Bottrop. Patrick Wojwods Nachfolger beim VfB Bottrop steht fest. Er arbeitete für den Hamburger SV und Mainz 05. Kudret Kanoglu hat einen klaren Wunsch.

Es rumpelt beim VfB Bottrop. Nach dem Abgang von Patrick Wojwod, der zum Saisonende sein Traineramt niederlegen wird, steht auch hinter ein paar Leistungsträgern ein großes Fragezeichen – der neue Trainer steht indes bereits fest.

„Die Info, dass Patrick geht, haben wir vergangene Woche bekommen. Wir haben ihn gefragt, warum er geht. Er sagte, es ist wegen seiner Familie, dass er sich etwas anderes aussuchen möchte, dass es aber sein größter Wunsch ist, mit uns aufzusteigen und den Kreispokal zu holen“, sagt Mannschaftskapitän Kudret Kanoglu.

Das Team sei erst einmal geschockt und traurig gewesen. „Es lief ja und es läuft ja“, so Kanoglu, der aber auch viel Verständnis für Wojwods Entscheidung hat. „Seine Familie wurde vernachlässigt. Da müssen wir Respekt vor der Entscheidung haben. Wir wollten ihn erst überreden, aber bei der Begründung geht das nicht. Deshalb wollen wir ihm nun seinen Wunsch erfüllen.“

VfB Bottrops Kudret Kanoglu lobt Patrick Wojwod in höchsten Tönen

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Die Arbeit des scheidenden Trainers sei laut Kanoglu gar nicht hoch genug einzuschätzen. „Er hat den VfB vor dem Abstieg gerettet und jetzt sind wir Aufstiegsfavorit Nummer eins. Er hat alles für den Verein gemacht, hat Spieler geholt, war Manager, Trainer und Betreuer in einem“, sagt Kanoglu, der sich einen Bottroper als neuen Coach gewünscht hatte. „Er sollte das Umfeld kennen, fußballverrückt sein und so gut drauf wie Patrick Wojwod. Der hatte nie schlechte Laune, das macht viel aus.“

Kanoglus sportliche Zukunft steht indes noch in den Sternen. Die bisherigen Gespräche mit dem Verein haben genauso wie die mit seinem Bruder Samet Kanoglu noch zu keinem Ergebnis geführt. Ein Wechsel ist also möglich. „Wir konnten uns nicht einigen und es sieht so aus, dass wir gehen könnten, da wir zusammenspielen wollen. Aber wir sind auch offen für getrennte Angebote“, sagt Samet Kanoglu.

Auch Fatih Candan, der Top-Torjäger des VfB Bottrop hat seinen Abschied angekündigt und möchte nach dem Aufstieg eine neue Herausforderung suchen.

Tubay Gündüz freut sich auf die veränderte Zusammenarbeit mit Wojwod

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Gündüz Tubay, der Vereinspräsident, möchte von einem Abgang Kanoglus aber noch nichts wissen. „Kudret ist an uns gebunden. Bei Fatih Candan werde ich mich nicht einmischen. Das entscheidet der neue Sportliche Leiter Thomas Gerstner ganz alleine. Er hat Fatih ein gutes Angebot gemacht, mehr kann ich dazu nicht sagen. Jeder ist aber zu ersetzen. Der Sportliche Leiter wird das schon rocken“, so Tubay.

Den Abgang Wojwods als Trainer findet er schade, kann ihn aber nachvollziehen. „Wir haben gerne zusammengearbeitet und werden auch weiterhin zusammenarbeiten. Er bekommt nur eine andere Position. Deswegen ist alles gut, er ist einer von uns und bleibt im Team. Das ist gar kein Thema. Fußball ist nicht alles, Familie geht vor“, sagt Tubay.

Neuer Trainer arbeitete schon beim Hamburger SV und beim 1. FSV Mainz 05

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Wojwods Nachfolger auf der Trainerbank steht indes auch bereits fest. Michael Schrank wird den VfB Bottrop ab der neuen Saison übernehmen. Tubay: „Er ist ein super Typ, passt sehr gut zu uns, ist Fußballlehrer und erfahren. Ich hoffe, dass er uns weiterbringt.“

Michael Schrank (links) – hier ein Bild von 2016 im Trikot des TSV Marl-Hüls – wird neuer Trainer beim VfB Bottrop.
Michael Schrank (links) – hier ein Bild von 2016 im Trikot des TSV Marl-Hüls – wird neuer Trainer beim VfB Bottrop. © Funke Foto Services | Thomas Schmidtke

Der 56-Jährige Schrank ist zwar nicht der von Kudret Kanoglu gewünschte Bottroper, kommt aber aus Marl und somit aus der Gegend. Früher war er als Spielanalyst beim 1. FSV Mainz 05 und als Scout beim Hamburger SV tätig und hospitierte unter anderem bei Ajax Amsterdam, PSV Eindhoven, VfL Bochum, Borussia Mönchengladbach und dem FC Barcelona. Als Trainer war er für die TSG Dülmen, den SC Hassel, Westfalia Langenbochum, den TSV Marl-Hüls, Rot-Weiß Ahlen und TuS Sinsen und somit hochklassig tätig. Mit Marl-Hüls wurde er 2015 Meister in der Westfalenliga, mit dem SC Hassel 2012 Erster in der Landesliga.

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