Bottrop. Weil der Trainer des Gegners positiv auf Corona getestet wurde, wollte BW Fuhlenbrock das Spiel absagen. Doch das war gar nicht so einfach.
Birgitt Schuknecht
Die Fußballerinnen von BW Fuhlenbrock sollten am Sonntag gegen die Spvgg. Sterkrade 06/07 ihr zweites Saisonspiel bestreiten, die Partie wurde aber auf Bitten beider Teams verlegt. Fuhlenbrocks Geschäftsführerin Christiane Weidemann ärgert sich über ein Telefonat mit der Staffelleiterin.
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Was ist der Hintergrund für die Spielverlegung?
Weidemann: Das war vielleicht ein Akt. Die Spielvereinigung hat uns unmittelbar vor dem Spiel informiert, dass ihr Co-Trainer Corona-positiv getestet worden ist. Der hatte am Freitagabend noch mit dem Team trainiert. Außerdem ist er mit einer der Spielerinnen liiert. Und am Samstagabend waren noch einige Spielerinnen zusammen. Wir sind uns mit Sterkrade schnell einig geworden, das Spiel zu verlegen. Der Termin am Mittwoch wäre ideal gewesen, zumal der Schnelltest erst nach ein paar Tagen nach der Infektion anschlagen würde. Wir hatten und haben jetzt vor, uns auch testen zu lassen, auch wenn es ja noch keinen Kontakt gab. Die Oberhausenerinnen sind am Sonntagmorgen erst einmal auf dem Parkplatz geblieben. Ich hatte erwartet, dass der Anruf bei der Staffelleitung eine Formalie ist.
Das war er aber nicht?
Weidemann: Die Staffelleiterin hat eine Verlegung abgelehnt, mit der Begründung, dass die Coronaschutzverordnung ein Spiel erlauben würde. Und schließlich seien alle ja geimpft. Was bei uns nicht der Fall ist, unser Team ist so jung, dass einige Mädels gar nicht oder gerade einmal geimpft sind. Sie ließ sich darauf nicht ein, sagte so etwas wie, wir sollten das Medizinische außen vor lassen. Ich habe wieder und wieder dagegen gehalten, dass für mich der Gesundheitsschutz über dem Spielplan steht. Sie hat darauf gepocht, dass sie etwas Schriftliches brauche. Was ja bei der Kurzfristigkeit ja nicht möglich war, da ein Last-Minute-Test zu viel Zeit gekostet hätte.
Warum hat die Staffelleitung sich da so quergestellt?
Weidemann: Ich vermute, dass es darum geht, eine Annullierung wie im vergangenen Jahr zu vermeiden und möglichst schnell die 50-Prozent-Hürde zu erreichen. Aber ich habe eine Verantwortung für die Spielerinnen. Auch der Schiedsrichter hat klar gesagt: Ich pfeife dieses Spiel nicht an. Das haben wir auch mit dem Schiedsrichteransetzer besprochen. Irgendwann hat die Staffelleiterin unseren Verlegungswunsch akzeptiert. Ich hatte eine derartige Krawatte. Und auch wenn ich jetzt wieder darüber spreche, rege ich mich unglaublich über dieses skandalöse Telefonat auf.
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