Bottrop. Der Handballkreis hat noch nicht entschieden. Aber die Entscheidung des Verbandes zum Saisonaus der Jugendlichen gilt als wegweisend.

Der Handballverband Niederrhein hat Fakten geschaffen: Die Saison der Jugend in den überkreislichen Ligen wird ohne Spielwertung abgebrochen. Die Verantwortlichen reagierten damit auf die anhaltend kritische Lage der Corona-Pandemie und die fehlende Aussicht darauf, dass der Spielbetrieb in absehbarer Zeit wieder aufgenommen werden kann. Die Jugendleiter der Bottroper Vereine begrüßen die Entscheidung und hoffen, dass sich der Handballkreis möglichst schnell diesem Vorgehen anschließt.

"Sehr vernünftige Entscheidung"

Dirk Gottemeier, Jugendleiter des SC Bottrop: Das ist eine sehr vernünftige Entscheidung. Ich denke unser Handballkreis wird nachziehen. Alles andere wäre quatsch. Wir bekämen durch den Saisonabbruch die Gelegenheit, einen sauberen Schnitt zu machen und könnten unsere Arbeit gezielt auf die kommende Spielzeit ausrichten. Hallenzeiten, die Zuständigkeiten für die Mannschaften und viele weitere Dinge müssen geklärt werden. Wir müssen auch eine Bestandsaufnahme machen und ermitteln, wie groß unsere Verluste sind, ob und wie viele Abmeldungen es gegeben hat. Wir werden auch in der kommenden Saison ambitioniert arbeiten. Unsere A-Juniorinnen haben sich schon in dieser Saison achtbar in der Regionalliga geschlagen, obwohl sie noch zum Jungjahrgang gehören. Die Jungs haben auch großes Potenzial und würden am liebsten auch in der Regionalliga spielen.

"Wir alle hatten uns eine spannende Saison erhofft"

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Nico Madej, Jugendleiter der DJK Adler 07 Bottrop: Für unsere B-Jugendlichen in der Oberliga ist das schade. Wir alle hatten uns eine spannende Saison erhofft. Aber gut, wir müssen mit diesem Einschnitt leben. Ich gehe schwer davon aus, dass der Handballkreis nachziehen wird und genauso entscheidet. Für die Vereine ist es enorm wichtig, Gewissheit zu haben. Eines werden wir aber nicht ändern, selbst dann nicht, wenn die Saison jetzt auch auf Kreisebene abgesagt wird. Wir werden unser Online-Training mit den Jugendmannschaften fortsetzen und weiter im engen Austausch mit allen Trainern bleiben. Wir haben ja nicht nur kurzfristige Ziele, sondern auch eine Vision Adler 2025. Wir haben den Anspruch formuliert, dass wir uns in jedem Jahr weiterentwickeln wollen.

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Michaela Maurischat, Jugendleiterin der TSG Kirchhellen: Unter den Vereinen gibt es in dieser Frage einen klaren Konsens. Wir hinken dem Terminplan schon so weit hinterher, dass eine Fortsetzung der Saison überhaupt keinen Sinn ergibt. Wir würden es deshalb auch begrüßen, wenn wir für unsere sieben Jugendmannschaften schnellstmöglich Planungssicherheit hätten. Die Saison ist dann zwar verloren, aber wir können unsere Augen dann auf das richten, was wir hier in Zukunft noch auf die Beine stellen wollen. Wir haben unsere 94 Jugendlichen schon vor dem Lockdown mit Handbällen versorgt, haben Trainingsanleitungen weitergegeben und sind mit allen Trainern weiterhin im Austausch. Wir wollen die Jugendabteilung nach dem Umbruch vor einem Jahr wieder auf breitere Füße stellen. Corona wird an dieser Zielsetzung nichts ändern.

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