Region. Der Handballverband Niederrhein hat die Weichen für den Saisonabbruch gestellt. Allerdings müssen rechtliche Dinge beachtet werden.

Nach der Jugend haben nun auch die Erwachsenen Gewissheit. Der Handballverband Niederrhein (HVN) bricht die Saison so gut wie sicher ab - allerdings noch nicht sofort.

Dies hat das Präsidium des HVN in zwei Konferenzen am Donnerstagabend und am Freitagabend entschieden. In einer Pressemitteilung heißt es: "Einvernehmlich wird nach Aussprache entschieden, heute noch keine finale Entscheidung über Fortgang/Beendigung der Saison im Seniorenbereich zu treffen."

Noch würde der Terminkalender ein Weiterspielen ermöglichen

"Wir waren im September deutschlandweit der erste Verband, der wieder zu spielen angefangen hat. Deshalb haben wir am meisten Partien von allen hinter uns gebracht und haben dementsprechend auch am meisten Puffer“, so Butgereit, der deshalb aktuell mit den Daten und der Coronaschutzverordnung jonglieren und abwarten muss, ob der Lockdown noch einmal verlängert wird oder nicht.

Denn „wenn die Hallen am 15. Februar doch wieder geöffnet werden, wovon wir alle aber nicht ausgehen, könnten wir die Saison am 15. März wieder starten und zumindest eine Hinrunde spielen, sodass wenigstens eine Wertung der Saison erfolgen könnte. Diese Möglichkeit haben Verbände, in denen weniger Spiele absolviert wurden, nicht“, sagt Butgereit.

Kann am 15. Februar nicht trainiert werden, wird die Saison abgebrochen

Dennoch ist der endgültige Saisonabbruch bereits vorbereitet. In der Pressemitteilung heißt es weiter: "Allerdings wird für den Fall, dass seitens der Bundes- und/oder Landesregierung in den nächsten Tagen eine Entscheidung ergeht, die einen Trainingsbetrieb im Handball auf unserem Leistungsniveau über den bisher festgelegten 14.02.2021 hinaus weiterhin unmöglich macht, einstimmig folgender Beschluss getroffen: Die Meisterschaftsrunde der Saison 2020/2021 im Seniorenbereich des HVN wird ohne Spielwertung für beendet erklärt. Es finden kein Auf- und kein Abstieg statt. Rückzieher vor der Saison hingegen sind Absteiger, Rückzieher während der Saison verbleiben in der Liga."

Drohende Klagen verhindern einen sofortigen Saisonabbruch des HVN

Kurz zusammengefasst: Wenn die Sporthallen nach Ablauf der aktuellen Coronaschutzverordnung am 14. Februar, nicht am 15. Februar wieder aufgemacht werden, sind auch keine vier Wochen Training vor dem 15. März möglich. Genau das war den Vereinen aber zugesagt worden und deshalb ist der Abbruch so gut wie sicher.

Dass er noch nicht offiziell durchgeführt werden kann, liegt an rechtlichen Gründen. Denn ansonsten könnten Klagen drohen, wie Stefan Butgereit, der Vizepräsident vom HVN, auf Nachfrage erklärt.

„Wenn wir die Saison beenden würden, steht einzelnen Vereinen der Rechtsweg offen und sie könnten versuchen, dann vielleicht einen Aufstieg einzuklagen“, klärt Butgereit auf. Deshalb müsse jede sich bietende Chance genutzt werden, doch noch weiterzuspielen beziehungsweise zumindest eine Hinrunde zu beenden.

Auch der Terminplan bereitet Sorgenfalten

Neben diesem rechtlichen Aspekt nennt der HVN noch weitere Gründe für den Beschluss. So müssten ausreichende Trainingszeiten vor Wettkampfspielen möglich sein. Zudem würden die Osterferien und das Bestreben, Wochen- und Doppelspieltage zu vermeiden, den Terminplan weiter einschränken und eine weitere zeitliche Verschiebung des möglichen Saisonendes nach hinten die Umsetzbarkeit der Folgesaison 2021/2022 gefährden.

Auch wegen diesen Punkten würde alles andere als ein Trainingsbeginn zum 15. Februar und ein Spielbeginn zum 15. März zum Abbruch der aktuellen Saison führen.