Bottrop. In den letzten zwei Monaten ist viel passiert – in Deutschland, aber auch beim SV 1911 Bottrop. Dabei gibt es erstaunliche Parallelen zur Politik.

Innerhalb von zwei Monaten kann viel passieren. Zwei Monate können für einen Kolumnisten Urlaub bedeuten, in dem die Aufarbeitung vogelwilder Kreisliga-Wochen nicht in schriftlicher Form für die WAZ geschieht, sondern in der Sonne ohne Laptop.

Aber was lief denn so in den letzten 2 Monaten? Deutschland wurde von starken Unwettern heimgesucht. Nächstenliebe und ehrenamtliche Hilfen waren das A&O in dieser schweren Zeit.

Auch beim SV 1911 Bottrop, sowie einigen weiteren Bottroper Vereinen, wurde fleißig gespendet. Weiterhin durfte man einen verhältnismäßig spannenden Wahlkampf inklusive anschließender Wahl beobachten.

Schmutzige Transferkämpfe und obskure Spielergehälter

Aber das hat ja nichts mit dem Amateurfußball zu tun. Allerhöchstens die Parallele, dass man diversen Personen eine gewisse Inkompetenz unterstellen kann, obwohl sie sich tagtäglich mit der Thematik „Fußball“ oder eben „Politik“ beschäftigen.

Politisch wurde es trotzdem im Bottroper Raum des Amateurfußballs. Schmutzige Transferkämpfe wurden ausgefochten. Neben obskuren Spielergehältern gehen mittlerweile auch Elektrogeräte oder Restaurantbesuche als Zahlungsmittel durch.

Wer also mal wieder eine neue Waschmaschine braucht oder eine Pizza Tonno kostengünstig erwerben möchte, sollte vielleicht seine Sportart wechseln. Eine wahre Schlammschlacht durfte zwischen den Big Three aus Bottrop beobachtet werden. Ein Triell also. Offenbar doch noch ein weiteres politisches Äquivalent. Quasi das „Unwort des Sommers“. Dicht gefolgt von „Löw“, „3G-Regelung“ und „Laufeinheit“.

SV 1911 Bottrop muss den Turnaround schaffen

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Letzteres schlägt direkt wieder die Brücke zu den außer Form geratenen Aschatheleten aus den Weywiesen, welche sich erst durch die letzten harten Wochen der Vorbereitung quälen und dann einen holprigen Saisonstart hinnehmen mussten. 6 Spiele, 4 Punkte. Eine sehr magere Ausbeute, wenn man bedenkt, mit welchen Ambitionen die 11er in die Saison gestartet sind.

Dementsprechend war die Stimmung des Öfteren so wie der obere Hosenknopf von Rainer Calmund. Angespannt. Während man gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte aufopferungsvoll kämpfte, passte man sich den schwachen Leistungen der Gegner aus der unteren Tabellenregion an.

In beiden Fällen war man wie Armin Laschet in seinem Wahlkampf: Ohne Erfolg. Und trotzdem gab es für Coach Carter nie den Moment den Kopf in den Sand zu stecken. So schnell die Wut bei ihm aufkam, verschwand sie auch wieder.

Quasi die Ebbe und Flut der Kreisliga B. Unermüdlich versucht er seine Truppe Woche für Woche auf die ehrlicherweise sehr schwere Gruppe einzustellen. Und jeder in den Weywiesen ist sich sicher, dass mit der nötigen Einstellung und dem bereits vorhandenen Teamgeist der Erfolg zurückkehrt. Denn eine Sache hat sich dort in den letzten 2 Monaten nicht geändert: Einmal 11er, immer 11er!

Lukas Schneider ist Bottroper und leidenschaftlicher Amateurfußballer. Der 25-Jährige ist Spieler des SV 1911 Bottrop und teilt mit uns in seiner Kolumne „1911 Freunde“ den Blick auf das nicht selten skurril komische Innenleben des kleinsten Bottroper Kreisliga-Vereins.

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