Wer Öl ins Feuer gießt und die Sicherheit der Zuschauer und Spieler nicht sicherstellen kann, trägt Mitschuld, wenn Dinge aus dem Ruder laufen.
Das Spitzenspiel zwischen dem SC 20 Oberhausen und dem VfB Bottrop wird am Ende eines der wenigen traurigen Kapitel der Bezirksliga-Saison 2021/22 sein. Ein Beispiel dafür, was im Fußball alles falsch läuft und wie es nicht sein darf.
Bei der Aufarbeitung der Vorkommnisse wird sich vor allem ein Mann hinterfragen müssen: Oberhausens Vorsitzender Thorsten Möllmann. Denn der hatte vor dem Duell bewusst Öl ins Feuer gegossen. „Die machen wir nieder. Der VfB Bottrop hat eine Tracht verdient und wird sie auch bekommen“, hatte er dem Reviersport mitgeteilt.
Zu wenige Ordnungskräfte trotz erwarteter Rekordkulisse
Außerdem servierte er dem Fachblatt die abenteuerliche Geschichte, Bottrops Trainer Patrick Wojwod habe einen Testspielgegner der Oberhausener zu Unsportlichkeiten aufgerufen. Wojwod habe Rote Karten provozieren wollen, lautete Möllmanns Vorwurf. Ziemlicher Unsinn, wie sich im Nachhinein herausstellte.
- Fußball: SC 20 gegen VfB Bottrop: Abbruch nach Zuschauerattacke
- Fußball: SC 20 gegen VfB Bottrop: Topspiel läuft völlig aus dem Ruder
- Fußball: SC 20 gegen VfB Bottrop: Das Skandalspiel in 28 Bildern
- Kommentar: SC 20 gegen VfB Bottrop: Gefährliches Spiel mit dem Feuer
Wer eine sportliche Auseinandersetzung in dieser Form anheizt, darf sich über die Folgen nicht wundern, sondern muss sich eingestehen, Teil des Problems zu sein. Wer hetzt und am Ende hauptverantwortlich dafür ist, dass trotz erwarteter Rekordkulisse nicht ausreichend viele Ordner da sind, um die Sicherheit von Zuschauern und Spielern zu garantieren, ist seiner Verantwortung nicht gerecht geworden.
Verharmlosung lenkt nur von schweren Fehlern ab
Dass ein Zuschauer einem Bottroper Spieler gegen den Kopf getreten habe, sei „ärgerlich“, erklärte Möllmann am Samstag, aber noch lange kein Grund, ein Spiel abzubrechen. „Wenn jetzt Mannschaften nach 70 Minuten einfach so vom Feld gehen, dann werden wir keine Spiele mehr zu Ende spielen.“ Diese Einlassungen zeigen, dass Möllmann auch nach dem Spiel noch nichts verstanden hatte. Seine Aussagen sind eine bodenlose Frechheit.
Im Sinne des Fußballs muss man darauf drängen, dass diese Punkte nicht unbeleuchtet bleiben, wenn über das weitere Vorgehen, die Wertung oder eine eventuelle Wiederholung des Spiels entschieden wird. Ganz unabhängig davon müssen sie sich beim SC 20 fragen, ob Möllmann als Vorsitzender noch tragbar ist.
Weitere Berichte aus dem Bottroper Sport