchancen kam der Westfalenligist aber nicht. Der VfB verteidigte schlau und konterte schnörkellos. Ausgerechnet in der letzten Szene des Spiels leisteten sich die Schwarz-Weißen dann doch noch einen Fehler. Deutens Moritz Noetzel nutzte den Ballverlust vor dem Bottroper Strafraum zum Ausgleichstreffer. Schiedsrichter Timm Lehnert pfiff die unterhaltsame und fair geführte Partie direkt ab.
Der guten Laune von Michael Schrank konnte der Gegentreffer nicht mehr schaden: „Das war aus meiner Sicht das Maximale, was heute möglich war. Ein Unentschieden gegen einen Westfalenligisten ist ein positives Erlebnis. Das gibt uns Selbstvertrauen.“
SV Rot-Weiß Deuten gegen VfB Bottrop: So haben sie gespielt
Torfolge: 0:1 (52.) Drechsler, 1:1 (90.) Noetzel. Deuten: Radüchel; Weid, Jasmund, Goeke, Swiatkowski, Jedlicka, Drepper, Hassel, Kowalski, Falkenstein, Lakstankin. Bottrop: Schürmenn (46. Frenzel); Solh, Köksal, Knapp, Biskup, Stöhr, Weyandt, Tekin, Kodaman, Ansah, Drechsler. Schiedsrichter: Timm Lehnert. Zuschauer: 100.
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