Bottrop. Die 3. Liga im Minigolf ist abgesagt. Bei zwei Turnieren steht die Entscheidung an. Der Trainingsbetrieb des VfM Bottrop sorgte für Verwunderung.
Wer aktuell durch den Bottroper Stadtgarten in Richtung Spielplatz spaziert, der kann sich schon ein wenig wundern. Denn auf der angrenzenden Anlage des Minigolfvereins VfM Bottrop herrscht durchaus reges Treiben – doch das ist auch in Zeiten der Corona-Notbremse völlig legal.
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„Wir wurden wohl auch schon einmal angeschwärzt und das Ordnungsamt kam vorbei. Aber es hat nur gefragt, auf welcher Grundlage wir spielen dürfen und ist dann wieder weggefahren“, sagt Klaus Jarosch, der Vorsitzende des VFM Bottrop und klärt auf: „Durch die Notbremse mussten an sich alle Minigolfplätze geschlossen sein, weil sie in der Coronaschutzverordnung als Freizeiteinrichtung eingestuft sind. Wir als Verein dürfen die Anlage aber bespielen, allein oder zu zweit.“
VfM Bottrop hat sich dafür eingesetzt, dass auch Hobbysportler auf den Platz dürfen
Denn dann gilt Minigolf als Individualsportart, so wie zum Beispiel auch das Einzel im Tennis. Den gebotenen Abstand einzuhalten ist kein Problem. „Unsere Mitglieder nehmen das Angebot gut an und sind froh, auch mal rauszukommen“, so Jarosch.
Er hat sich selbst auch dafür eingesetzt, dass auch Hobbyminigolfer auf die Anlage dürfen: „Ich habe mit der Stadt geschrieben, weil es vom Minigolfverband ein Schreiben gibt, in dem argumentiert wird, dass eine Minigolfanlage als Sportstätte allgemein gesehen werden soll. Dann könnten auch Hobbyspieler und Laien Minigolf spielen. Aber das sieht die Stadt Bottrop anders. Man möchte nun gucken, was bei der nächsten Lockerung möglich ist.“
Entscheidung über die Westdeutsche Meisterschaft im Minigolf steht noch aus
Möglich ist bis auf das Training für die Vereinsmitglieder gerade wenig, der Ligaspielbetrieb in der 3. Bundesliga ist abgesagt worden, Entscheidungen über die Westdeutsche Meisterschaft und die Deutsche Meisterschaft stehen für Juni an. „Das wird alles vom aktuellen Geschehen abhängig gemacht. Aktuell hängen wir total in der Luft, weil wir nicht wissen, wie es weitergeht. Es fehlt der Wettkampf. Man versucht, im Schlag und im Training zu bleiben. Und wir haben die Möglichkeit, interne Wettbewerbe und eine Rangliste auszuspielen, mehr aber nicht“, so Jarosch.
Finanziell führt das durchaus zu Einbußen. „Wir bekommen keine Fördermittel und wir haben laufende Kosten durch den Pachtvertrag, Strom, Wasser und die Verbandszahlungen. Aber natürlich müssen wir auch niemanden beschäftigen. Da sind andere Klubs viel schlimmer dran.“
Der VfM Bottrop spielt in der 3. Bundesliga, in der der erste Spieltag eigentlich am 2. Mai in Bottrop hätte stattfinden sollen. Die anderen Teams der Liga sind der SSC Halver, der BGV Bergisch Land, der MSC Bad Godesberg und der BGSV Kerpen.