Oberhausen. Im Duell mit Pokalschreck Sterkrade 72 stimmte die Mischung aus Ernsthaftigkeit und Respekt: Der VfB Bottrop zieht souverän ins Endspiel ein.

In der 81. Minute wackelte einmal kurz der Pfosten und mit ihm eine beeindruckende Bilanz von 534 Minuten ohne Gegentor. Viel mehr ließ der VfB Bottrop nicht zu. Die Schwarz-Weißen lösten am Donnerstagabend ihre Aufgabe beim FC Sterkrade 72 souverän und folgten dem SV Rhenania Bottrop mit einem 4:0-Erfolg ins Finale des Kreispokals.

Patrick Wojwod ruhte in sich selbst, als Schiedsrichter Matthias Dransfeld nach kurzer Nachspielzeit das Kreispokal-Halbfinale abpfiff. Der Trainer des VfB Bottrop hatte an diesem Abend nichts zu meckern, höchstens, dass sein Team ein paar Mal zu häufig durch Abseitspfiffe gebremst wurde. Die Schwarz-Weißen hatten beim talentierten Team des Bezirksliga-Aufsteigers FC Sterkrade 72 eine ziemlich erwachsene Leistung abgeliefert.

Kudret Kanoglu nimmt aus 20 Metern Maß

Der VfB war gut vorbereitet auf die jungen Wilden des A-Kreisliga-Tabellenzweiten und ließ von der ersten Minute keinen Zweifel daran aufkommen, wer den Platz als Gewinner verlassen würde. Die Bottroper hatten den Ball, sie machten das Spiel und sie diktierten das Tempo. Die Folge war der frühe Führungstreffer durch Kudret Kanoglu nach sechs Spielminuten. Bottrops Mittelfeld-Regisseur legte sich den Ball 20 Meter vor dem Sterkrader Tor auf den starken Fuß und schlenzte ihn unhaltbar in die linke Torecke.

In der Folge musste der VfB Bottrop zwar Meter machen, um den Gastgeber in Schach zu halten, wirklich in Bedrängnis geriet der Bezirksliga-Tabellenführer aber nicht. Sterkrade machte kein schlechtes Spiel und zeigte, dass die Pokalerfolge gegen die Sportfreunde Königshardt und den SC 20 Oberhausen kein Zufall waren, doch zu zwingenden Chancen kamen sie am Donnerstag nicht.

Rhenania und Fortuna sitzen lange zusammen

Rhenania Bottrop und der SV Fortuna hatten sich im ersten Halbfinale am Mittwoch nichts geschenkt. Beide Teams hatten mit großem Einsatz und einer gehörigen Portion Galligkeit um den Einzug ins Finale gekämpft.Nach dem Schlusspfiff herrschte aber Einigkeit. Zwar nicht über die Anzahl von Bierkisten, die beide Teams gemeinsam in der Kabine leerten (hier variierten am Donnerstag die Angaben zwischen sieben und elf), wohl aber über die Dauer. „Bis kurz vor drei Uhr saßen wir zusammen“, berichtete Cem Sakiz am Rande des zweiten Halbfinals. Er und seine Mitspieler hatten von Trainer Stefan Lorenz einen trainingsfreien Donnerstag geschenkt bekommen.

Auf der anderen Seite des Spielfeldes hätte der VfB schnell den Sack zumachen können. Doch Murat Berbero scheiterte zunächst am starken Sterkrader Keeper Jannis Heins (34.), wenig später pfiff Schiedsrichter Matthias Dransfeld einen Treffer von Kudret Kanoglu wegen einer Abseitsstellung ab.

Murat Berbero erhöht nach dem Seitenwechsel auf 2:0

Die Kräfteverhältnisse wurden nach dem Seitenwechsel noch deutlicher. Schon in der 49. Minute markierte Murat Berberos nach Vorarbeit von Frederick Ansah das 2:0. Sterkrade akzeptierte die drohende Niederlage nicht und erhöhte das Risiko, ohne dabei zu nennenswerten Chancen zu kommen. In der 81. Minute setzte sich dann Ugochukwu Akubuike auf der linken Außenbahn durch, nahm aus 25 Metern Maß, brachte mit seinem Schuss aber nur den Torpfosten zum Wackeln.

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Kudret Kanoglu brachte den VfB Bottrop in Führung.
Kudret Kanoglu brachte den VfB Bottrop in Führung. © FELx | Felix Hoffmann

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Entschieden war die Partie dann fünf Minuten später. Murat Berbero passte im Strafraum auf den eingewechselten Necip Eren und der vollstreckte aus kurzer Distanz. In der 90. Minute wiederholte sich die Szene. Berbero spielte den Ball auf Eren. Der traf dann zwar nur den Pfosten, doch der Ball prallte an den Rücken von Keeper Heins und von dort zum 4:0 ins Tor.

„Wir hatten 90 Prozent Ballbesitz, uns sind zwar zwei, drei Bälle durchgerutscht, wir haben aber dennoch ein gutes Spiel gemacht. Die Nummer passt für mich“, erklärte ein zufriedener Patrick Wojwod nach dem Spiel.

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