Mülheim. Fortuna Bottrop zeigt beim TuSpo Saarn einen „blutleeren“ Auftritt. Der 1:4-Endstand ist verdient, Fortuna muss an der Abstimmung arbeiten.
So langsam neigt sich die Vorbereitung dem Ende zu, die Feinabstimmung ist angesagt, die grobe Spielidee sollte schon ersichtlich sein. Der Tuspo Saarn scheint auf einem guten Weg zu sein – während Fortuna Bottrop noch ein bisschen was zu tun hat, zumindest wenn der Gegner so einen klaren Plan an den Tag legt, wie die Mülheimer im Testspiel dieser beiden Bezirksligisten.
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Die erste große Möglichkeit hatten die Fortunen, die einen Konter stark ausspielten. Zehner Niko Andreadakis legte den Ball perfekt auf Stürmer Niklas Wenderdel ab, der mit der Innenseite genau neben den Pfosten zielte.
Saarns Torhüter Dennis Töpfer war jedoch gerade noch zur Stelle und verhinderte einen frühen Rückstand. In diesen gerieten dann die Bottroper. Saarns linker Verteidiger Julien Wolterhoff verschaffte sich in der 12. Minute Platz und brachte den Ball perfekt in die Mitte. Dort war Marius Stoltenberg zur Stelle und traf zur Führung.
Fortuna Bottrop tappt in die Pressing-Fallen des TuSpo Saarn
Der TuSpo, der in der Vorsaison in der Bezirksliga um den Klassenerhalt kämpfte, während die Fortuna sich in der Spitzengruppe festgesetzt hatte, machte es gut gegen die Gäste, verengte hinten die Räume und verhinderte so den spielerischen Ansatz der Bottroper, die beim Versuch des Kombinieren immer wieder hängen blieben.
Gewannen die Mülheimer den Ball, nachdem Fortuna ihn genau dorthin gespielt hatte, wohin es Saarn wollte, ging es schnell und vertikal nach vorne, Stürmer Patrick Junk agierte häufig als Anspielstation, der die Pässe auf die durchstartende Mittelfeldreihe klatschen ließ.
Für Fortuna gab es schnell zwei weitere schlechte Nachrichten. Zum einen musste Kapitän Thilo Grollmann ausgewechselt werden, nachdem er auf den Arm gefallen war, zum anderen erhöhte Saarn in der 29. Minute auf 2:0. Erneut kam der Ball über die linke Angriffsseite in die Mitte, dort wurde der Versuch mit der Hacke von Dylan Dubas zunächst noch auf der Linie gerettet, im Nachsetzen drückte er die Kugel per Grätsche aber über die Linie. Der Unmut der Fortunen war nicht nur bei Innenverteidiger Kevin Wenderdel zu sehen, der den Abstand seiner Mitspieler von den Gegnern und die Einstellung seiner Teamkollegen monierte.
Wirklich besser wurde es allerdings nicht. David Baentsch hätte nach Vorlage von Jenusan Uthayakumar eigentlich bereits auf 3:0 stellen müssen, es blieb jedoch beim 2:0-Pausenstand.
TuSpo Saarn kontert nach dem Anschlusstreffer sofort
Im zweiten Spielabschnitt zunächst ein ähnliches Bild: Flanke Wolterhoff aus dem Halbfeld, abgelegt von Junk auf Stoltenberg, der mit seinem Versuch am gut reagierenden Fortuna-Keeper Philip Pusch scheiterte. Fortuna wehrte sich nach dieser Situation allerdings mehr, verlagerte das Geschehen mehr und mehr in die Hälfte der Gastgeber.
Allerdings fehlten weiterhin gefährliche Situationen – bis zur 70. Minute. Der Druck der Fortuna, die das Saarner Mittelfeld nun zu schnell umspielte, wurde immer größer. Der nun im Sturmzentrum agierende Marcel Siwek machte viele Meter und bot sich immer wieder an. Mit dem Glück des Tüchtigen kam er im Strafraum an den Ball und spitzelte ihn zum 2:1 ins Tor.
Saarn war jedoch keineswegs geschockt. Nur wenige Sekunden später scheiterte Tim van de Wetering gerade noch beim Versuch auf 3:1 zu stellen. Besser machte es Stoltenberg, der allein auf Pusch zulief, an ihm vorbeirauschte und aus spitzem Winkel den alten Abstand wiederherstellte.
Über Außen bekommt Fortuna Bottrop mehr Platz
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Die Kräfte ließen nun nach. Dennoch war Fortunas Ansatz in der zweiten Hälfte, weniger auf das Kombinieren durchs Zentrum, sondern mehr auf das Durchbrechen über außen zu setzen, richtig und erfolgversprechend.
So verpasste der eingewechselte Rechtsaußen Pierre Weyerhorst den zweiten Bottroper Treffer nur knapp, dann zielte sein Pendant auf der linken Seite, Alexander Ntinas zu hoch, später scheiterte Andreadakis und Fabian Böhnke schob den Ball nach einer Hereingabe von links am Tor vorbei.
Der TuSpo blieb jedoch immer gefährlich, vor allem Stoltenberg machte sich das eine oder andere Mal allein auf die weite Reise Richtung Fortuna-Tor und belohnte sich mit einer Kopie des Tores zum 3:1 noch mit dem Treffer zum 4:1-Endstand. Am Ende sicher etwas zu hoch, verdient aber allemal.
Saarns Trainer überrascht vom guten Auftritt
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„Läuferisch war der Gegner gut, hat viel gemacht für den Sieg. Von uns war es sehr blutleer, das macht mich schon nachdenklich so kurz vor dem Start. Wir standen hinten zu weit auseinander, da waren zu große Lücken“, sagte Fortuna-Trainer Sebastian Stempel nach der Partie.
Sein Gegenüber Oliver Vössing war überrascht ob des guten Auftritts: „Wir hatten bisher eine ganz schlechte Vorbereitung, eine geringe Trainingsbeteiligung und wir mussten drei Testspiele absagen. Da bin ich etwas überrascht, dass wir es heute so durchziehen konnten. Wir haben die Jungs heute etwas an der Ehre gepackt. Das etwas tiefere Stehen und das Überfallartige gehören zu unserem Spiel. Das kommt uns zugute, weil wir schnelle Spieler vorne haben“, so Saarns Trainer.
Fortuna: Pusch - Figielek (46. Leidgebel), K. Wenderdel, Grollmann (28. Michalik), Igbinosun (55. Sommer) - Strickerschmidt (60. Böhnke), D. Wenderdel (55. Ntinas) - Siwek, Andreadakis, Ausif - N. Wenderdel (60. Weyerhorst)
Saarn: Töpfer (66. Leisner) - Schreckenberg, Van de Wetering, Knappe (76. Wessing), Wolterhoff - Remmen, Uthayakumar, Baentsch - Dubas (66. Kerkhoff), Junk, Stoltenberg
Tore: 1:0 Stoltenberg (12.), 2:0 Dubay (29.), 2:1 Siwek (71.), 3:1/4:1 Stoltenberg (74./92.)
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