Bottrop. Adler 07 Bottrop sah im Derby schon wie der sichere Sieger aus, musste dann aber noch zittern. SC Bottrop überzeugt mit starker Leistung.

Mit viel Spannung wurde das Derby zwischen Adler 07 und dem SC Bottrop erwartet. Und die Partie hielt, was sie versprach: Ein stimmungsvolles Publikum und zwei aufopfernd kämpfende Mannschaften betrieben am Sonntagnachmittag beste Eigenwerbung.

So ernteten nach dem Abpfiff beide Teams viel Applaus und Zuspruch von den Rängen, wenngleich die Adler mit 23:19 (12:7) als Sieger hervorgingen und dem SC nach der langen Zwangspause eine weitere Niederlage hinzufügten.

Erstes Spiel für den SC Bottrop nach ungewöhnlich langer Pause

Während die 07er am Ende eine Jubeltraube bildeten und „Derbysieger“ skandierten, haderten die Gäste vom SC mit der verpassten Chance auf Zählbares. Tatsächlich war insbesondere dem SC Bottrop die Anspannung, aber auch die Vorfreude auf das Lokalduell anzumerken.

Denn zuvor fielen für die Truppe von Trainer Heiko Seidel ganze vier Ligaspiele in Serie aus, weshalb der Rhythmus arg zu wünschen übrig ließ. „Ich glaube, dass man uns das auch angemerkt hat“, äußerte sich Seidel mit Blick auf eine allzu fahrig verlaufende Anfangsphase. „Wir hatten uns einiges vorgenommen und in der Kabine noch deutlich angesprochen, worauf es ankommen wird“, so Seidel weiter. Doch umsetzen konnten seine Schützlinge den Plan zunächst nicht.

Die Adler brauchen im Lokalderby kaum Anlaufphase

Dafür fanden die Adler schnell zu ihrem Spiel, wenngleich auch sie zuletzt von zwei kurzfristigen Spielabsagen betroffen waren. Schon nach sieben Minuten lag das Team um Adler-Coach Holger Kulinski mit 4:1 in Führung und zwang den Konkurrenten zu einer frühen ersten Auszeit. „Wir müssen aus den ersten 20 Minuten einfach viel mehr machen, das hat uns am Ende möglicherweise ein besseres Resultat gekostet“, beschrieb Seidel, der im genannten Zeitraum nur magere drei Tore für sein Team zählte.

Adler 07 Bottrop setzt sich gegen den SC Bottrop durch

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Doch auch die 07er taten sich nun zunehmend schwerer, die Abwehrreihe des SC zu überwinden. Auf beiden Seiten zeigte sich die Defensive hellwach und robust. Dabei missfiel dem Adler-Trainer in Teilen die Gangart auf dem Spielfeld: „Ich habe etwas gebraucht, um die Eindrücke zu verarbeiten. Wir haben versucht, spielerisch zu überzeugen und die Jungs haben sich auch wirklich ins Zeug gelegt. Jedoch wurden sie im Angriffsspiel sehr unsanft angegangen.“

Favorit führt zur Halbzeit mit fünf Treffern Vorsprung

Dennoch verschafften sich die Adler zur Pause die deutlich bessere Ausgangsposition und lagen mit 12:7 klar in Führung. Und ähnlich wie bereits zu Spielbeginn, erwischte die Kulinski-Sieben auch nach dem Wiederanpfiff den erfolgreicheren Start. Bis zur 38. Minute zogen die Hausherren auf 16:9 davon und schienen auf dem besten Weg, das Lokalderby zu entscheiden. Jedoch stellte das vorzeitige Aufgeben für den SC keine Option dar und so ging noch einmal ein Ruck durch das Team des Tabellenelften, der sich plötzlich Tor um Tor zurückkämpfte.

So waren es plötzlich die Adler, die sich zunehmend unter Druck sahen, während jeder Ballgewinn und jeder geblockte Wurfversuch vom SC-Anhang lautstark bejubelt wurde. Dadurch schrumpfte die Führung der 07er bis zur 51. Spielminute auf 18:16 zusammen und plötzlich schien der Ausgang wieder völlig offen.

Aufholjagd des SC Bottrop wird nicht belohnt

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Doch in der finalen Spielphase untermauerten die Adler, weshalb sie derzeit auf Platz vier rangieren und nach oben noch alle Chancen haben: Mit der nötigen Ruhe und starken Nerven entschieden sie die wichtigen Situationen für sich und nahmen zum Ende wieder Dampf vom Kessel. Kulinski: „Insgesamt können wir mit unserer Leistung zufrieden sein. Wir haben die Punkte eingesammelt und wollen in den kommenden Wochen nochmal schauen, dass wir die vorderen Teams so lange wie möglich ärgern.“

Zudem erfreute sich Kulinski über die Rückkehr von Luca Wiese, der gegen den SCB zum ersten Einsatz seit einem knappen halben Jahr kam. „Dass er dann umgehend eine Bereicherung für das Team darstellt, ist für uns umso schöner.“

Während am Ende somit die Adler den Derbysieg feierten, nahm sich Heiko Seidel einige Momente, um die Spielgeschehnisse zu reflektieren. „Die erste Halbzeit hat den Ausschlag gegeben. Dazu haben wir hintenraus zu überhastet agiert, wollten zu schnell zu viel. Es wäre für uns sicherlich mehr drin gewesen. Aber damit müssen wir nun leben und zusehen, dass wir in den nächsten Spielen auch wieder Punkte einfahren.“

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