Bottrop. Noch ist beim VfL Grafenwald nicht alles beim Alten. Der Tennisverein startete am Sonntag mit seinen Damen und einem Derby in die neue Saison.

Auf dieses Wochenende hatte die Bottroper Tennisfamilie lange gewartet. Am Samstag startete mit mehrwöchiger Verspätung die neue Saison. In den Klubs wurde wieder um Spiel, Satz und Sieg gekämpft. Dennoch ist noch nicht alles beim Alten, der VfL Grafenwald spürte am Sonntag die vorsichtige Zurückhaltung seiner Mitglieder.

Der VfL Grafenwald hat in der Corona-Zwangspause gelitten wie jeder andere Tennisverein in Bottrop. Doch der Klub kam Dank einer glücklichen Fügung etwas leichter durch die letzten Monate. Mehr noch: „Wir verzeichnen in den letzten zwölf Monaten einen Mitgliederzuwachs von annähernd 20 Prozent“, sagt Thorsten Becker. Der stellvertretende Vorsitzende kann sogar davon ausgehen, dass der Verein noch in diesem Jahr die 300-Mitglieder-Marke erreicht.

Eine Entwicklung, für die vor allem die Corona-Situation verantwortlich ist. Denn während andere Vereine von Herbst 2020 an ihre Schotten dicht machen mussten, konnte beim VfL noch gespielt werden. Die erst im vergangenen Jahr eröffneten Allwetter-Plätze machten es möglich. Die sechsstellige Investition hat sich bezahlt gemacht. „Unsere Mitglieder haben das neue Angebot genutzt, viele haben sich auch genau deswegen bei uns angemeldet“, sagt Becker. Selbst in den Wintermonaten wurde in Grafenwald bis in die Abendstunden hinein gespielt, weil zwei der insgesamt sechs Allwetter-Plätze sogar über Flutlicht verfügen.

Erstmals in diesem Jahr geht es für die Tennisvereine um Punkte

Auch Zuschauer sind wieder erlaubt: Rund 20 Grafenwälder unterstützten am Sonntag ihre Damen-Mannschaft.
Auch Zuschauer sind wieder erlaubt: Rund 20 Grafenwälder unterstützten am Sonntag ihre Damen-Mannschaft. © Felix Hoffmann

An diesem sonningen Sonntag wird erstmals in diesem Jahr nicht nur zum Spaß gespielt. Becker kümmert sich um alle Abläufe, die nötig sind, damit auf den Courts das erste Meisterschaftsspiel der Damen über die Bühne gehen kann. Insgesamt schickt der VfL Grafenwald in dieser Saison neun Mannschaften in die Saison, vier Senioren- und fünf Jugendteams. Beckers Laune ist gut: „Darauf haben wir lange gewartet. Es ist schon ein gutes Gefühl. Die Mitglieder können sich wieder frei auf der Anlage treffen. Das Vereinsleben hat unter den Corona-Auflagen schon sehr gelitten. Die Gespräche, das Miteinander, das hat alles gefehlt. Aber das ist jetzt erst einmal vorbei.“

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Die Nachwehen der Corona-Situation sind auch an diesem Tag zu spüren. Denn als es um Punkt 12 Uhr losgeht mit der Meisterschaftssaison, sind nur wenige Menschen auf der Anlage. Im Laufe des Tages kommen zwar immer mehr Besucher, doch mit dem Vor-Corona-Status ist das noch nicht zu vergleichen. Becker ist nicht sonderlich erstaunt: „Es war klar, dass wir nicht von Null auf Hundert starten würden. Die letzten Monate sind nicht spurlos an den Menschen vorbeigegangen. Bis die alten Gewohnheiten wieder da sind, wird es noch ein wenig dauern.“

Die Damen 40 treffen sich zum coronakonformen Grillabend

Erste Schritte in diese Richtung hat am Vorabend die Damen 40-Mannschaft gemacht. Die musste zwar ihre Teilnahme an der Niederrheinliga kurzfristig absagen, traf sich aber am Samstag zum Grillen auf der Platzanlage. „Alles coronakonform natürlich“, versichert Becker. Denn frei von Einschränkungen ist der Tennisbetrieb noch nicht. Um eine Rückverfolgung möglicher Infektionen zu ermöglichen, muss jeder Besucher der Anlage ein Formular ausfüllen. Schon vor dem Klubheim begrüßt die obligatorische Desinfektionsflasche alle, die zu den Stufen des Klubheims wollen. Außerdem hängen in den Eingängen zu allen Spielfeldern die allgemeinen Corona-Verhaltensregeln. „Kein großes Ding, daran haben wir uns alle ja schon gewöhnt“, sagt Becker und wirft von der Terrasse aus einen Blick auf das Spielfeld 1, auf dem gerade Grafenwalds Youngster Lilian Kolligs gegen Julia Mohr vom TC Eigen-Stadtwald um den Sieg kämpft.

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