Bottrop. Das Kreispokalspiel zwischen Schwarz-Weiß Alstaden und Rhenania Bottrop wird auch zum Gradmesser für die anstehende Bezirksliga-Saison.
Das erste Pflichtspiel der Saison hat es in sich und zieht nicht nur die beiden beteiligten Vereine in seinen Bann. Das Kreispokalspiel zwischen SW Alstaden gegen Rhenania Bottrop wird heute ab 19.30 Uhr einen kleinen Eindruck von dem vermitteln, was von der anstehenden Bezirksliga-Saison zu erwarten ist. Es geht nicht nur um das Erreichen des Achtelfinals, sondern auch darum, eine erste Duftmarke zu setzen.
„Das waren turbulente Tage, es gab fast stündlich neue Sachlagen“, sagt Marco Hoffmann. Der Trainer des SV Rhenania spricht über die Begleitumstände der beiden Last-Minute-Entscheidungen, die zwei Spieler vom VfB Bottrop in den Kader der Blau-Weißen spülten. Dass Samet Kanoglu und Gino Pöschl jetzt das Trikot der Rhenania tragen, sei Verdienst von Überzeugungsarbeit durch den Vorstand.
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„Seitdem ging mir viel durch den Kopf“, gibt Hoffmann zu, „wie kriege ich das jetzt alles unter einen Hut? Wie bleibe ich meiner Linie treu?“ Rhenanias Coach hat akzeptiert, dass die beiden Personalwechsel aus dem Bezirksliga-Aufsteiger, denn so fühlen sich die Blau-Weißen noch, ein veritabler Aufstiegsaspirant geworden ist, mit dem Zeug dazu, dem hochgehandelten VfB Bottrop ab Ende August in die Parade zu fahren.
Marco Hoffmann sieht fünf Teams mit Aufstiegschancen
Hoffmann sieht nicht nur den VfB und sein eigenes Team in der Verlosung um das Landesliga-Ticket. „Fortuna, Sterkrade 06/07 und natürlich auch Alstaden“, sagt er. Die Schwarz-Weißen haben Hoffmann schon in der vergangenen Saison beeindruckt. Die Rhenanen setzten sich in der Liga zwar mit 2:0 durch, aber dafür sei auch eine Topleistung notwendig gewesen: „Das war ein richtig starkes Spiel von beiden Seiten.“
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Und damals stand Raphael Steinmetz nur als Trainer an der Seitenlinie, erst vor wenigen Wochen hat der 26-Jährige seinen Vertrag bei Rot-Weiß Oberhausen aufgelöst, um Alstaden nun auch direkt auf dem Feld zu verstärken. Für den Regionalligisten absolvierte er 210 Spiele, schoss dabei 64 Tore.
Nicht nur diese Bilanz beeindruckt Marco Hoffmann: „Raphael ist ein absoluter Motivator. Es ist sehr gut ausgebildet, während der Spiele sehr präsent und immer auch kritisch. Mit ihm werden die Alstadener sicher ein Wörtchen um den Aufstieg mitsprechen.“
Viele Ausfälle in der Defensive von Rhenania Bottrop
In Ehrfurcht erstarren will Hoffmann aber nicht. Das Ziel für heute laute natürlich, weiterzukommen und ins Achtelfinale einzuziehen. 37 Tage vor dem Ligastart wähnt Hoffmann seine Mannschaft auf Kurs: „Wir sind körperlich genau da, wo wir jetzt sein müssen. Bis Ende der kommenden Woche werden wir noch intensiv an unserer Grundlagenausdauer arbeiten, erst dann werden wir uns intensiv um das taktische und spielerisch Feintuning kümmern. Die Abläufe von Kopf zum Fuß funktionieren bei den meisten Spielern schon überraschend gut. Viel schneller, als ich das nach dieser langen Pause erwartet hatte.“
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Der hochkarätige Kader mache es ihm schon heute nicht leicht, die passende Aufstellung zu finden. Und dabei werden mit Robin Müller, David Overfeld, Christian Langer, Luis Becker und Henrik Lackmann heute allein in der Defensive einige wichtige Spieler fehlen.
„Namen sind Schall und Rauch“, sagt Hoffmann, „bei uns zählt nur das, was die Spieler auf dem Rasen abliefern. Darauf haben wir uns verständigt und das hat auch jeder verinnerlicht.“ Hoffmann gibt zu: „Ich werde in dieser Saison wohl häufiger über der Aufstellung brüten und vielleicht auch schon die Samstage nutzen, um mit Spielern Gespräche zu führen. Bauchschmerzen bereitet mir das aber nicht. Wir alle sind heiß auf die neue Saison.“ Und die beginnt heute mit dem Pokalspiel bei SW Alstaden.
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