Bottrop. Der dreiwöchige Kampf um die Titel im Bottroper Tennis ist am Sonntag beim TC Blau-Gelb Eigen mir würdigen Finalspielen zu Ende gegangen.
Das Finalwochenende bei den Stadtmeisterschaften war ein durchschlagender Erfolg. Volle Zuschauerränge, bestes Tenniswetter und ein sportlich herausragendes Niveau. Julia Lazareck und Kim Möllers gewannen in den Königsdisziplinen, der TC Blau-Gelb Eigen sicherte sich die Vereinswertung um den Tetraeder-Pokal, doch Sieger waren am Ende alle Beteiligten der 66. Auflage des Traditionsturniers.
„Dieses Turnier ist einfach ein mega Event.“ In den Augen von Kim Möllers sieht man ein Funkeln, als er diesen Satz am Abend nach der Siegerehrung zu Protokoll gibt. Der neue Stadtmeister in der Herrenkonkurrenz hat in seiner Tenniskarriere schon viel gesehen und erlebt. In Dorsten und Hamburg hat er in der Tennisbundesliga aufgeschlagen, als junger Spieler bei Future-Turnieren um Weltranglistenpunkte gespielt und bei den deutschen Meisterschaften in der Altersklasse 30 den Vizetitel gewonnen.
Kein gewöhnliches Turnier
Doch diese Stadtmeisterschaften in Bottrop sind nicht irgendein Turnier, bei dem es um Ranglistenpunkte oder Preisgeld geht, viel mehr ist es ein Turnier von Tennisspielern für Tennisspieler und das weiß Möllers, der sich seit 2018 mit Anton Radev den Trainerjob beim TC Blau-Gelb Eigen teilt und seitdem auch in Bottrop wohnt, zu schätzen: „Ich habe hier drei Wochen lang eine unglaubliche Atmosphäre miterlebt. Das kenne ich von anderen Turnieren und Tennisanlagen nicht und deshalb kann man den Einsatz der Organisatoren nicht hoch genug bewerten.“
Die Motivation des dreifachen Titelträgers, der sich auch im Doppel und Mixed in die Siegerliste eintrug: „Mein Ziel war es mit dem TC Blau-Gelb Eigen und den vielen Mitgliedern den Tetraeder-Pokal zu gewinnen. Dafür haben wir im Vorfeld extra noch ein Turnier organisiert und immer wieder die Werbetrommel gerührt. Ich freue mich ganz besonders, dass uns auch dieser Erfolg geglückt ist.“ Mit deutlichem Vorsprung entschieden die Gastgeber die Vereinswertung vor dem TV Blau-Weiß Bottrop und dem TC Waldhof für sich.
Kim Möllers wird sportlich gefordert
Ganz nebenbei wurde Kim Möllers im Finale aber auch sportlich ordentlich gefordert. Titelverteidiger Jan-Rudolf Möller hatte sich im Vorfeld fest vorgenommen, den Zuschauern auch in der ungewohnten Rolle des Außenseiters ein sehenswertes Spiel zu bieten und warf gegen den Favoriten alles in die Waagschale. Mit seiner krachenden Vorhand und brillanten Stopbällen nahm er dem Favoriten immer wieder den Rhythmus und verdiente sich trotz der 4:6, 2:6-Niederlage Bestnoten. Die rund 300 Zuschauer waren begeistert.
„Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Am Ende geht das Ergebnis in Ordnung, aber ich habe gezeigt, dass ich auch mit solchen Topspielern mithalten kann. Das ist genau das Niveau, auf dem ich mich auch künftig messen möchte und deshalb hoffe ich, dass mir Kim im nächsten Jahr die Chance zur Revanche gibt“, sagte Jan-Rudolf Möller, der noch lange nicht vorhat, sich in die Altersklassen zu verabschieden. Möglich wäre schon im kommenden Jahr ein Einsatz bei den 40ern, doch davon will der vierfache Titelträger noch lange nichts wissen.
Julia Lazareck wäre eigentlich gerne in der Altersklasse 30 an den Start gegangen, doch die 36-Jährige machte am Finaltag noch einmal deutlich, dass es auf der Bühne der Bottroper Stadtmeisterschaften in der offenen Klasse aktuell noch keine bessere Spielerin gibt. Im Finale behauptete sie sich gegen Teamkollegin Katharina Zietlow mit 7:5 und 6:4 und sicherte sich so ihren zweiten Titel nach 2018.
„Ich hatte mir vorgenommen sicher und möglichst fehlerfrei zu spielen, um gegen das druckvolle Spiel meiner Gegnerin zu bestehen. Dieser Plan ist am Ende aufgegangen und ich freue mich sehr über den Titel“, sagte Julia Lazareck, die gemeinsam mit Wiebke Hamel auch im Doppel erfolgreich war.
Bei der abschließenden Siegerehrung aller Konkurrenzen von der U10 bis zu den Herren 65 erklärte Fachschaftsleiter Michael Amft dann alle Teilnehmer der diesjährigen Stadtmeisterschaften zu Siegern: „Ihr alle leistet einen Beitrag, um dieses Turnier zu dem zu machen, was es ist. Daher gilt der Dank nicht nur dem Turnierausschuss, der einmal mehr einen tollen Job gemacht hat, sondern allen Tennisspielern. Besonders in den Zeiten einer Pandemie ist das ein starkes Zeichen für die Gemeinschaft.“
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