Bottrop. Trotz starker Leistung stand am Ende die erste Saisonniederlage. Der JC 66 Bottrop konnte den Heimvorteil gegen den KSC Spremberg nicht nutzen.

Erstmals in der neuen Kampfzeit haben die Piraten vom JC 66 Bottrop die Matten der Judo-Bundesliga mit einer Enttäuschung im Gepäck verlassen müssen. Denn die von Markus Wallerich trainierten 66er hatten sich für den zweiten Heimkampf der Saison einiges vorgenommen und wollten auch gegen den KSC Asahi Spremberg Punkte einfahren, nachdem der Auftakt mit zwei durchweg positiven Ergebnissen gelungen war. Doch statt den Beutezug gegen die Brandenburger fortzusetzen, mussten diesmal die Bottroper beim 6:8 (57:80) Federn lassen.

„Da war mehr drin“, befand Wallerich, „mindestens einen Punkt hätten wir mitnehmen müssen. Aber an diesem Tag hatten wir das Pech auf unserer Seite.“ Dabei schien aus Bottroper Sicht alles angerichtet für einen spannenden Auftritt vor eigenem Publikum.

JC 66 Bottrop kann sich auf seine Topathleten verlassen

Neben der Tatsache, dass neben dem Herren-Team zeitversetzt die JC-Frauen in der Bundesliga gegen Speyer kämpften, konnten die 66er gegen Spremberg zusätzlich zu den eigenen Nachwuchstalenten auch auf die Dienste ihrer starken ausländischen Athleten vertrauen.

Etwa mit dem Niederländer Jelle Snippe, der schon in den ersten Bundesligakämpfen ein echter Punktegarant war, sowie dem Dänen Mathias Madsen und dem zweiten Niederländer und Olympiateilnehmer, Tornike Tsjakadoea standen den Gastgebern mehrere Topkämpfer zur Verfügung. „Unser Gegner war aber ebenfalls sehr gut besetzt“, verwies Wallerich etwa auf Bogdan Iadov, der in der Klasse bis 66 kg in diesem Jahr Europameister wurde.

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So war neben der individuellen Tagesform auch taktisches Feingefühl gefragt. „Uns war von vornherein klar, dass es ein enges Duell werden sollte“, so Wallerich, „allerdings hatten wir uns durchaus Chancen errechnet. Und unser Plan ging auch in einigen Teilen auf.“

Hamsat Isaev hat in seinen Kämpfen Pech

Denn gemäß Regelwerk dürfen vier der 14 Tageskämpfe von ausländischen Kämpfern bestritten werden – diese vier konnte der JC für sich entscheiden. Sowohl Snippe als auch Madsen waren doppelt erfolgreich und holten vier Punkte für Bottrop. Zudem zeigte sich Oleg Gusev gegen Spremberg in seinen beiden Duellen bis 90 kg in guter Form und hielt seine Weste weiß.

Florian Böcker (JC66) in seinem Kampf gegen Pascal Meyer (KSC).
Florian Böcker (JC66) in seinem Kampf gegen Pascal Meyer (KSC). © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Allerdings brachte schon das Auftaktduell die Pläne der Hausherren ins Wanken, da JC-Aushängeschild Hamsat Isaev (bis 81 kg) in seinem Kampf gegen Constantin Wuntke im „Golden Score“ ein Fehler unterlief und er dem Spremberger nach beinahe fünf Minuten Kampfzeit denkbar unglücklich unterlag.

„Normal holt Hamsat das Ding nach Hause“, kommentierte Wallerich den Auftritt seines Schützlings, „auch im zweiten Kampf hatte er größte Chancen. Aber sowas passiert nunmal.“ Denn auch im Rückkampf musste Isaev eine bittere Niederlage einstecken.

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Zudem mussten die Bottroper in der zweiten Runde gezwungenermaßen umdenken, nachdem Florian Böcker im Kampfgeschehen als Reflex eine verbotene Bewegung machte und dadurch disqualifiziert wurde.

„Ihm ist da überhaupt kein Vorwurf zu machen“, so Wallerich, der sich in der Klasse bis 60 kg im Vorfeld durchaus Chancen ausgerechnet hatte. So mussten die Bottroper eine bittere Niederlage hinnehmen.

Oleg Gusev (JC66) in seinem Kampf gegen Oleg Ilts (KSC).
Oleg Gusev (JC66) in seinem Kampf gegen Oleg Ilts (KSC). © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

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