Rheinhausen. Das Meisterrennen schien für die TSG gelaufen. Doch die Kirchhellener melden sich zurück. In Rheinhausen gelang ein ganz besonderes Kunststück.
Die TSG Kirchhellen sorgt an der Tabellenspitze für einen Paukenschlag und fügt dem OSC Rheinhausen II nach einem wahren Kraftakt verdient die erste Niederlage bei. Dadurch festigt die TSG als Verfolger ihren dritten Tabellenplatz.
In der Handball-Bezirksliga gestaltet sich das Aufstiegsrennen weiterhin spannend. Mittendrin: Die TSG Kirchhellen, die plötzlich wieder im Geschäft der großen Drei mitmischt. Denn die Mannschaft von Florian Buddenborg, der im 20. Ligaspiel durch Sebastian Meier an der Seitenlinie vertreten wurde, sorgte am Sonntagmittag auswärts beim Spitzenreiter für eine Überraschung und nahm durch ein 32:30 (13:18) beim OSC Rheinhausen zwei immens wichtige Punkte mit nach Bottrop.
TSG Kirchhellen spielt auch ohne Coach wie aus einem Guss
„Das war eine wahnsinnig gute Mannschaftsleistung“, fasste der Kirchhellener Coach die Partie zusammen. Damit fügte die TSG den Duisburgern nicht nur die erste Saisonniederlage zu, sondern brachte sich als Tabellendritter auch in eine lukrative Position.
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„Wir bleiben mit Blick auf das Aufstiegsrennen weiterhin in der Rolle des Außenseiters, fühlen uns in dieser aber auch absolut wohl“, so Buddenborg weiter. Mit einem Sieg des Klubs aus dem Bottroper Norden beim OSC war im Vorfeld nicht unbedingt zu rechnen, da der Drittplatzierte nicht nur auf den Trainer verzichtete, sondern auch einige Spielerausfälle zu kompensieren hatte. Buddenborg: „Man kann sagen, dass unser Team absolut auf dem Zahnfleisch ging. Dafür war es umso erstaunlicher, wie gut die Jungs vor fremder Kulisse aufgespielt haben.“
Kirchhellen lässt sich auch von einem Fünf-Tore-Rückstand nicht bremsen
Zwar hatten die Gäste im Verlauf des ersten Durchgangs zunächst das Nachsehen und sahen sich zeitweise mit fünf Toren im Rückstand. Davon ließen sich die Kirchhellener jedoch keineswegs aus der Ruhe bringen und hielten auch weiterhin an ihrer Spielweise fest.
„Ich glaube, dass wir dahingehend auch den nächsten Schritt in der Entwicklung gegangen sind“, so Buddenborg, „in solch einem Moment vermag man schnell aufzugeben und eine Partie herzuschenken. Das Team hat jedoch die eigene Spielidee durchgesetzt und wurde hierfür schließlich auch belohnt.“
Eine beachtliche Leistungssteigerung in den zweiten 30 Minuten sorgte dafür, dass die TSG den Rückstand Tor um Tor verkürzte und die Hausherren damit zunehmend unter Druck setzte. „Wir wussten, dass für Rheinhausen durchaus einiges mehr auf dem Spiel stand als für uns. Der VfL hat am Vortag bereits vorgelegt und nach Punkten aufgeschlossen. Hätten wir diese Partie verloren, wären es zwar weitere Minuspunkte gewesen, wir hätten damit aber leben können. So konnten wir diese Situation ausnutzen“, so der TSG-Coach.
TSG Kirchhellen glänzt in der Schlussphase mit Effizienz
Es brauchte keine fünf Minuten, da war der klare Vorsprung des OSC zur Pause bereits egalisiert (18:18, 35.). Fortan entwickelte sich auf dem Parkett ein offen geführter Schlagabtausch, insbesondere die Offensivreihen beider Mannschaften gerieten in den Mittelpunkt. Hierbei zeigte sich die TSG allen Ausfällen zum Trotz hocheffizient und ergatterte dadurch nach 43 Minuten sogar die Führung (24:22).
Zwar steckte auch Rheinhausen nicht auf und lag bis zur 54. Spielminute immer wieder hauchdünn vorne, das Momentum hatten jedoch die Gäste aus Bottrop auf ihrer Seite. „Während sich beim Gegner vielleicht auch ein Hauch von Nervosität breit gemacht hat, konnten wir weiterhin befreit aufspielen“, beschrieb der Kirchhellener Coach die finalen Spielminuten, als die TSG in der Abwehr dicht hielt und schließlich die beiden spielentscheidenden Treffer zum 32:30 erzielte.
„Wir sind absolut glücklich über dieses Erfolgserlebnis. Natürlich wollen wir die Leistung in den kommenden Wochen bestätigen, ohnehin liefert die Mannschaft zurzeit sehr ordentliche Ergebnisse ab. Aber auch jetzt werden wir uns weiterhin nicht unter Druck setzen, sondern perspektivisch nach vorne schauen und einfach gucken, was bis zum Saisonende für uns noch möglich ist.“
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